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Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising

Titel: Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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an seiner Stelle genauso entschieden. Glaube ich.
    »Wir müssen etwas tun, bevor wir dort hineingehen«, fuhr er fort. »Nur für den Fall, dass wir getrennt werden.«
    »Was?«
    »Wir müssen eine spiritistische Verbindung zwischen uns aufbauen.«
    »Spiritistische Verbindungen können durch psychische Abwehrmechanismen neutralisiert werden, und ich wette, Talon hat die neuesten installiert.« Die neuesten Abwehrmechanismen der Abteilung hatten bei Quinn zwar nicht funktioniert, mich würden sie aber sicherlich aufhalten. »Wenn er Vampirklone entwickelt, kann er nicht riskieren, keine zu haben.«
    »Aber wir haben unser Blut geteilt.«
    »Na und? Abwehrtechnik ist Abwehrtechnik.«
    »Sie wirkt nur auf eine bestimmte Gehirnregion ein. Weil wir mein Blut geteilt haben, findet unsere Verbindung in einem komplett anderen Bereich des Gehirns statt.«
    »Willst du mich veralbern?«
    Bei seinem Lächeln machte mein Herz, wie üblich, einen kleinen, hoffnungsvollen Satz.
    »Nein.«
    Ich legte meinen Kopf auf eine Seite und betrachtete ihn eine Weile. »Warum?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Bevor ich eine solche Entscheidung treffen muss, will ich uns lieber beide heil dort herausbringen.«

    »Kann man die Verbindung wieder auflösen, wenn sie einmal existiert?«
    Er zögerte. »Nein, aber ich bin die meiste Zeit in Sydney, also spielt sie vermutlich keine Rolle.«
    »Und wenn der seltene Fall eintritt, dass du hier bist?«
    »Dann spielt es immer noch nicht wirklich eine Rolle. Die Verbindung ist wie eine Tür zwischen zwei Räumen – deinem Gehirn und meinem. Und wie bei jeder verschlossenen Tür, musst du anklopfen, wenn du hineinmöchtest.«
    »Gibt es keinen Generalschlüssel?«
    Das Sternenlicht glitzerte in seinen Augen. »Nein, es gibt keinen Generalschlüssel.«
    »Was machen wir also?«
    »Stell deinen Kaffee ab.«
    Das tat ich.
    »Jetzt heb deine linke Hand und berühre mit den Fingerspitzen meine Schläfe, dann schließ die Augen.«
    Er tat es mir gleich, und seine Fingerspitzen fühlten sich ganz warm an.
    »Jetzt stell dir vor, du stehst auf einer leeren, dunklen Ebene. In der Mitte der Ebene steht eine Wand, hinter die du nicht sehen kannst. Stell dir diese Wand als deine parapsychologische Abwehr vor.«
    Es war schwieriger, als ich gedacht hatte. Ich hatte meine geistigen Schutzschilder stets als selbstverständlich hingenommen. Ich hatte sie meinem Erbgut zu verdanken, sie waren angeboren. Mit den Jahren waren sie deutlich stärker geworden. Als Rhoan Wächter geworden war, hatte er mir beigebracht, wie ich sie senken konnte, aber das war es auch schon mit der Ausbildung. Niemand hatte mir je erzählt, dass ich »Türen« erschaffen konnte. Womöglich konnte das ja auch nicht jeder.

    Mir lief der Schweiß über das Gesicht, und ich unterdrückte den Drang, ihn wegzuwischen. Die dunkle Ebene nahm Gestalt an, ebenso die Wand. Sie war rot, war endlos und schien leicht zu glänzen.
    »Jetzt«, fuhr Quinn leise fort, »stell dir an der linken Ecke der Wand eine Tür vor.«
    »Die Wand hat kein Ende.«
    »Entweder hast du dir das Ende nicht vorgestellt, oder du hast übersinnliche Fähigkeiten, die du noch gar nicht bemerkt hast. Stell dir die Tür einfach so weit links vor, wie du kannst, ohne dich zu bewegen.«
    Wieder tat ich, was er gesagt hatte, doch ich zitterte vor Anstrengung.
    »Jetzt stoße die Tür auf, und stell dir vor, ich stehe dahinter.«
    Ich holte tief Luft und stellte mir vor, wie die Tür langsam aufging. Es war, als wollte ich einen Berg bewegen. Ich drückte und drückte. Endlich flog sie mit einem Schnappen auf, und ich fiel flach auf mein übersinnliches Gesicht. Ich sah auf, stellte mir vor, dass Quinn dort stand und stellte mir vor, dass er lachte.
    Und auf einmal lachte er, nicht laut, aber tief in seinem Inneren. Es war ein warmes Streicheln, das meine Seele berührte, mehr als ein Streicheln, intensiver als Sex.
    Niemand ist jemals durch eine Tür gefallen .
    Seine geistige Stimme war genauso voll und erotisch wie seine normale, wobei ich nicht genau wusste, wieso mich das überraschte.
    Nun, ich habe noch nie gern das Offensichtliche getan . Ich sammelte mein übersinnliches Ich vom Boden auf und fügte hinzu: Diese Tür bleibt nun also offen, bis einer von uns beiden sie wieder schließt?

    Ja, aber ich glaube, es ist am besten, wir schließen sie gleich wieder, nämlich deshalb, weil du ein Wolf bist und deine Aura kurz vor dem Höhepunkt ist. Öffne sie in dem Moment, in

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