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DIE MEROWINGER: Familiengruft

DIE MEROWINGER: Familiengruft

Titel: DIE MEROWINGER: Familiengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gordian
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Helmbusch übrig blieb. Unter den frommen Männern entstand geradezu ein Wettbewerb im Aufspüren weiterer unfrommer Darstellungen, dem noch mehrere Wasserspeier, zwei Wandfriese und ein Vorhang zum Opfer fielen.
    Nur ein einziges einsames Kreuz in einer Ecke der Halle wies darauf hin, dass dieses Haus einer christlichen Familie gehörte.
    Es dauerte einige Zeit, bis der zerstörerische Eifer des Diakons und seiner Getreuen erlahmte. Mittlerweile war einer der Knechte des Hauses zum Palast gelaufen, um Jullus zu alarmieren. Er musste ihn lange suchen. Als Jullus schließlich seine Villa betrat, fand er schon einen aufgerissenen Fußboden, zerkratzte Gemälde, überall Schutthaufen.
    Seinem erregten Protest begegnete Chundo gelassen mit der Antwort, man habe nur das nachgeholt, was in einem christlichen Hause längst hätte geschehen müssen. Im Übrigen sei sein Auftrag, die Halle in eine würdige Stätte der Andacht für eine Königin zu verwandeln. Nicht mehr und nicht weniger tue er.
    Jullus eilte zu Remigius, den er bei seinem Bruder, dem Bischof Principius, in dessen Hause traf. Bat ihn, dem Treiben kraft seiner Autorität als Kirchenoberhaupt Einhalt zu tun.
    Der heilige Mann zeigte sich bekümmert über das Vorgehen des Diakons, dessen Rückkehr ihm ohnehin große Sorge bereitete. Allerdings sei ihm Chundo nicht mehr unterstellt, sondern gehöre zum Gefolge der burgundischen Prinzessin Chlotilde. Er sei also nicht berechtigt, ihm Weisungen zu erteilen.
    Nur eines könne er tun: die Prinzessin um eine Unterredung bitten, um zu erfahren, ob Chundo ihren Auftrag vielleicht zu eigenwillig auslege. Er würde allerdings vorziehen, sagte Remigius mit freundlicher Offenheit, sich überhaupt nicht einzumischen, denn es geschehe ja auch alles mit der Erlaubnis des Königs.
    Jullus schrie, die Zerstörung seines Hauses habe der König nicht erlaubt, und stürzte davon. Er hätte sich nun direkt an Chlodwig gewandt, doch der war inzwischen zur Jagd nach Berny aufgebrochen. Auch Ansoald, der Comes der Stadt, der für Ordnung zu sorgen hatte, war mit dem König dorthin unterwegs. Zurückgeblieben war allerdings seine energische Gattin, die noch dazu ein besonderes Interesse an der Villa hatte. So kehrte Jullus in den Palast zurück und suchte Lanthild auf.
    Er fand sie bei den Ställen. Sie war gerade vom täglichen Ausritt zurückgekehrt, an dem sie der Regen nicht hatte hindern können. Das kurzgeschnittene Haar klebte in ihrem frischen, lebhaften Gesicht, die schlanke Gestalt steckte wie gewöhnlich in Männerkleidern – einer knielangen Tunika, von einem breiten Ledergürtel mit Silberbeschlag gehalten, und Hosen mit Wadenbändern. Sie ritt noch ein paar schnelle Runden, hielt aber, als sie Jullus sah, das Pferd gleich an, glitt geschmeidig von der Satteldecke und warf einem Knecht den Zügel zu.
    »Jullus! Was tust du hier?«, fragte sie, näher kommend. »Ich dachte, du wärst auf dem Gut deines Bruders.«
    »Zum Glück hatte ich hier noch einiges zu erledigen«, sagte er. »So erfuhr ich, was in meinem Hause passiert. Dort sind inzwischen die Christianer eingezogen.«
    »Natürlich, damit haben sie es eilig. Ich hörte von Albo, dass Chlodwig es ihnen erlaubt hat. Diese burgundische Schlange, die so unschuldig tut, hat ihn anscheinend vollkommen eingewickelt! Ich hoffte, dass mich der scharfe Ritt beruhigen und ablenken würde. Aber ich bin noch immer wütend.«
    »Du wirst noch wütender werden, wenn du erst siehst, was vor sich geht. Sie hausen dort schon, als wäre die Villa ihr Eigentum.«
    »Was sagst du? Aber … noch gehört alles dir, und mein Bruder hatte im Grunde gar kein Recht, sie einzuweisen. Du hättest protestieren sollen.«
    »Durfte ich das wagen, ohne unsere Pläne zu gefährden?«
    »Ja, das stimmt leider. Aber … was geschieht denn nun dort?«
    »Sie bauen die Villa zu einer Kirche um.«
    »Wie? Sie bauen …?«
    »Erst einmal zerstören sie.«
    Jullus berichtete kurz, was er gesehen hatte, erwähnte auch seinen Zusammenstoß mit Chundo und seine vergebliche Hoffnung auf Remigius.
    »Der heilige Mann wäscht seine Hände in Unschuld«, schloss er heftig. »Ich glaube, im Stillen billigt er alles. Mit der größten Unverschämtheit richten sie sich dort ein. So, als würden sie nie wieder ausziehen!«
    »Nun, das werden wir ja sehen!«, sagte Lanthild gepresst. »Das werden wir sehen! Ich reite noch heute zu Chlodwig nach Berny. Aber vorher muss ich mir selbst ein Bild machen.«
    »Du

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