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Die Messerknigin

Titel: Die Messerknigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Gaiman
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ich so grausam sein könne.
    Sie hockte am Boden, liebkoste ihn weinend.
    Und dann redeten wir, von Jäger zu Jäger.
    Was wir dann taten, geht euch nichts an,
    war nichts anderes als ihr und ich schon früher getan,
    und ob ich sie tötete oder sie liebte, ihr Sohn war allemal so tot wie
    der Golf.
    Rasend, Pelz auf Schuppen,
    ihr Hals in meinen Fängen,
    Klauen auf ihrem Rücken …
    Lalalalalala. Es ist das alte Lied.
    Später entstieg ich der Brandung.
    Roth wartete im Sonnenaufgang.
    Ich ließ Grand Als Kopf in den Sand fallen.
    Feine weiße Körner verklebten die nassen Augen.
    Das war Ihr Problem , sagte ich.
    Jetzt ist es beseitigt.
    Und nun? fragte er.
    Danegeld , war die Antwort.
    Glauben Sie, die Schlitzaugen haben ihn geschickt? fragt er.
    Oder die Eurisraelis? Oder wer?
    Er war ein Nachbar , erklär ich. Und eure Musik war ihm zu laut.
    Wirklich? fragt er.
    Ich weiß es , sag ich und betrachte den Kopf.
    Was war dieses Ding? , fragt Roth.
    Ich zog mich an, erschöpft vom Verwandeln.
    Fleisch und Chemie , flüsterte ich.
    Das stimmte nicht, doch alle Wölfe lügen.
    Es wurde langsam hell, der Tag brach an.
    Ich saß am Strand, sah Wellen sacht sich wiegen
    und träumte von dem Tage, da ich sterben kann.

Im Dutzend billiger

    Peter Pinter hatte nie von Aristippos von Kyrene gehört, einem eher unbekannten Schüler Sokrates’, der die Ansicht vertreten hatte, die Vermeidung von Problemen und Schwierigkeiten sei das höchste erreichbare Gut. Dennoch hatte Peter sein ganzes ereignisarmes Leben nach genau diesem Grundsatz gelebt. Er war ein in jeder Hinsicht moderater Mann, mit der kleinen Ausnahme, dass er unfähig war, ein Sonderangebot auszuschlagen. Aber wer von uns kann sich von diesem Laster schon gänzlich freisprechen? Er neigte niemals zu Extremen. Seine Sprache war stets angemessen und zurückhaltend. Er aß nie im Übermaß, trank genug, um als gesellig zu gelten, aber nicht mehr. Er war nicht reich, doch auch keineswegs arm. Er mochte die Menschen und wurde gemocht. Wenn man all dies bedenkt, hätten Sie je geglaubt, ihn in einem heruntergekommenen Pub in einem verrufenen Viertel des Londoner East Ends anzutreffen, wo er einen Mord in Auftrag gab? Den Mord an einer Person, die er kaum kannte? Natürlich nicht. Sie hätten nicht einmal damit gerechnet, dass er einen solchen Pub überhaupt betreten würde.
    Und bis zu einem bestimmten Freitagnachmittag hätten Sie völlig Recht gehabt. Doch die Liebe einer Frau kann die seltsamsten Dinge mit einem Mann anstellen, selbst wenn er so farblos ist wie Peter Pinter. Und die Entdeckung, dass Miss Gwendolyn Thorpe, dreiundzwanzig Jahre alt, wohnhaft in Purley, Oaktree Terrace Nr. 9, mit einem aalglatten jungen Mann aus der Buchhaltung herummachte (um es vulgär auszudrücken) – wohlgemerkt nachdem sie eingewilligt hatte, einen Verlobungsring zu tragen, der aus neunkarätigem Gold und echten Rubinsplittern bestand und einen Stein vorzuweisen hatte, der möglicherweise ein Diamant war (Kostenpunkt: siebenunddreißig Pfund, fünfzig Pence) und den auszusuchen Peter beinah eine ganze Mittagspause gekostet hatte –, kann in der Tat höchst seltsame Dinge mit einem Mann anstellen.
    Nach dieser schockierenden Entdeckung verbrachte Peter eine schlaflose Freitagnacht, wälzte sich von einer Seite auf die andere, während Visionen von Gwendolyn und Archie Gibbons (so hieß der Don Juan aus der Buchhaltung von Clamages) vor seinem geistigen Auge erstanden, Visionen, in denen das heimliche Paar Dinge miteinander tat, die, so hätte selbst Peter bei eindringlicher Befragung zugeben müssen, höchst unwahrscheinlich waren. Doch die Galle der Eifersucht war in ihm aufgestiegen und in den frühen Morgenstunden war Peter zu dem Schluss gekommen, dass sein Rivale beseitigt werde müsse.
    Den Samstagmorgen verbrachte er damit zu überlegen, wie man wohl am besten einen Mörder kontaktierte, denn soweit er wusste, arbeitete keiner bei Clamages (jenem Warenhaus, welches alle drei Mitglieder unseres ewigen Dreiecks beschäftigte und wo, nebenbei bemerkt, auch der Ring erstanden worden war). Und Peter wollte niemanden direkt danach fragen, denn er wollte ja keine Aufmerksamkeit erregen.
    So kam es, dass der Samstagnachmittag ihn über die Gelben Seiten gebeugt fand.
    G edungene Mö rder , musste er feststellen, standen nicht zwischen G eb ä udereinigung und G efl ü gelzucht , auch unter Mö rder , gedungen wurde er zwischen Mö beltransporte und M olkereibedarf nicht

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