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Die Mission des Zeichners

Die Mission des Zeichners

Titel: Die Mission des Zeichners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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kein Politiker. Aber vielleicht brauche ich einmal einen Politiker, wenn der Sieg nur so möglich ist. Dann können Sie zeigen, dass Sie Ihren Sold wert sind.«
    »Ich habe keinerlei Absicht, in Ihrem Sold zu stehen, wie Sie das ausdrücken. Ich habe in Amsterdam Verpflichtungen, und ich würde mich ihnen gerne wieder widmen.«
    »So schnell werden Sie Amsterdam nicht wieder sehen. Wir reisen südwärts.« »Südwärts?«
    »Dorthin, wo Zuyler und Mrs. de Vries verschwunden sind. Mir wurde gesagt, dass Sie Mrs. de Vries persönlich kennen.« »Ich bin ihr ein paarmal in der Gesellschaft ihres seligen Mannes ...«
    »Das genügt. Sie kennen auch Spandrel?« » Ja. «
    »Und Jupe?«
    »Äh ja. Und auch Captain McIlwraith, wenn...« »Ich kenne McIlwraith, Mr. Cloisterman, seit langem.« Zum ersten Mal blitzte ein Funke Gefühl in Wagemakers Augen auf. Und das war nicht Freundschaft. »Den können Sie mir überlassen.«
    »Wenn Sie südwärts sagen...«
    »Zuyler und Mrs. de Vries werden versuchen, das Hauptbuch an die Jakobiten zu verkaufen, das liegt doch auf der Hand.« »Sie meinen, sie bringen es zum Prätendenten? Nach Rom?« »Sie werden es versuchen. Aber wir müssen sie abfangen, bevor sie ihr Ziel erreichen, und ihnen das Hauptbuch abnehmen. Wir müssen auch McIlwraith und Jupe abfangen. Sie alle haben einen Vorsprung vor uns. Aber keinen, der so groß wäre, dass wir sie nicht stellen könnten. Egal, wen.« »Das klingt außerordentlich... gefährlich.« »Es wird Schwierigkeiten geben. Vielleicht auch Gefahren. Damit muss man rechnen.«
    »Ich nicht. Ich habe keine Erfahrungen mit solchen Unterfangen. Ich bin kein Soldat, Colonel.«
    »Das brauchen Sie mir nicht zu sagen.« Wagemaker bedachte Cloisterman mit einem abschätzigen Blick. »Aber anscheinend kriege ich nichts Besseres.«
    Cloisterman schlief in dieser Nacht nicht gut. Wagemaker hatte vor, früh aufzubrechen, und Cloisterman würde ihn begleiten, so wenig ihm das auch behagte. Er verfluchte Dalrymple dafür, dass er ihn als Helfer vorgeschlagen hatte. Mehr und mehr beschlich ihn dabei der Verdacht, dass der Attache ihn geopfert hatte, um sich selbst drücken zu können. Außerdem verfluchte er auch sein Schicksal. Amsterdam hatte sich jetzt als der richtige Ort zur falschen Zeit erwiesen. Anstrengendes Reiten und Entbehrungen lagen vor ihnen, und er war sich nicht sicher, wofür er schlechter ausgestattet war. Doch es gab keinen Ausweg, außer seinen Posten aufzugeben, nach England zurückzukehren und sich einer ungewissen Zukunft ohne Geld zu stellen. Weder das eine noch das andere schien ihm sehr verheißungsvoll. Es war eine teuflische Zwickmühle. Doch so war nun einmal die Natur des Teufels, dem er zu dienen hatte.

15 Südwärts
    Erwartungsgemäß schlug McIlwraith ein zügiges Tempo an. So war Spandrel, der seit mehr als einem Jahr überhaupt nicht und davor nie regelmäßig geritten war, noch vor der Grenze erschöpft und von der Reibung des Sattels mit wunden Stellen übersät. Wenn er trotzdem durchhielt, dann nur aus Furcht vor einer neuerlichen Verhaftung. Kaum hatten sie aber die sich durch das Rheintal windende Straße erreicht, begann er zu lamentieren und um eine Rast für die Nacht zu betteln. Damit stieß er natürlich auf taube Ohren. McIlwraiths Hoffnung, Zuyler und Estelle de Vries einzuholen, beruhte darauf, dass sie naturgemäß langsamer reisen würden und wohl auch nicht mit einer Verfolgung rechneten. Dumm waren sie dennoch nicht. Das Grüne Buch würde mit der Zeit an Wert verlieren, und wer es besaß, lebte in ständiger Gefahr. Je eher sie Rom erreichten und es verkauften, desto besser.
    Im größten Kutschergasthof von Köln, Zur Grauen Gans, erhielt McIlwraith die erste Bestätigung seiner Vermutung. Vor einer Woche war dort ein englisches Ehepaar namens Kemp abgestiegen. Sie waren mit einer leichten Kutsche gereist, obwohl sie für den weiten Weg, der ihnen offenbar vorschwebte, eigentlich etwas Robusteres gebraucht hätten. Weil mehrere Speichen zersplittert waren, hatten sie einen Radmacher kommen lassen müssen. Vor der Weiterfahrt hatte der Mann, der vorzüglich Deutsch sprach, den Wirt gefragt, ob er ihm andere Gasthöfe auf der Strecke in die Schweiz empfehlen könne.
    Diese Entdeckung versetzte McIlwraith in Hochstimmung. In der Schankstube trank und erzählte er an diesem Abend mehr als je zuvor nach ihrem Aufbruch. Spandrel trank kräftig mit und war bald zu benebelt, um seinem Gefährten noch richtig

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