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Die Messerknigin

Titel: Die Messerknigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Gaiman
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fündig, noch gab es zwischen A strologie und A ufz ü ge so etwas wie A uftragskiller . K ammerj ä ger klang viel versprechend, doch bei näherem Studium der entsprechenden Einträge musste er erkennen, dass diese Firmen sich eher der Ausrottung von »Ratten, Mäusen, Flöhen, Kakerlaken, Kaninchen, Maulwürfen und Ratten« verschrieben hatten (um eine Anzeige zu zitieren, die, so fand Peter, in übertriebener Weise auf den Ratten herumhackte). Das war es nicht, was er suchte. Da er aber ein methodischer Mensch war, ging er alle Einträge der Kategorie systematisch durch und unten auf der zweiten Seite fand er einen Eintrag in unauffälligem Kleindruck, der viel versprechend aussah:
    » Vollständige, diskrete Entsorgung lästiger und unliebsamer Säugetiere etc. «, stand dort. »Ketch, Hare, Burke & Ketch. Die Alte Firma.« Eine Adresse war nicht angegeben, nur eine Telefonnummer.
    Peter überraschte sich selbst, als er die Nummer wählte. Das Herz hämmerte in seiner Brust und er versuchte, ganz lässig zu wirken. Es klingelte einmal, zweimal, dreimal. Peter fing gerade an zu hoffen, dass niemand abheben würde und er die ganze Sache vergessen konnte, als es plötzlich klickte und eine forsche junge Frauenstimme sagte: »Ketch, Hare, Burke & Ketch. Was kann ich für Sie tun?«
    Sorgsam vermied es Peter, seinen Namen zu nennen und fragte: »Ähm, wie groß … ich meine, bis zu welcher Art Säugetiere erstreckt sich ihr Angebot? Zur, ähm, Entsorgung?«
    »Nun, das hängt ganz von Ihren Wünschen ab, Sir.«
    Er sammelte seinen Mut. »Auch Menschen?«
    Ihre Stimme blieb geschäftsmäßig und unbeeindruckt. »Selbstverständlich, Sir. Haben Sie etwas zu Schreiben zur Hand? Gut. Seien Sie heute Abend um acht Uhr im Dirty Donkey. Das ist ein Pub an einer Seitenstraße der Little Courtney Street. Tragen Sie eine zusammengerollte Financial Times bei sich – das ist die rosafarbene, Sir – und unser Mitarbeiter wird dort auf sie zukommen.« Dann legte sie auf.
    Peter war gehobener Stimmung. Das war viel einfacher gewesen, als er sich vorgestellt hatte. Er ging hinunter zum Kiosk und kaufte sich eine Financial Times , fand die Little Courtney Street in seinem London von A–Z und verbrachte den Rest des Nachmittags vor dem Fernseher, sah sich ein Fußballspiel an und malte sich die Beerdigung des aalglatten jungen Mannes aus der Buchhaltung aus.

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    Peter brauchte ein Weilchen, bis er den Pub fand. Schließlich entdeckte er das altmodische Wirtshausschild, das einen Esel zeigte und in der Tat bemerkenswert schmutzig war.
    Der Dirty Donkey war ein kleiner, eher schmieriger und schummrig beleuchteter Pub, wo unrasierte Männer in schweren Arbeiterjacken – Donkey Jacketts genannt – zusammenstanden und einander argwöhnisch beäugten, Chips aßen und Guinness schlürften, ein Getränk, das Peter noch nie gemocht hatte. Er trug seine Financial Times so auffällig wie nur möglich unter dem Arm, aber niemand sprach ihn an. Also bestellte er ein kleines Alsterwasser und zog sich an einen Ecktisch zurück. Weil ihm nichts einfiel, womit er sich sonst die Wartezeit hätte vertreiben können, versuchte er, die Zeitung zu lesen, doch bald geriet er völlig durcheinander und verlief sich in einem Labyrinth unverständlicher Ausdrücke. Von Getreide-Futures war da etwa die Rede und von irgendeinem Index, der »zum Wochenschluss mit unterstützenden Vorgaben aus Übersee eine Trendwende vollzogen und in einer sich beschleunigenden Aufwärtsbewegung fast fünf Prozent fester geschlossen« habe, (was genau fest verschlossen worden war, blieb Peter unklar) und er gab auf und starrte zur Tür.
    Er hatte schon fast zehn Minuten gewartet, als ein kleiner, geschäftiger Mann hereinkam, sich flink umsah, dann geradewegs ans Peters Tisch kam und Platz nahm.
    Er streckte die Hand aus. »Kemble. Burton Kemble von Ketch, Hare, Burke & Ketch. Ich hörte, Sie haben einen Auftrag für uns.«
    Er sah nicht aus wie ein Killer. Und das sagte Peter ihm auch.
    »Um Himmels willen, nein. Ich gehöre nicht zu unseren Einsatztrupps, Sir. Ich bin im Verkauf tätig.«
    Peter nickte. Das klang durchaus vernünftig. »Können wir hier … ähm … offen reden?«
    »Sicher. Das interessiert hier niemanden. Also dann: wie viele Personen hätten Sie denn gern entsorgt?«
    »Nur eine. Der Name ist Archibald Gibbons und er arbeitet in der Buchhaltung bei Clamages. Seine Adresse lautet …«
    Kemble unterbrach ihn: »Zu den Einzelheiten kommen wir

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