Die Mönche vom Sirius
dass von diesen Haufen Teile herunter brachen und sich in Staubwolken auflösten, deren einzelne Partikel dann langsam zu Boden sanken.
Allerdings ohne, dass dabei ein Kraftfeld anmessbar gewesen wäre, wie Dupont sofort feststellte.
»Sehen Sie, ob Sie noch irgendwelche Daten aus dem Rechner retten können«, forderte van Deyk. »Konzentrieren Sie sich auf Logbuchdaten und ähnliches Material.«
»Ja, Sir«, bestätigte Dupont.
Dupont legte sein Modul an eine der Konsolen an und nach mehreren Versuchen gelang es ihm tatsächlich, zumindest ein Teilsystem des Bordrechners in Betrieb zu nehmen.
»Ein Zugriff auf die Energieversorgung der BERESANTO ist leider unmöglich«, stellte der Leitende Ingenieur der PLUTO fest. »Da scheint zu große Schäden zu geben.« Einige Displays und Kontrollleuchten an der von Dupont benutzten Konsole leuchteten auf. Es handelte sich um jene Konsole, die eigentlich dem Ersten Offizier vorbehalten war.
Sein Name war in den Datenprotokollen angegeben.
Manchmal stand er dort als Wang Liedong, in anderen Fällen als Liedong Wang. Das schien offenbar davon abzuhängen, ob es sich um eine automatische Eingabe handelte oder diese vom Ersten Offizier der BERESANTO selbst vorgenommen worden war.
Über diesen Konsolenzugang steuerte Dupont dann das Hauptsystem an.
Allerdings ließen sich davon nur noch einzelne Komponenten anwählen. Und auch die dort enthaltenen Dateien und Programme waren fehlerhaft und teilweise in einem verstümmelten Zustand.
»Laden Sie einfach herunter, wovon Sie glauben, dass uns das irgendeinen Aufschluss bringen könnte«, forderte Stephan van Deyk.
»Wie Sie meinen. Mir scheint, dass teilweise sogar die chemische Basis der Speicher zerstört wurde«, äußerte Dupont eine Vermutung.
»Könnte dieser Nano-Staub dafür verantwortlich sein?«
»Das ist die einzige Möglichkeit, die ich sehe, denn das Zeug ist tatsächlich überall eingedrungen und hat ganz sicher die Förderanlagen komplett lahm gelegt, bevor es zu einem Systemversagen des Bordrechners kam. Dagegen spricht allerdings die chemische Reaktionsträgheit dieses Staubes. Ich könnte mir vorstellen, dass er vielleicht beim Auftreffen auf die Speichermedien wie ein Katalysator gewirkt hat, der irgendwelche Reaktionen auslöste, ohne selbst an ihnen teilzunehmen. Denn andernfalls müsste dieser Staub sich ja in eine andere Substanz umgewandelt haben!«
Dupont fand einige Dateien, die möglicherweise relevant waren. Darunter auch Logbücher und persönliche Aufzeichnungen des Captains, eines gewissen Prosper Xavier Smith.
Allerdings schlugen alle Versuche, diese Dateien über einen der mitgeführten Handheld-Rechner anzusteuern oder die Daten zumindest sichtbar zu machen, fehl.
»Ich sagte ja, dass das Material sehr stark beschädigt ist«, lautete Zhao Duponts Kommentar dazu.
»Schicken Sie es gleich an die PLUTO und die STERNENFAUST weiter, damit es analysiert und gegebenenfalls auch restauriert werden kann«, befahl van Deyk.
Dupont schlug vor, dafür das Shuttle PLUTO L-1 als Relais zu benutzen. Die STERNENFAUST lag ohnehin außerhalb der Reichweite eines gewöhnlichen Kommunikators oder des Moduls, welches Dupont benutzte. Aber auch der Transfer der Daten zum Mutterschiff war sicherer über die stabilere Relais-Verbindung mit Hilfe der stärkeren Sendeleistung der L-1.
»Bei schadhaftem Material können schon kleinste Übertragungsfehler, wie sie bei Kom-Verbindungen minderer Qualität einfach unvermeidlich sind, zu katastrophalen Resultaten führen«, meinte Dupont.
Wenig später meldete sich Bran Riktor von der PLUTO L-1 aus. »Die Übertragung ist leider fehlgeschlagen. Es gibt Störungen, deren Ursache ich bislang noch nicht ermitteln konnte. Aber der Kontakt zum Mutterschiff ist ebenfalls alle paar Minuten unterbrochen.«
»Dann laden wir die Daten auf unseren eigenen Speichermedien«, entschied van Deyk. »Wir füllen die Speicher sämtlicher mobiler Geräte soweit es vertretbar ist.«
»In Ordnung, Captain«, bestätigte Dupont. »Ich hoffe, dass wir am Ende nicht nur Müll geladen haben.«
»Das werden wir dann schon sehen«, murmelte Commander van Deyk.
Während Dupont für die Datensicherung sorgte, sah sich van Deyk zusammen mit Sergeant Kovac und Corporal Lyon etwas in den Räumen der Mannschaft um. Name und Dienstgrad standen jeweils an der Tür. Im Gegensatz zum Star Corps war auf der BERESANTO Platz genug, um jedem eine Einzelkabine bieten zu können. Bei
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