Die Mönche vom Sirius
Fazit? Ich glaube nicht an Wunder. Aber eine Erklärung kann ich Ihnen im Moment auch nicht liefern, Sir!«
Während des Landeanflugs versuchte van Deyk noch mehrfach, den Funkkontakt mit der Christophorer-Station wiederherzustellen.
Vergeblich.
Er bekam keine Antwort und Dupont erklärte ihm noch einmal, dass dies auch eigentlich gar nicht möglich sei, wenn man sich das Energieniveau der Station ansehe.
»Meiner Ansicht nach ist es ausgeschlossen, dass dort jemand ist!«
6. Kapitel – Staub zu Staub
Das Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit ist die Grundlage jener Demut, die jedem Wissenschaftler eigen sein sollte. Die Erkenntnis, dass die eigene Existenz eine Endliche ist, erweist sich als die Triebfeder all jener Fragen, die wesentlich für den Prozess der Gewinnung von Erkenntnis sind.
Aus den Schriften von Bruder Bartholomäus; Datenblock VI, verfasst um 2206
Die PLUTO L-1 landete etwa fünfzig Meter von der Position des Wracks der BERESANTO entfernt. Der Koloss des Prospektorenschiffs wurde von der aufgehenden Sonne beschienen.
Im Gegensatz zu dem sandfeinen, schwarzen Oberflächenmaterial reflektierte das Metall das Licht und so wirkte die BERESANTO fast leuchtend.
»Sehen wir uns um!«, befahl van Deyk. Er wandte sich an den Piloten. »Mister Riktor, ich denke Sie ahnen schon, dass Sie uns nicht begleiten werden.«
»Ja, Sir.«
»Lassen Sie eine permanente Kom-Verbindung zur PLUTO geschaltet. Falls die Kridan wieder auftauchen sollten, werden wir diesen Planeten sehr schnell verlassen müssen.«
»Aye, aye, Captain«, bestätigte Bran Riktor. »Soll ich die L-1 im Startbereitschaftsmodus halten?«
»Eine gute Idee. Tun Sie das.«
Van Deyk legte einen Raumanzug an. Dupont tat dasselbe. Er war allerdings bereits fast fertig damit und überprüfte jetzt die Anzeigen der Sauerstoffpatronen. Am Gürtel trug er einen Nadler. Außerdem war er mit einem Modul ausgerüstet, mit dessen Hilfe es möglich war, in das Rechnersystem der BERESANTO einzudringen. Dieses Modul verfügte über sehr starke Energiezellen, die ausreichten, um zumindest für wenige Minuten den Rechner mit Strom zu versorgen, sodass man vielleicht die Logbuchdaten herunterladen konnte – selbst dann, wenn sich die Energieversorgung des Schiffes nicht mehr reaktivieren ließ.
Zuerst sahen sich die Marines draußen um. Als die Meldung kam, dass alles in Ordnung sei, folgten van Deyk und Dupont.
Sergeant Kovac schwenkte den Scanner seines Ortungsgerätes.
»Wenn da noch ein Mensch an Bord wäre, müsste das jetzt eigentlich zu orten sein!«, bemerkte er. »Schließlich ist das ein Prospektorenschiff und keine militärische Spezialeinheit für Spionagezwecke, die über besondere Abschirmungen verfügt!«
»Wir müssen die Mannschaftsschleuse finden!«, rief van Deyk dem Marine ins Gedächtnis.
Kovac deutete nach links. »Dort entlang!«, bestimmte er.
»Sergeant!« schrillte die Stimme einer Frau über den Helmfunk.
»Was gibt es, Corporal Lyon?«, fragte Sergeant Kovac. Corporal Erica Lyon war seine Stellvertreterin. Sie war etwa zwanzig Meter entfernt auf einem Hügel in Stellung gegangen.
Van Deyk und Kovac drehten sich zu ihr um.
Nach und nach folgten auch die anderen ihrem Beispiel.
»Sehen Sie sich das an!«, forderte Erica Lyon.
Der schwarze Pulversand, aus dem der Untergrund bestand, war aufgewirbelt worden. Die Partikel schwebten in einem schwarmartigen Verbund durcheinander, der immer größere Mengen an kleinsten Teilchen vom Boden anzusaugen schien.
»Wie ist das möglich?«, murmelte van Deyk.
Es gab keine Atmosphäre, keine Turbulenzen, keine messbareren Magnetfelder.
»Ich würde sagen, das ist ein Effekt, der mit der Antischwerkraft verwandt ist, die wir in unseren Aggregaten verwenden«, sagte Zhao Dupont. Er richtete seinen Scanner auf diese Erscheinung, während Erica Lyon das aufgeschnallte Antigrav-Pak ihres Kampfanzugs aktivierte und sich schwebend ein Stück von dem Teilchen-Schwarm entfernte.
Sie landete neben Sergeant Kovac.
»Alles in Ordnung, Corporal?«, fragte dieser.
»Ja, Sir. Ich war nur etwas …«
»Irritiert?«
»Das trifft es ziemlich gut.«
»Überprüfen Sie unbedingt das Innere Ihres Anzugs, wenn Sie zurück in der L-1 sind«, forderte Lieutenant Dupont. Der Leitende Ingenieur, in dem sich chinesische, französische und karibische Vorfahren mischten, deutete mit der freien Hand auf die wirbelnden Teilchen. »Viele dieser Partikel sind so klein, dass ihre
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