Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Mitternachtsrose

Die Mitternachtsrose

Titel: Die Mitternachtsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
Vom Netzwerk:
Krankenschwester anschließen und meinen Beitrag im Krieg leisten. «
    » Das bewundere ich, Anni. Es wird dich gut auf die Zukunft vorbereiten. Damit ist die Sache beschlossen? «
    » Ja. Ich kann mich gar nicht genug für alles bedanken, was Sie für mich getan haben. Sie sind sehr großzügig und freundlich gewesen. « Ich schluckte.
    » Meine liebste Anni, ich habe deiner Mutter versprochen, auf dich aufzupassen. Vergiss nie, dass ich sie vertrete. Und versprich mir zu schreiben, wenn du irgendetwas brauchen solltest, weil ich nicht weiß, wie lange es dauern wird, bis wir uns wiedersehen. Komm. «
    Die Maharani breitete die Arme aus, und ich schlüpfte hinein.
    » Ich liebe dich wie meine eigene Tochter, Anni. Zögere nicht, mich, wenn nötig, um Hilfe zu bitten. «
    » Danke « , flüsterte ich, Tränen in den Augen, und dankte auch den Göttern dafür, dass sie mir diese wunderbare Frau geschickt hatten.
    Wie die Maharani ganz richtig prophezeit hatte, bekümmerte es Indira nicht sonderlich, als ich ihr mitteilte, dass ich in England bleiben und meinen Schulabschluss machen wolle.
    » Schreibst du mir? « , fragte sie mich. » Jeden Tag? «
    » Vielleicht nicht jeden Tag, weil ich viel lernen muss « , antwortete ich schmunzelnd. » Aber bestimmt ziemlich oft. «
    Als mein Koffer nach unten gebracht wurde, sah sie mich an. » Ich dachte, du hasst England. Warum um Himmels willen möchtest du bleiben? «
    » Weil ich weiß, dass das die richtige Entscheidung ist « , antwortete ich.
    Erst nachdem ich mich mit einem Wangenkuss von der Maharani verabschiedet, Indira ein letztes Mal gedrückt hatte und im Fond des Wagens Platz nahm, der mich– vielleicht für immer– von ihnen fortbringen würde, wurde mir das Ausmaß der Entscheidung, die ich getroffen hatte, bewusst.

Astbury Hall, 2011

16
    Ari schlug in seinem Wagen, der am Rand einer schmalen Straße durchs Dartmoor stand, frustriert mit der Faust auf das Navigationsgerät ein, das vorübergehend kein Signal mehr hatte – etwa seit der Zeit, als er das letzte Mal an einem Wegweiser vorbeigekommen war. Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand.
    Ari stieg aus und atmete die frische Landluft an diesem für England heißen Tag ein und ließ den Blick über die Hügellandschaft schweifen, deren Schönheit seine Urgroßmutter in ihrer Geschichte so anschaulich beschrieben hatte. Besonders fiel ihm die Ruhe auf; es ging kaum Wind, die Stille wurde lediglich vom Schrei eines Bussards durchbrochen, der übers menschenleere, seit Anahitas Tagen vermutlich unveränderte Moor flog.
    Was Ari im Flugzeug von ihrem Manuskript gelesen hatte, war so interessant gewesen, dass er einen Wagen gemietet hatte, um nach Devon zu fahren und sich Astbury Hall selbst anzusehen.
    Als er das Moor betrachtete, wurde Ari bewusst, dass die folgenden Tage sein erster Urlaub seit fünfzehn Jahren sein würden. Selbst wenn er feststellte, dass die Geschichte seiner Urgroßmutter es nicht wert war, weiterverfolgt zu werden, hätte er zumindest Zeit, seine Gedanken zu sortieren, bevor er zu den Scherben seines Lebens in Indien zurückkehrte.
    » Weil es auch deine Zukunft ist. «
    Anahitas letzte Worte waren ihm während seiner Fahrt nach Devon eingefallen.
    Ari stieg in den Wagen und ließ den Motor wieder an. Er würde einfach bis zum nächsten Ort fahren und dort nach dem Weg fragen. Weil er ausnahmsweise nicht unter Termindruck stand, konnte er entspannt die Landschaft genießen.
    Eine Stunde später kam er zu einem schmiedeeisernen Doppeltor. Von der Straße aus konnte er dahinter kein Gebäude erkennen, aber das Tor war verschlossen, und daneben stand ein Wachmann. Während er noch überlegte, was er tun solle, näherte sich von der anderen Seite ein weißer Lieferwagen, den der Wachmann mit einem Nicken durchließ.
    » Alles klar, Kumpel? « , erkundigte sich der Mann im Van, als er an Ari vorbeifuhr.
    » Ja. Das hier ist doch Astbury Hall, oder? «
    » Ja, liegt ganz schön versteckt. Ich hab grade Kabel geliefert. Hat mich fast ne Stunde gekostet herzufinden. Sind Sie wegen den Dreharbeiten hier? «
    » Ja « , log Ari.
    » Wenn Sie zu Steve Campion, dem Produktionsleiter, wollen, folgen Sie immer der Auffahrt und biegen beim Haus rechts ab. Er müsste im Hof sein. « Der Mann verabschiedete sich.
    Als die Tore sich zu schließen begannen, fasste Ari sich ein Herz und fuhr los.
    » Mir wurde gesagt, dass ich Steve Campion im Hof finde « , erklärte er dem Wachmann.
    Der nickte

Weitere Kostenlose Bücher