Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Messermacher (German Edition)

Die Messermacher (German Edition)

Titel: Die Messermacher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mehnert
Vom Netzwerk:
doch wohlauf, oder?“, fragte Reno, als wäre das momentan eine der wichtigsten Fragen. 
    „Keine Ahnung, Opa!“, rief nun Nora in den Hörer. „Wir haben ihn heute noch nicht gesehen. Wahrscheinlich hast du in deiner Panik die Haus- und die Gartentüre offen gelassen und Moritz vergnügt sich seither mit seinen Lieblings-Hündinnen. Warum hast du nicht eher angerufen?“, wollte das Mädchen noch wissen und man konnte einen gewissen Vorwurf heraushören. 
    „Tut mir echt leid, Nora. Ich hab deine Gedanken schon in meinem Kopf gespürt, aber mein Akku war leer und es war äußerst schwierig, an ein Telefon zu kommen“. Dann erzählte er ihnen die ganze Geschichte mit dem Fünfhunderter und der Suche nach einem Telefon. Dass er dann von seiner Nachbarin zufällig ein Ladegerät hatte leihen können, um endlich Strom für sein Handy zu haben, erklärte er dann auch noch, nur nicht, wo er sich gerade befand.  
    „Aber Opa! Du kannst dich doch nicht ewig verstecken! Du hättest es sicher nicht verhindern können, dass Oma stirbt – du hast doch keine Schuld!“, versuchte Nora ihren Opa zu verteidigen, doch ihr Vater war da anderer Meinung. 
    „So einfach wird das nicht werden, wenn Reno der Polizei diese Geschichte auftischt! Wir müssen uns genau überlegen, was wir denen sagen werden. Diese Version ist jedenfalls zu riskant. Bleib erst mal wo du bist, Vater. Lade dein Handy ganz auf, damit wir dich jederzeit anrufen können. Wir überlegen uns eine wasserdichte Geschichte und dann kommst du zurück und erzählst die der Polizei, in Ordnung?“ 
    „Wenn du meinst, Jakob … wenn du meinst. Dann bis bald und … danke!“ Damit war das Gespräch vorerst beendet und es hinterließ eine ratlose Familie Angerer. Es dauerte jedoch nicht lange und es entbrannte eine heftige Diskussion in die abermals das Telefon klingelte. Wie ertappt war es plötzlich mucksmäuschenstill in der Werkstatt. Fragend sahen sich die Angerers an, dann griff Tobias beherzt zum Telefon.  
    „Messermanufaktur Angerer. Tobias Angerer am Apparat“, meldete sich der aufgeregte Messermacher, obwohl er versuchte, ruhig und sachlich zu wirken. Es konnte ja auch ein Kunde oder Lieferant dran sein. Doch es war dieser junge Polizist, Herr Kiss am Apparat.  
    „Guten Tag Herr Angerer. Ich bin`s nochmal. Ich hätte da noch eine Frage.“ 
    „Ja bitte, Herr Kiss“, antwortete Tobias nun bemüht locker, obwohl seine Hand, die den Telefonhörer hielt, merklich zitterte. Er stellte wieder auf laut, sodass alle mithören konnten.  
    „Haben Sie gerade auf Mithören gestellt?“, fragte Herr Kiss sofort, denn er musste wissen, wer da alles mithörte. „Wer ist in der Nähe und hört, was ich sage?“ 
    „Alle“, antwortete Tobias nur kurz angebunden, da er zu aufgeregt war und endlich wissen wollte, was dieser Kripo-Mensch noch fragen würde. 
    „Gut“, sagte Joska knapp und fuhr geschäftsmäßig fort: „Wir haben einen Beschwerdeanruf bekommen, dass ein Motorrad, das auf den Namen Reno Angerer zugelassen ist, einen Stellplatz in einer Kuchener Tiefgarage blockiert. Können Sie sich das erklären?“  
    „Mein Vater hat in Kuchen einen Tiefgaragenplatz für seinen Mercedes gemietet, den er nur ab und zu mal für lange Strecken benutzt. Können Sie vielleicht überprüfen, ob der rote Wagen dort steht?“, fragte Tobias vorsichtig, denn er wusste nicht, ob das zu den Aufgaben der Kripo gehörte.  
    „Wir haben die Dame, die die Anzeige aufgegeben hat, etwas ausgefragt und sie wusste, dass das Motorrad Herrn Angerer gehört und sie meinte, dass der sicher seine alte Honda in der Garage abgestellt hätte, um seinen Mercedes zu holen. Denn der sei nicht da“, erklärte Herr Kiss und die Angerers fragten sich, warum Reno wohl das Fahrzeug gewechselt hatte. War er vielleicht weiter weg gefahren? Seine alte Honda fuhr er nämlich nur hier in der Gegend spazieren.  
    „Dann wird es wohl so gewesen sein. Wir wissen auch nichts Näheres“, meinte Tobias und wollte nichts weiter dazu sagen.  
    „Ihr Vater hat sich wohl noch nicht gemeldet?“, fragte Joska, obwohl er die Angerers eigentlich so einschätzte, dass sie ihm diese Tatsache sicher nicht vorenthalten würden. Doch Tobias erwiderte nur: „Nein“, und hoffte inständig, dass man ihm bei diesem kurzen Wort nicht anhörte, dass er log. Sie mussten sich zuerst eine plausible Geschichte ausdenken, dann würden sie diesem Herrn Kiss sagen, dass Reno angerufen hatte. 
    „Dann

Weitere Kostenlose Bücher