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Die Mönche vom Sirius

Die Mönche vom Sirius

Titel: Die Mönche vom Sirius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Streifen an den Wänden, die für den Fall eines totalen Energieausfalls für eine Notbeleuchtung sorgen sollten, spendeten nur noch wenig Licht. Manche leuchteten so gut wie gar nicht mehr.
    Die Helmlampen des Außenteams sowie die noch voller Leuchtkraft steckenden Fluoreszenz-Streifen an den Raumanzügen sorgten dafür, dass sie sich dennoch problemlos orientieren konnten.
    Dupont machte das Angebot, sich als Erstes um die Inbetriebnahme der Energieversorgung und damit auch um die Beleuchtung zu kümmern, was möglicherweise vom nächsten Rechnerterminal aus möglich war.
    Aber van Deyk lehnte das ab.
    »Dazu haben wir keine Zeit«, sagte er. »Wir wissen nicht, wie lange wir gefahrlos hier bleiben können. Schließlich wird dieser Nano-Staub auch in unser Shuttle eindringen!«
    Über Funk verständigte van Deyk den Piloten Bran Riktor, um ihn zu warnen.
    »Achten Sie auf die Anzeigen der Innensensoren, vielleicht wird bei einem Eindringen der Partikel irgendetwas Ungewöhnliches angezeigt. Wir wissen jetzt, dass diese Nano-Partikel offenbar nahezu jedes Material durchdringen können.«
    »Ich habe ja die Vergleichsdaten auf dem Bordrechner«, antwortete Bran Riktor. »Die Parameter des antigravähnlichen Kraftfeldes, das offenbar die Partikel bewegte, habe ich in die Ortung eingespeist und festgestellt, dass es ganz in der Nähe ein ähnliches Kraftfeld zu geben scheint …«
    »Wo?«
    »Dort, wo die Christophorer-Station ist.«
    »Das ist interessant …«
    »Interessant ist vor allem der zeitliche Zusammenhang.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Das Kraftfeld bei der Station tauchte in dem Moment auf, als jenes verschwand, in das Corporal Lyon beinahe hineingeraten wäre! Das habe ich anhand der automatischen Orter-Aufzeichnungen noch einmal überprüft! Bis auf die tausendstel Sekunde exakt – genauer lässt sich das anhand unsers Ortungssystems leider nicht feststellen. Aber es sieht alles danach aus, als gäbe es keinerlei zeitliche Überlappung.«
    »Das klingt ja fast so, als hätte das Kraftfeld seine Existenz hier aufgegeben und im selben Moment woanders fortgeführt!«, stellte van Deyk fest.
    »Das haben Sie gesagt, Captain«, sagte Bran Riktor.
    Zhao Dupont mischte sich ein, der das Gespräch über seinen Helmfunk verfolgen konnte. »Theoretisch ist das möglich«, erklärte er. »So genannte Quanten-Teleportation.«
    »Langsam frage ich mich, womit wir es hier eigentlich zu tun haben«, murmelte van Deyk.
    »Mit einem Planeten, dessen Energiebalance insgesamt gesehen völlig unausgewogen ist«, stellte Dupont fest. »Null Grad Oberflächentemperatur, keine Atmosphäre, keine chemische Aktivität an der Oberfläche, diese seltsamen Bewegungen von Schwärmen aus Sandkörnern von Nano-Größe …«
    »Auf jeden Fall möchte ich, dass die Schutzanzüge geschlossen bleiben«, befahl van Deyk. Er blickte auf die Anzeigen seines in den Kommunikator integrierten Ortungssystems. Die Temperatur an Bord hatte sich mit etwa null Grad dem Oberflächenniveau des Planeten angepasst und der Sauerstoffgehalt in der Luft war eigentlich ausreichend – trotz der Tatsache, dass die Lebenserhaltungssysteme der BERESANTO schon eine ganze Weile nicht mehr in Betrieb waren.
    Das kann eigentlich nur bedeuten, dass die Besatzung schon ziemlich bald nach der Havarie oder wie immer man das, was hier geschehen ist auch bezeichnen mag, nicht mehr an Bord war! , schloss van Deyk. Andernfalls wäre der Sauerstoffanteil geringer und der CO 2 -Anteil durch die ausgeatmete Luft deutlich höher.
    Sergeant Kovac war der erste, der die Brücke erreichte. Die anderen folgten. Nirgends im Schiff waren sie auf ein Besatzungsmitglied gestoßen. Die Kabinen waren leer und wirkten, als wären sie sehr plötzlich verlassen worden. Teilweise lagen noch Gebrauchsgegenstände und Kleidung herum, so als wären sie gerade erst benutzt worden. Allerdings war alles mit einer zum Teil hauchdünnen Schicht aus schwarzem Nano-Staub bedeckt, der tatsächlich in jeden Winkel des Schiffes vorgedrungen zu sein schien.
    Auf der Brücke bot sich ein ähnliches Bild.
    Ein Handheld-Modul, mit dessen Hilfe sich der Captain in den Bordrechner einloggen konnte, lag auf einer kleinen Ablagefläche neben dem Kommandantensitz – von Staub bedeckt. Auffallend war, dass auf den Sesseln größere Staubhaufen zu finden waren. Aber schon kleinste Erschütterungen und Bewegungen in der Luft, wie sie etwa durch die Aktionen der Außenteammitglieder entstanden, sorgten dafür,

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