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Die Mission des Zeichners

Die Mission des Zeichners

Titel: Die Mission des Zeichners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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Captain. Wir wollen dasselbe. Das Grüne Buch.«
    »Das dem Zugriff des Ausschusses zu entziehen Ihr Herr sein Allerbestes getan hat. Dasselbe? Ja, aber nicht aus denselben Gründen.«
    »Die Umstände haben sich geändert. Damit decken sich jetzt unsere Gründe.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Sir Theodores größte Hoffnung auf eine milde Behandlung durch den Ausschuss liegt darin, ihm zu helfen und das Buch ihm und nicht der Regierung zu übergeben. Er und Mr. Knight hatten ursprünglich die Absicht verfolgt, den Schutz durch die Regierung zu erzwingen, indem sie damit drohten, im Notfall den Inhalt des Buchs zu veröffentlichen. Wie Sie sehen, spreche ich offen mit Ihnen. Ich verberge nichts.«
    »Und der arme Spandrel sollte sterben, nur um zu gewährleisten, dass nichts diese Drohung gefährdete.«
    »Es sieht danach aus. Aber das ist nicht meine Schuld. Ich habe nur getan, was Sir Theodore mir befohlen hat.«
    »Und bestimmt handeln Sie auch jetzt in seinem Auftrag.«
    »Sir Theodore hat mich angewiesen, das Buch zu bergen und zu verhindern, dass es in die falschen Hände fällt. Ein Agent der Regierung dürfte nicht allzu weit hinter Ihnen auf dem Weg hierher sein, und ich darf nicht riskieren, dass ihm das gelingt, womit Sie und ich vielleicht gescheitert sind. Meine Chancen, allein an das Grüne Buch heranzukommen, sind äußerst gering. Ich bin auf Ihre Hilfe angewiesen.«
    »Aber sind wir auf Ihre angewiesen Jupe? Das ist die Frage.«
    »O ja. Denn ich weiß, wo das Buch ist.«
    »Ach ja?« McIlwraith stemmte sich hoch und baute sich vor Jupe auf. »Nun, warum sagen Sie es uns nicht?«
    »Darf ich vorher Ihre Vollmacht des Unterhauses sehen, Captain?« Jupe ließ sich nicht einschüchtern. »Ich brauche die Gewissheit, dass Sie wirklich der sind, als den Spandrel Sie ausgibt.«
    »Ha!« McIlwraith stieß ein Lachen aus, als hätte ihn Jupes Kaltblütigkeit tatsächlich beeindruckt. Langsam zog er die Vollmacht aus der Tasche und reichte sie dem anderen Mann. »Zufrieden?«, fragte er.
    »Vollkommen.« Jupe gab ihm das Dokument zurück. »Sie hätten also die Absicht, das Buch General Ross in London zu auszuhändigen?«
    »Oder Mr. Brodrick. Wem, das ist mir einerlei. Jedenfalls einem von beiden, das ist meine Absicht.«
    »Und Sie wären bereit, mir sicheres Geleit auf der Rückreise nach London zu gewähren?«
    »Ich könnte mir so etwas durchaus vorstellen, ja.«
    »Das ist alles, worum ich Sie bitte.«
    »Betrachten Sie das als geschehen. Wenn Sie uns zu dem Buch führen.«
    »Das kann ich mühelos bewerkstelligen.«
    »Wie?«
    »Zuyler und Mrs. de Vries sind gestern hier eingetroffen.«
    »Sie sind in Bern?«
    »Ja. Und bislang haben sie noch keine Vorkehrungen für die Weiterreise getroffen. Ich habe ein Zimmer im selben Gasthof wie sie genommen. Natürlich kennen Sie mich nicht. Aber ich weiß, wer sie sind. Sie nennen sich Mr. und Mrs. Kemp. Der Gasthof Drei Tassen war für ihren Geschmack wohl zu beliebt. Sie haben etwas Ruhigeres vorgezogen. Aber nicht ruhig genug. Ich habe nicht lange gebraucht, um sie in ihrem Versteck aufzuspüren. Bisher sind sie kaum ausgegangen. Und wenn sie das Haus verlassen, sperren sie die Zimmertür gut zu. Trotzdem nehme ich an, dass sie das Buch auf Schritt und Tritt mitnehmen. Es hätte also keinen Sinn, in ihrer Abwesenheit mit Gewalt einzudringen. Und wenn sie da sind...« Jupe zuckte die Schultern. »Mijnheer de Vries' Schicksal legt den Schluss nahe, dass Zuyler bereit wäre, jeden zu töten, der versuchen würde, ihnen das Buch zu entwinden.«
    »Was der Grund ist, warum Sie es nicht darauf haben ankommen lassen.«
    »Ja. Das gebe ich zu.«
    »Warum sind sie noch nicht weitergezogen?«
    »Vielleicht sammeln sie Kräfte für die Überquerung der Alpen und erkundigen sich danach, wie sich das am besten bewerkstelligen lässt. Wer weiß das schon? Sie können sie aber persönlich fragen. Heute Nacht noch.«
    »Stimmt.« McIlwraith grinste. »Und ich denke, das werde ich auch tun.«
    Es war spät, doch in den Tavernen herrschte nach wie vor Betrieb, und an den Straßenecken standen immer noch ein paar hart gesottene Kastanienverkäufer über ihre Waren gebeugt. Die drei Männer folgten der großen Durchfahrtsstraße in östlicher Richtung, vorbei an einem gedrungenen Uhrenturm und hohen Häusern auf beiden Straßenseiten, die alle mit prächtigen Torbögen versehen waren. Als sie sich dem Fluss näherten, hüllte sie ein immer dichter werdender Nebel ein, der das

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