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Die Messermacher (German Edition)

Die Messermacher (German Edition)

Titel: Die Messermacher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mehnert
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Mike mit einer attraktiven Lady gequatscht hat. Er geht davon aus, dass das die Auftraggeberin war. Aber er weiß auch nicht, wie sie heißt oder woher sie kommt. Aber was haben Sie eigentlich mit der ganzen Sache zu tun?“, fragte Sven und hatte Mühe, seine Augen offen zu halten und seine Gedanken zu sortieren. Er starrte ins Dunkel, konnte die Gesichtszüge seines Gegenübers aber nicht erkennen. Wer war diese Frau eigentlich?  
    „Mike schuldet mir auch noch Geld“, log Marianne und beruhigte den Verletzten mit den Worten: 
    „Ist nicht so wichtig. Schlaf jetzt und werde bald wieder gesund.“ 
    Sven war zu müde, um etwas zu erwidern. Normalerweise hätte er noch weiter nachgefragt, aber so war ihm nichts willkommener, als endlich wieder schlafen zu dürfen. Dass er nie mehr aufwachen würde, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.  
    In völliger Ruhe hatte Marianne ihren weißen Kittel wieder an seinen Platz gehängt und war unbehelligt zur Pforte des Krankenhauses hinaus in die Nacht spaziert. Wie einfach es gewesen war, an Sven heranzukommen und noch einfacher, ihn mit einem Kissen zu ersticken! Von ihrer Tat einerseits begeistert, andererseits angewidert, schwang sie sich hinters Steuer ihres Sportwagens und fuhr zuerst ruhig und gefasst, auf der Autobahn allerdings wie entfesselt in Richtung Heimat. Erst ganz allmählich wurde sie sich bewusst, was sie da gerade getan hatte – sie hatte einen Menschen kaltblütig ermordet, nur weil er eventuell etwas über ihren Auftrag an Mike wusste und somit aussagen konnte, dass sie die Ermordung ihrer Mutter veranlasst hatte. Aber was hätte sie anderes tun sollen? Dieser Sven konnte ihr nun nicht mehr gefährlich werden. Sie ging einfach davon aus, dass er mit niemandem darüber gesprochen hatte, dass er im Auftrag von Mike einen Mord verübt hatte. Jetzt musste sie nur noch Mike finden und wenn sie ihm sein Geld gegeben hatte, würde er zufrieden sein und den Mund halten. Doch tief in ihrem Inneren vermutete Marianne, dass auch Mike nicht mehr am Leben war. Warum sollte er plötzlich von der Bildfläche verschwunden sein? Marianne hoffte inständig, dass Mike tot war, dann wären endlich alle Mitwisser ausgeschaltet und sie konnte in Frieden weiterleben. Dann aber kamen ihr wieder ihre Nichte und dieser junge Kripomensch Kiss in den Sinn und sie gab aus lauter Frust noch mehr Gas. Was wussten die beiden und … konnten sie ihr gefährlich werden? Wie weit würde sie gehen, um sich selbst zu schützen? 

34 
     
    Ich hätte diesen Scheißköter doch umbringen sollen! dachte ich beim Anblick des wie von Sinnen buddelnden Schäferhundes. Dieses blöde Vieh würde nicht mehr lange brauchen und es würde auf die zwei Leichen stoßen! Jetzt kam auch noch diese Nora und ihr Retter hier her, verdammte Scheiße!  
    Doch dann wurde ich augenblicklich ruhig. Das war meine Chance, doch nochmal ins Haus zu gelangen und meine wichtigsten Sachen rauszuholen. Ich hatte unter der Fußmatte der Kellertüre einen Ersatzschlüssel. Die da drüben waren jetzt erst mal beschäftigt und eine Polizeiwache hatte ich auch noch nicht kommen hören. Also los, wenn nicht jetzt, dann nie mehr!  
    So leise wie möglich, um nicht doch noch die Aufmerksamkeit des Hundes auf mich zu lenken, schlich ich zurück ins Haus. Wie gut, dass ich alle wichtigen Dokumente an einem Platz und meine Geldbörse und diverse Schlüssel griffbereit auf der Kommode liegen hatte. Meinen Autoschlüssel schnappte ich mir auch noch, vielleicht hatte ich doch irgendwie eine Gelegenheit, meinen Wagen noch zu holen. Ich holte noch meine große Reisetasche und einen Rucksack und stopfte wahllos Proviant, Klamotten und Schuhe hinein. Da ich das alles in völliger Dunkelheit erledigen musste, war ich froh, dass alles an seinem Platz war und ich nur blind zugreifen musste. Nach keinen fünf Minuten war ich wieder draußen und verschwand ungesehen in den Wald. Erst nach einigen hundert Metern wurde ich langsamer und ärgerte mich, dass ich nicht daran gedacht hatte, auch mein kleines Zelt mitzunehmen. Das hätte ich jetzt gut gebrauchen können, denn der starke Wind brachte ein Gewitter mit, das bald über diesem Waldstück sein musste. Ich musste schnellstens einen Unterschlupf finden, um nicht völlig durchnässt zu werden. Da erinnerte ich mich an einen Förster-Hochstand, der sogar überdacht war und steuerte darauf zu. Es war doch ein großer Vorteil, wenn man sich in seinem Wald wie in seiner Westentasche

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