Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising
manche klangen blechern, andere kehlig. Durch meine geschlossenen Augen hindurch wurde ich von grellen Lampen geblendet. Die Luft war kühl, trotzdem brannte meine Haut.
Als ich noch klarer wurde, spürte ich Lust, die sich langsam steigerte, während die Schmerzen abklangen. Meine Arme waren über meinem Kopf gefesselt, und das Kribbeln und Stechen in meinen Fingern ließ vermuten, dass sie dort schon länger waren.
Es hing der Geruch von Schweiß in der Luft und mischte sich mit dem berauschenden Aroma von Sex und Lust. Das Mondfieber brannte in meinem Körper, und seine enorme Kraft bedeutete, dass die Verwandlung bald bevorstand.
Ich lag mit dem Rücken auf einem kalten, harten Untergrund, gegen meinen Bauch presste sich heißes Fleisch. Meine Haut brannte, und alle meine Muskeln zitterten.
Jemand packte mich auf vertraute Weise grob an. Ich empfand große Lust und war kurz vor dem Höhepunkt, was ich zugleich wollte und verabscheute.
Ich befand mich nicht in einem Traum. Talon war in mir, und ich reagierte genauso heftig auf ihn wie immer.
Irgendwann konnte ich mich der Lust nicht mehr entziehen. Ich kam mit ihm zusammen, biss mir jedoch auf die Lippe, um ja keinen Laut von mir zu geben. Mein Körper reagierte instinktiv auf seine Berührung und seinen Geruch, aber ich paarte mich nicht freiwillig mit ihm, und ich gönnte ihm nicht die Genugtuung, dass er mich trotzdem zum Höhepunkt brachte.
Er stieß noch ein letztes Mal zu, dann zog er sich zurück. Der Raum war schmal und lang, die gegenüberliegende Wand bestand aus Glas. Vor der gewölbten Scheibe standen bequeme Stühle, dahinter einige Sofas. Es erinnerte mich an die privaten Logen, die man häufig bei Sportveranstaltungen sah. Das Einzige, wodurch sich dieser Raum unterschied, war das lange Schaltpult links von mir.
Schließlich sah ich Talon an. Er blitzte mich belustigt und von oben herab aus seinen goldfarbenen Augen an. Ich ballte die Hände zu Fäusten, doch da sie über meinem Kopf gefesselt waren, konnte ich schlecht zum Schlag ausholen.
»Offenbar bist du zu dem Schluss gekommen, dass es okay ist, einen Mischling zu vögeln«, stellte ich trocken fest.
Er schlenderte hinüber zum Sofa, setzte sich auf die Rückenlehne und ließ lässig ein Bein herunterbaumeln. »Vögeln, ja. Ein Kind, nein. Ich gehöre zur Elite der Werwolfrasse. Ich kann mich nur mit jemandem fortpflanzen, der ähnlich vollkommen ist wie ich.«
Ich hob skeptisch eine Braue. Sein Körper war vollkommen, Herz und Seele ließen allerdings einiges zu wünschen übrig. »Dann wirst du wohl kinderlos sterben.«
Ein Lächeln umspielte seine Lippen. »Vielleicht.«
Ich traute weder dem Lächeln noch dem Glänzen in seinen Augen. Beides ließ nichts Gutes erwarten. Ich bewegte
mich vorsichtig und prüfte die Ketten um meine Beine. Sie saßen genauso fest wie die an meinen Händen, doch das Gefühl des Leders an meinen Oberschenkeln sagte mir, dass ich noch meine Stiefel anhatte. Die Messer nutzten mir zwar nicht viel, solange ich nicht an sie herankam, doch ich bemerkte noch etwas Gutes: Die Ketten waren nicht aus Silber.
»Warum bringst du mich dann überhaupt her?«
»Weil du ein WerVampir ohne echte genetische Probleme bist. Das ist sehr selten. Die Untersuchung deiner Gene wird meine Forschung einen großen Schritt voranbringen.«
»Ich dachte, du züchtest Klone?«
»Das stimmt, aber ich untersuche auch die DNA verschiedener Rassen, um herauszufinden, wieso meine Klone immer sterben.«
»Da habe ich eine große Neuigkeit für dich. Wenn du WerVampire zeugen willst, musst du nur am Grab eines Untoten warten. Wenn er aufsteht, schnapp ihn dir und schröpfe ihn. Sein Samen ist vierundzwanzig Stunden nach seiner Verwandlung fruchtbar.«
»Frisch gezeugte Vampire sind extrem brutal, und ich kann es mir noch nicht leisten, etwas zu verschwenden.«
»Du kannst deine Kreaturen aber sehr wohl auf Quinn jagen.« Und auf mich.
Er zuckte mit den Schultern. »Er wurde zu gefährlich.«
»Weil er dir zu nahe gekommen ist?«
»Ja.«
»Wo ist er jetzt?«
Seine Augen funkelten mich an. »Interessiert es dich?«
Ich rollte mit den Augen. »Herrgott, er ist ein Vampir.«
Talon schnaubte. »Wenigstens hast du noch einen kleinen
Rest Geschmack. Er sitzt unten in einer Zelle. Er ist ein guter Test für meine neueste Produktion.«
»Er ist kein Wächter.« Genau wusste ich das zwar nicht, war mir aber ziemlich sicher.
Er lächelte breiter. »Nein. Er ist viel besser, denn
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