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Die Messermacher (German Edition)

Die Messermacher (German Edition)

Titel: Die Messermacher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mehnert
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Umsatz, denn die wenigsten Ottenbacher machten dort ihren Haupteinkauf. Es war dafür ja auch viel zu eng in dem Laden und die Einkaufswagen waren winzig. Da hätte man, wenn man für eine achtköpfige Familie kochen musste, mehrmals mit dem Wägelchen fahren oder jeden Tag einkaufen müssen. Bei diesen Gedanken wurde Nora sofort wieder schwer ums Herz, denn momentan mussten sie nur für fünf kochen. Zum Glück kam ihre Mutter übermorgen wieder und auch ihr geliebter Opa würde sicher bald wieder nach Hause kommen. Nur für Oma mussten sie nicht mehr mitkochen, aber die hatte ja in den letzten Wochen sowieso kaum mehr etwas gegessen.  
    Als sie in den kleinen Laden kam, verabschiedete die Verkäuferin (heute am späten Nachmittag hatte Frau Teubner Dienst) eine alte Frau und dann war Nora alleine im Laden. Dass diese Frau Teubner wie eine gute Nachrichtensendung funktionierte, bestätigte sich sogleich, als sie Nora sofort fragte, ob es denn wahr sei, dass ihre Großmutter verstorben war. Nora bestätigte dies traurig, wollte aber doch erfahren, woher Frau Teubner das jetzt schon wusste. 
    „Eure Nachbarin hat den Leichenwagen gesehen und als sie heute Mittag hier einkaufen war, hat sie es mir natürlich sofort erzählt“, erklärte Frau Teubner nicht ohne Stolz. Nora dachte bei sich, dass es nun in kürzester Zeit der ganze Ort erfahren würde und damit hatte sie natürlich Recht.  
     
    Nachdem Jakob kurz durchgesaugt und ein bisschen aufgeräumt hatte, gesellte er sich zu seinem Bruder in den Garten, denn Tobias hatte doch keinen Nerv mehr gehabt, noch weiter zu arbeiten. So saßen sie nun in den Liegestühlen, die ihre Eltern immer benutzen, und genossen die letzten warmen Sonnenstrahlen. Jeder hing seinen Gedanken nach, bis Jakob plötzlich fragte: 
    „Wie wird Reno wohl damit fertig werden, nun ganz alleine in diesem großen Haus zu wohnen? Tagsüber ist das natürlich kein Problem, da sind wir ja alle um ihn herum, aber abends und nachts?“ 
    „Na ja – solange er den Hund noch um sich hat, ist es sicher nicht ganz so schlimm. Aber wenn er es nicht aushält, müssen wir uns halt abwechseln und hier schlafen. Wir sind ja genug, deine Kinder können das auch mal übernehmen. Nora kann es doch eh so gut mit ihrem Opa, vielleicht möchte sie ja ganz zu ihm ziehen, solange sie noch keinen festen Freund hat?“, fragte Tobias, der sich das ganz gut vorstellen konnte.  
    „Ich will ihr das aber nicht vorschlagen, da soll sie, wenn sie das möchte, schon selbst drauf kommen. Jetzt lassen wir unseren Vater erst mal nach Hause kommen und dann den ganzen Kram mit der Beerdigung und der Erbschaft und so weiter hinter uns bringen. Dann sehen wir weiter“, entschied Jakob und schloss dann schläfrig die Augen. Dieser Tag war doch sehr aufregend und anstrengend gewesen und auch Tobias nickte wenig später ein.  

10 
     
    So langsam hatte ich mich beruhigt, denn endlich hatte ich auch die letzten Spuren von Reno vernichtet. Keine Blutspuren waren mehr zu sehen, alles war sauber aufgeräumt und seine Tasche hatte ich unter die Mülltüten der letzten Tage ganz unten in die Mülltonne gestopft. Sein teures Smartphone hatte ich schweren Herzens mit einem Hammer zerstört und ebenfalls in die Mülltonne geworfen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass bis Morgen, denn da wurde der Müll bei mir abgeholt, jemand wegen eines Verdachtes gegen mich meinen Müll durchsuchen würde.  
    Die Sonne ging gerade langsam hinter den Hügeln unter, eigentlich wäre es jetzt schön gewesen, auf dem Balkon zu liegen und das zu beobachten. Das tat ich fast immer, wenn es versprach, ein schöner Sonnenuntergang zu werden, doch heute hatte ich dafür keine Ruhe. Ich musste bei den Angerers anrufen, obwohl ich wusste, dass um diese Zeit wahrscheinlich niemand mehr in der Werkstatt war. Aber Adele und natürlich Reno, wenn er noch leben würde, wären sicher zu Hause. Reno hatte ihm erst vor ein paar Wochen erzählt, dass er wegen seiner schwerkranken Frau abends immer zu Hause war, um sich um sie zu kümmern. Tagsüber, wenn die Jungen in der Werkstatt waren, ging er einkaufen oder auch mal zum Baden oder machte Touren mit seinem Motorrad. Also müsste zumindest Adele ans Telefon gehen oder derjenige, der abends bei ihr blieb, wenn Reno, so wie jetzt, geschäftlich unterwegs war. Immer wieder überlegte ich, wie ich das Gespräch wohl anfangen sollte, ohne mich zu verraten und als ich glaubte, das endlich zu wissen, griff ich zum

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