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Die Mitternachtsrose

Die Mitternachtsrose

Titel: Die Mitternachtsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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PrinzVarun würde mit ziemlicher Sicherheit von dir erwarten, dass du während seiner Reisen im Palast die parda beachtest. «
    » Vielleicht anfangs, der Form halber. Aber dann würde ich ihn aufReisen begleiten wie Ma Pa. «
    Ich räusperte mich. » Willst du damit sagen, dass du das bereits mit PrinzVarun besprochen hast? «
    » Natürlich! Er möchte mich heiraten. Heute hat er mir gestanden, er hätte schon bei unserer ersten Begegnung gewusst, dass wir eines Tages heiraten würden. «
    Ich sah sie schockiert an. Das war absurd. Sie war einem anderen versprochen, und eine Abmachung über eine Ehe, die zwei Prinzenstaaten und ihre Herrscherfamilien Jahre zuvor getroffen hatten, konnte nicht einfach so aufgelöst werden.
    Natürlich wusste ich, dass Indira es gewöhnt war, ihren Willen durchzusetzen, doch das würde nicht einmal sie schaffen. Und ich war wütend auf mich selbst, weil ich ihre Romanze gefördert hatte.
    » Indy, bitte « , flehte ich sie an. » Dir muss doch klar sein, dass du nie mit Prinz Varun zusammen sein kannst, oder? «
    » Sag das nicht! « , herrschte sie mich an. » Natürlich ist es möglich. Wenn man liebt, ist alles möglich… «
    Wie immer, wenn ich nicht ihrer Meinung war, distanzierte sie sich von mir. Ich weigerte mich, ihr Spiel weiter mitzumachen, wusste aber, dass sie sich nachmittags, wenn sie ihrer Mutter erzählte, sie wolle eine Freundin besuchen, mit ihrem Prinzen traf. Ich war froh, wenn ich endlich in die Schule zurückkehren konnte und Indira und ich wieder von London weg wären.
    Eine Woche später kehrte Varun zu seinem Regiment zurück, und Indira verfiel in eine tiefe Depression. Sie weigerte sich, ihr Zimmer zu verlassen, und behauptete, krank zu sein.
    Zwei Tage vor unserer Abreise ins Internat in Eastbourne rief die Maharani mich zu sich in den Salon.
    » Liebe Anni, ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir uns über deine Zukunft unterhalten. «
    » Ja, Hoheit. «
    Sie deutete auf einen Stuhl am Kaminfeuer, das im Salon immer brannte. » Nimm doch Platz. Tee? «
    Ich nickte und wartete, was sie mir zu sagen hatte.
    » Indira weiß das noch nicht, aber ich werde sie mit nach Indien nehmen. Ihre Krankheit hat meinen Entschluss gefestigt. Ich möchte, dass meine Familie in diesen schwierigen Zeiten beisammen ist, und zumindest im Moment erscheint mir Indien sicher. Anders als meine Tochter… « , sie schmunzelte, » …schlägst du dich ausgesprochen gut in der Schule. Ich bin über deine schulischen Leistungen informiert. Du bist ein kluges Mädchen, das weiß ich schon lange, und übst einen sehr positiven Einfluss auf Indira aus. «
    Ich fühlte mich geschmeichelt und versuchte, wegen meines schlechten Gewissens darüber, sie in den vergangenen Wochen hintergangen zu haben, nicht rot zu werden. » Danke, Hoheit. «
    » Ich möchte dich fragen, was du möchtest, Anni. In ein paar Wochen wirst du die Schule abschließen. Bei Indira… « , die Maharani seufzte, » …spielt das kaum eine Rolle. Sie wird in den nächsten achtzehn Monaten den Maharadscha von Dharampur heiraten. Natürlich gibt es bei mir immer einen Platz für dich, aber bestimmt wird Indira, wenn sie heiratet, wollen, dass du sie in ihren neuen Palast begleitest. Doch ich finde, dass ich dich fragen sollte, ob du mit uns nach Indien zurückkehren oder lieber in England bleiben und deine Ausbildung fortsetzen möchtest, Anni. «
    » Ich weiß es nicht, Hoheit. «
    » Ich habe einen Brief von Lady Selina aus Astbury Hall erhalten. Wie du sicher weißt, ist sie eine alte Freundin meiner Tochter Minty. Sie schreibt, dass du ihr bei der Geburt ihres Kindes beigestanden hast. «
    » Ja, Hoheit, das stimmt. «
    Die Maharani verschränkte ihre manikürten Hände. » Wenn du beschließen solltest, in England zu bleiben, bietet Selina dir eine Stelle in Astbury Hall an. Du könntest dich um ihre kleine Tochter kümmern. Offenbar hat sie Probleme, in diesen harten Zeiten ein gutes Kindermädchen zu finden. «
    Ich muss gestehen, dass mein Herz einen Sprung machte bei der Aussicht, in dem Haus zu leben, in das Donald zurückkehren würde, wenn der Krieg endlich vorüber wäre. » Das ist sehr nett von ihr. Ich werde darüber nachdenken. «
    » Natürlich muss ich die Entscheidung dir überlassen « , fuhr die Maharani fort. » Aber ich habe das Gefühl, dass aus dir etwas Besseres als ein Kindermädchen werden könnte. «
    Ich wusste, dass mir nicht viel Zeit für eine Antwort blieb. Diese Frau, die mich

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