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Die Meute der Morrigan

Die Meute der Morrigan

Titel: Die Meute der Morrigan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat O'Shea
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sein
können.

 
     
     
     
     
     
    m
gleichen Morgen, an dem Pidge und Brigit den alten Angler und Serena, die
Eselin, getroffen hatten, war der Wachtmeister sehr früh und mit einem Ächzen
aufgewacht Er lag eine ganze Weile auf der Seite und versuchte, sich auf keinen
Fall wieder auf den Rücken zu drehen.
    Er wußte: Wenn er sich
umdrehte, würde sein Blick auf den Spruch fallen, der an der Wand gegenüber dem
Fußende seines Bettes hing. Er war ihm von seiner schrecklichen Tante Hanorah
zu Ehren des Tages geschenkt worden, an dem er zum Wachtmeister befördert
worden war. Jeden Morgen war er da und starrte ihm gleichgültig ins Gesicht
    Nach ein paar Minuten hatte er
das Gefühl, auf Nadeln zu liegen.
    Mit einem erneuten Ächzen
drehte er sich auf den Rücken, und sein Blick wurde wider Willen von dem Spruch
angezogen.
    Er war in Brandmalerei
angefertigt und lautete:
     

     
    Jeden Morgen antwortete der
Wachtmeister darauf:
    «Das stimmt nicht Eine Rose,
das ist das Schönste.»
    An diesem Morgen jedoch fragte
er einfach:
    «Warum?»
    Vor seinen erstaunten Augen
veränderte sich der Spruch mit einem zischenden und knackenden Laut Jetzt hieß
es:
     

     
    «Was?» sagte der Wachtmeister
und setzte sich senkrecht im Bett auf. «Habe ich schon wieder Halluzinationen?»
    Die Worte knisterten noch
lauter und sprühten Funken. Sie veränderten sich wieder, und jetzt hieß es:
     

     
    «Der Whiskey!» rief der
Wachtmeister aus. «Hab’ ja schon oft gehört, daß er noch tagelang im Blut ist,
aber das ist mir noch nie passiert!»
    Wie er so starrte und ihm fast
die Augen aus dem Kopf quollen, bekam er noch eine ganze Reihe von Botschaften:
     

     
    «Hätten ja auch angenehmere
Nachwirkungen sein können», sagte der Wachtmeister verdrießlich.
     

     
    «Ist ja schon gut! Hör bloß auf
zu meckern!» antwortete der Wachtmeister schlechtgelaunt.
     

     
    «Ist ja schon gut, hab’ ich
gesagt!» schrie der Wachtmeister und stieg aus dem Bett.
    Er begann, sämtliche
Anordnungen zu befolgen.
     

     
    «Siehst du denn nicht, daß ich
mich hinter den Ohren wasche?» brüllte er.
     

     
    «Tut mir leid, beinahe hätte
ich’s vergessen, so wahr mir Gott helfe», sagte der Wachtmeister, und das war
noch sein bestes Gebet — er war so verwirrt von all den seltsamen Dingen, die
ihm passierten.
    Später betrat er die
Polizeibaracke.
    «Guten Morgen, Wachtmeister.
Herrlicher Tag, nicht?» sagte der junge Polizist mit strahlendem Lächeln.
    «Öl mein Fahrrad!» antwortete
der Wachtmeister barsch.
    Wozu bin ich schließlich
Wachtmeister, sagte er sich, wenn ich mir nicht mal das Rad ölen lassen kann?
    Aber im Grunde tat es ihm leid,
daß er so grob gewesen war. Letztlich ist der junge Bursche ja nicht schuld
daran, sagte er sich streng. Die schreckliche Tante Hanorah war schuld dran —
eine Frau, die ein eckiges Knochengerüst war, mit einer Nase, so spitz, daß sie
Käse damit hätte schneiden können, einer Zunge wie ein Lederriemen und einem
Herzen, das in einem Stahlkorsett steckte, oder doch zumindest in Beton
eingemauert war.
    Als der junge Polizist
hereinkam, um zu brummen, daß das Fahrrad geölt sei, und was er sonst noch tun
solle, lächelte der Wachtmeister ein herzliches, breites Lächeln.
    «Nicht mehr böse sein. Mir
geht’s zur Zeit nicht so gut, weißt du. Hier sind ein paar Kröten — geh zum
Tanzen heut’ abend mit deiner Auserwählten.»
    Der junge Polizist wurde rot.
«Ich habe keine Auserwählte, Herr Wachtmeister», sagte er.
    « Dann mach dich auf die
Socken und such dir eine », brüllte der Wachtmeister plötzlich wütend, als
hätte ihm schon wieder jemand einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er
setzte sich an den Kamin, brütete vor sich hin und trank Kakao.

 
     
     
     
     
     
    ls
einer der Hunde mit der Nachricht ins Glashaus kam, daß Pidge und Brigit den
Weg zwischen den Steinen hindurchgegangen seien, briet Breda Ekelschön, die
eine modische Schürze und eine Chefkochsmütze trug, gerade eine Pfanne voll
stinkender Schwefelköpfe, grüner Knollenblätterpilze und giftiger Satanspilze
für ein spätes Frühstück. Melody Mondlicht bürstete sich das Haar mit einem
Igel, der so tat, als läge er im Koma, und die Große Königin spielte allein
Schach mit Figuren, die allesamt lebendig waren. Sie machte ihre Züge mit Hilfe
einer spitzen Nadel, mit der sie die Figuren dazu brachte, von einem Feld zum
nächsten zu hasten. Dabei lächelte sie.
    «O Große Königin», sagte

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