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Die Mitternachtsrose

Die Mitternachtsrose

Titel: Die Mitternachtsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Zuhause mehr gehabt.
    » Danke, Donald. «
    » Gern geschehen. Du hättest so viel mehr verdient. «
    Er nahm mich in die Arme und küsste mich. Vielleicht lag es an meiner Erleichterung darüber, endlich an einem sicheren Ort und versorgt zu sein, dass mein Körper auf den seinen reagierte. Jedenfalls sanken wir auf das große bequeme Bett. Und nach den vielen Wochen, in denen wir uns nahe gewesen waren, ohne uns zu berühren, fühlte sich die Liebe mit ihm noch leidenschaftlicher an als früher. Hinterher hielten wir uns eng umschlungen, während unser Sohn friedlich im Zimmer daneben schlief. Ich gab mir Mühe, den Gedanken, dass Donald mit seiner Frau das Gleiche machte, auszublenden.
    Am Ende war er es, der es erwähnte. » Jetzt weiß ich wieder, wie es sein muss. Anni, ich liebe dich über alles. «
    » Und ich liebe dich, Donald. «
    Wir schliefen nebeneinander ein, seit meiner Abreise nach Indien zum ersten Mal in innerem Frieden. Egal, wie der Teufelspakt aussah, den wir geschlossen hatten, und egal, wie moralisch falsch er war: In diesem Augenblick hätte sich nichts richtiger anfühlen können.
    Viel später, als ich dich in der Küche fütterte, zeigte Donald mir die Vorräte in den Schränken. » Ich habe noch eine Überraschung für dich « , sagte er. » Komm mit nach draußen. «
    Ich hüllte dich in ein Tuch, um dich vor der eisigen Kälte zu schützen, und folgte Donald hinaus. Neben der Scheune befand sich ein Stall, dessen Tür Donald öffnete, bevor er die Laterne darin vom Haken nahm und anzündete.
    » Hallo, Mädchen, das ist deine neue Herrin. «
    Donald streichelte die Nüstern der Stute, deren Fell wie poliertes Mahagoni glänzte und die eine weiße Blesse auf der Stirn hatte.
    » Ich habe ihr noch keinen Namen gegeben. Das wollte ich dir überlassen. Sie gehört dir. «
    Ich streichelte die Stute ebenfalls, während du neugierig die Hand nach ihr ausstrecktest.
    » Danke, Donald. Sie ist wunderschön. Ich nenne sie Sheba, weil sie aussieht wie eine Königin. «
    » Wunderbar. Sie ist zwar nicht so temperamentvoll wie das Pferd, das du früher geritten hast, aber so sanftmütig, dass Moh später auf ihr lernen kann. In der Scheune steht auch ein zweirädriger Pferdewagen für Fahrten in den Ort. «
    » Du hast wirklich an alles gedacht « , sagte ich, als ich im Cottage Teewasser aufsetzte. » Doch dir dürfte klar sein, dass ich im Ort Leuten aus der Gegend begegne. «
    » Natürlich werden sie dich erkennen, Anni. Und bestimmt werden sich viele freuen, dich wiederzusehen. Angesichts deiner langjährigen Verbindung mit unserer Familie ist es doch ganz natürlich, wenn ich dir nach dem traurigen Tod deines Mannes ein Zuhause gebe. «
    » Und Violet? Was, wenn die Bediensteten ihr von mir erzählen und sie Verdacht schöpft? «
    » Violet ist so ziemlich das Einzige, worüber ich mir keine Sorgen mache. Sie ist der strahlende Mittelpunkt der Gesellschaft und gilt als schönste Dame Londons, wenn nicht Englands. Es gibt keine Frau, die sich ihrer Reize und ihrer Position sicherer sein könnte. Sie kommt bestimmt nicht auf die Idee, dass ihr Mann eine Affäre mit einer indischen Witwe im Moor hat. «
    Donald entging meine Reaktion auf seine unglückliche Wortwahl nicht.
    » Entschuldige. « Er tätschelte meine Hand. » Und was die Bediensteten anbelangt: Sie interessiert sich nicht für sie und ihr Privatleben. Für sie erfüllen sie eine Funktion; darüber hinaus hat sie nichts mit ihnen zu tun. Sie sind immer beschäftigt. Violet badet zweimal pro Tag und lässt das Bett täglich frisch beziehen. «
    » Wie eine Königin « , flüsterte ich und dachte an die Maharani, die es ähnlich gehalten hatte. Doch in Indien war es viel heißer und staubiger als in England.
    » In Amerika wird Violet tatsächlich wie eine Königin behandelt. Ich glaube, sie findet die Engländer, mich eingeschlossen, ziemlich schmuddelig. « Donald schmunzelte. » Der Nabel von Violets Welt ist Violet. Es wird sie nicht beunruhigen, wenn ich ihr sage, dass du hier bist. «
    » Du willst es ihr sagen? «
    » Natürlich. Im Moment ist sie mit der Organisation eines großen Weihnachtsballs beschäftigt, zu dem sie alle ihre schicken Londoner Freunde einlädt. Sie wird mit Sicherheit keinen weiteren Gedanken an dich verschwenden. «
    » Hoffentlich hast du recht, Donald. Sie ist nicht schuld an der Situation. Wir dürfen ihr nicht wehtun. «
    » Ich weiß « , pflichtete er mir bei und sah auf seine Uhr. » In einer

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