Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Menschenleserin

Die Menschenleserin

Titel: Die Menschenleserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
Vom Netzwerk:
der Familie angehörte, wurde ihr klar, dass sie auch Jimmy Newberg benutzen konnte. Sie machte ihm weis, Croyton habe etwas Wertvolles in seinem Haus, und er schlug daraufhin vor, dass Sie beide dort einbrechen und es stehlen könnten. Richtig?« Ja, erkannte Dance. »Doch hinter Ihrem Rücken hatte Rebecca mit Jimmy etwas anderes verabredet. Sobald Sie im Haus der Croytons waren, sollte er erst Croytons Frau umbringen und dann Sie , Daniel. Nach Ihrem Tod wären er und Rebecca die neuen Anführer gewesen. In Wahrheit hatte sie natürlich vor, Jimmy nach den Morden zu verpfeifen – oder ihn sogar eigenhändig zu beseitigen. William Croyton würde eine angemessene Trauerzeit verstreichen lassen und dann Rebecca heiraten.«
    »Schatz, nein. Das ist...«
    Pell sprang vor, packte Rebeccas kurzes Haar und zog sie an sich. »Kein Wort mehr. Lass sie reden!«
    Sie stöhnte vor Schmerz und sank gekrümmt zu Boden.
    Da Pell kurz abgelenkt war, schaute Dance zu TJ. Er nickte langsam.
    Sie fuhr fort. »Rebecca dachte, nur Croytons Frau würde im Haus sein. Aber die ganze Familie war da, weil Theresa behauptet hatte, sie sei krank. Was auch immer an jenem Abend passiert ist – und das wissen nur Sie, Daniel -, was auch immer passiert ist, am Ende waren alle tot.
    Und als Sie bei Ihrer Familie anriefen, um zu erzählen, was geschehen war, machte Rebecca das Einzige, was sie tun konnte, um sich zu retten: Sie verriet sie. Sie hat die Polizei verständigt und Sie verhaften lassen.«
    »Blödsinn«, rief Rebecca. »Ich bin diejenige, die ihn jetzt aus dem Gefängnis geholt hat!«
    Dance lachte kalt und wandte sich an Pell. »Weil sie Sie schon wieder benutzen wollte, Daniel. Um Morton zu töten. Er hatte Rebecca vor einigen Monaten angerufen, von seinem Buch über die Schlafpuppe erzählt und davon, dass er über die Croytons schreiben würde – über das Leben der Familie vor den Morden und Theresas Leben seither. Sie wusste, dass er von William Croytons Affären erfahren würde. Dann konnte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis jemand die Einzelteile zusammensetzte – dass nämlich sie hinter dem Plan gesteckt hatte, Croytons Frau zu ermorden. Also dachte Rebecca sich eine Möglichkeit aus, Sie aus Capitola herauszuholen.«
    Sie sah Pell in die Augen. »Eines aber weiß ich nicht. Was hat sie zu Ihnen gesagt, Daniel, um Sie zu dem Mord zu bewegen?« Sie schaute mit wütendem Gesichtsausdruck zu Rebecca, als sei sie empört darüber, was diese Frau ihrem guten Freund Daniel Pell angetan hatte. »Na, was für Lügen haben Sie ihm erzählt?«
    »Was du zu mir gesagt hast – stimmt das oder nicht?«, schrie Pell die Frau an. Aber noch bevor Sie antworten konnte, packte er bereits Nagle, der sich ängstlich duckte. »Dieses Buch, das Sie schreiben! Was wollten Sie über mich erzählen?«
    »Es ging gar nicht um Sie , sondern um Theresa und die Croytons und die Mädchen aus der Familie. Das ist alles. Ich wollte über Ihre Opfer schreiben, nicht über Sie.«
    Pell stieß den Mann zu Boden. »Nein, nein! Sie wollten über mein Land schreiben!«
    »Über Ihr Land?«
    »Ja!«
    »Wovon reden Sie da?«
    »Mein Land, mein Berggipfel. Sie haben herausgefunden, wo es liegt, und wollten in Ihrem Buch darüber schreiben!«
    Ah, endlich verstand Dance. Pells kostbarer Berggipfel. Rebecca hatte ihm eingeredet, das Geheimnis ließe sich nur bewahren, wenn er Morton Nagle ermordete und dessen Aufzeichnungen vernichtete.
    »Ich weiß nicht das Geringste darüber, ich schwöre.«
    Pell sah ihn forschend an. Er glaubte dem Schriftsteller.
    »Daniel, Sie wissen, was passiert wäre, sobald Sie Nagle und seine Familie getötet hätten, nicht wahr?«, sagte Dance. »Rebecca wollte Sie ermorden und dann behaupten, Sie hätten sie aus dem Hotel entführt.«
    Sie lachte traurig auf. »Daniel, die ganze Zeit haben Sie geglaubt, Sie hätten die Zügel in der Hand. Aber nein, Rebecca war Svengali. Sie war der Rattenfänger.«
    Pell sah sie ungläubig an. Dann stand er auf und sprang auf Rebecca zu, wobei er einen Tisch umstieß. Er hob die Waffe.
    Die Frau duckte sich im ersten Moment, sprang dann aber plötzlich auch vor, schwang wie verrückt das Messer und schlitzte damit Pells Arm auf. Ihre andere Hand griff nach seiner Pistole.
    Die Waffe ging los, und das Projektil schlug ein rötliches Stück Backstein aus dem Kamin.
    Dance und TJ waren sofort auf den Beinen.
    Der junge Agent trat Rebecca wuchtig in die Rippen und packte Pells Schusshand. Die

Weitere Kostenlose Bücher