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Die Menschenleserin

Die Menschenleserin

Titel: Die Menschenleserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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einfach auf ihren straffen kleinen Bauch gedreht.
    Und sich den Gürtel aus der Hose gezogen.
    Nun lachte er verbittert auf. Das war alles nur dummes Geschwätz gewesen. In diesen zehn Minuten am Strand und fünf Minuten im Lieferwagen war es ihr irgendwie gelungen, seine Phantasien zu erkennen und sofort für ihre Zwecke zu verwenden.
    Svengali und Trilby ...
    Er fuhr einige Minuten weiter, bis sein rechter Arm von dem Schnitt, den Rebeccas Messer ihm in Nagles Haus zugefügt hatte, stark zu schmerzen begann. Pell hielt am Straßenrand, schob den Ärmel hoch und inspizierte die Wunde. Nicht so schlimm – die Blutung ließ bereits nach. Aber, verflucht, tat das weh.
    Wenngleich längst nicht so sehr wie der Schlag, den ihm ihr Verrat versetzt hatte.
    Er befand sich nun am Rand des ruhigen Teils der Stadt und würde eine belebtere Gegend durchqueren müssen, wo die Polizei garantiert überall nach ihm Ausschau hielt.
    Er wendete und fuhr so lange durch die Straßen, bis er vor sich einen Infiniti entdeckte, der an einer roten Ampel hielt. Es saß nur eine Person darin, und es waren keine anderen Fahrzeuge zu sehen. Pell wurde langsamer, trat aber erst im letzten Moment voll auf die Bremse. Die Stoßstangen trafen mit dumpfem Knall aufeinander. Der Luxuswagen rollte ein Stück vor. Der Fahrer sah in den Rückspiegel und stieg aus.
    Auch Pell kam kopfschüttelnd nach vorn und begutachtete den Schaden.
    »Können Sie denn nicht aufpassen?« Der Fahrer des Infiniti war ein Latino mittleren Alters. »Ich hab ihn erst letzten Monat gekauft.« Er blickte von den Wagen auf, sah das Blut an Pell Arm und runzelte die Stirn. »Haben Sie sich verletzt?«
    Seine Augen folgten den Flecken hinunter zu Pells Hand, die eine Pistole hielt.
    Aber da war es schon zu spät.

...Zweiundfünfzig

    Während TJ die Einzelheiten des Vorfalls weitermeldete, rief Kathryn Dance von Nagles Haus aus den Deputy an, der ihre Eltern und Kinder bewachte, und ließ ihn die gesamte Familie unverzüglich in die CBI-Zentrale verlegen. Sie bezweifelte, dass Pell unter den gegebenen Umständen Zeit damit verschwenden würde, seine Drohungen wahr zu machen, aber sie wollte kein Risiko eingehen.
    Dann fragte sie den Schriftsteller und seine Frau, ob Pell etwas über das eventuelle Ziel seiner Flucht verraten hatte, vor allem über seinen Berggipfel. Nagle war Pell gegenüber ehrlich gewesen; er hatte noch nie etwas von einer Enklave in der Wildnis gehört. Er, seine Frau und die Kinder konnten keine weiteren Erkenntnisse beisteuern. Rebecca war schwer verwundet und bewusstlos. O’Neil hatte einen Beamten zu ihr in den Krankenwagen gesetzt. Sobald sie in der Lage war, sich zu äußern, würde er den Detective verständigen.
    Dance gesellte sich nun zu Kellogg und O’Neil, die mit gesenkten Köpfen ein Stück abseits standen und den Fall erörterten. Was auch immer für persönliche Vorbehalte zwischen O’Neil und dem FBI-Mann bestehen mochten, man konnte es ihren Körperhaltungen und Gesten nicht ansehen. Sie koordinierten effizient und schnell die Standorte der Straßensperren und besprachen eine Suchstrategie.
    O’Neil bekam einen Anruf. Er runzelte die Stirn. »Okay, sicher. Geben Sie Watsonville Bescheid... ich kümmere mich darum.« Er unterbrach die Verbindung. »Wir haben eine Spur. Eine Autoentführung in Marina. Ein Mann, auf den Pells Beschreibung zutrifft – und der blutet -, hat sich mit vorgehaltener Pistole einen Infiniti geschnappt.« Er verzog das Gesicht. »Ein Zeuge sagt aus, er habe einen Schuss gehört, und als er nachschaute, klappte Pell gerade den Kofferraum zu.«
    Dance schloss die Augen und seufzte frustriert. Noch ein Toter.
    »Er hält sich auf keinen Fall noch länger auf der Halbinsel auf«, sagte O’Neil. »Da er in Marina gesehen wurde, dürfte er nach Norden unterwegs ein. Wahrscheinlich will er zum Eins Null Eins.« Er stieg in seinen Wagen. »Ich richte in Gilroy eine Leitstelle ein. Und in Watsonville, falls er doch auf dem Eins bleibt.«
    Sie schaute ihm hinterher.
    »Lassen Sie uns auch nach dort oben fahren«, sagte Kellogg und wandte sich zu seinem Auto um.
    Dance folgte ihm und hörte ihr Telefon klingeln. Es war James Reynolds. Sie nahm das Gespräch an und berichtete ihm von den jüngsten Ereignissen. Dann erzählte der ehemalige Staatsanwalt, er habe die Akten der Croyton-Morde weiter durchgesehen und etwas entdeckt, das von Bedeutung sein könne. Ob Dance wohl kurz Zeit habe?
    »Aber sicher.«
     
    Sam und

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