Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising
schob ein Glas über den Chromtisch. »Trink das.«
»Du musst mich nicht erst betrunken machen, um deinen Spaß mit mir zu haben.«
»Das ist der beste Champagner, den du je getrunken hast, und er gibt dem Abend den nötigen Kick.«
Seine Worte klangen nicht verführerisch – sie waren eine schlichte Aussage. Er hatte eine Entscheidung getroffen, der ich mich zu fügen hatte. Und während mich das irgendwie noch mehr erregte, verstärkte sich deutlich mein ungutes Gefühl.
»Ich muss um neun bei der Arbeit sein.«
»Dann gehörst du bis halb neun mir.«
Ich musste lächeln. Wenn ich von der Hitze ausging, die von ihm abstrahlte, würden die nächsten eineinhalb Stunden ein wilder Ritt werden. Ich nahm den Champagner, prostete ihm zu und kippte ihn hinunter wie er seinen. Vielleicht war es der beste Champagner überhaupt, aber ich kriegte ihn genauso schlecht herunter wie das billige Zeug, und danach schwirrte mir noch mehr der Kopf.
Er bot mir ein weiteres Glas an, doch ich lehnte ab, weil ich mich wahrscheinlich übergeben musste, wenn ich noch eins trank.
Er betätigte einen kleinen Knopf an seinem Schreibtisch. Neben mir öffnete sich ein Fach, und es erschien eine Akte. »Die Informationen über Evensong Air und seinen Besitzer. Aber das kannst du dir später ansehen. Jetzt will ich dich. Komm her, kleiner Wolf.«
In dem Moment fühlte ich mich wie ein kleines Lamm vor einem großen hungrigen Wolf, und zum ersten Mal war ich nicht sicher, ob ich das Gefühl mochte oder überhaupt mit ihm dort sein wollte.
Oder machte mir der Champagner mehr aus, als ich dachte?
Ich schluckte gegen das Brennen in meinem Hals an und ging unsicher um den Schreibtisch herum. Sein Körper glänzte golden im Lichtschein, und ich spürte Lust gepaart mit einem leichten Widerwillen. Sein Gesicht war völlig
ausdruckslos, aus seinen Augen sprach nichts als Lust, und er hatte eine sehr große Erektion. Riesig und unscharf. Ich blinzelte, doch das änderte nichts an der plötzlichen Unschärfe. Er packte meine Hand und schob mich rückwärts gegen den Schreibtisch. Als mein Hintern das kalte Metall berührte, stieß er meine Beine auseinander und drang in mich ein, tiefer und fester als je zuvor. Als er anfing, mich zu stoßen, stöhnte ich in einer Mischung aus Lust und Schmerz auf. Seine Hitze und seine Aura schwirrten um mich herum, gingen auf mich über, und mir trat der Schweiß auf die Stirn. Der Champagner machte meinem Magen zu schaffen, und wenn er nicht etwas ruhiger wurde, musste ich mich übergeben.
»Warte, Talon.«
Er packte meine Hüften, grub seine Finger in meine Haut und hielt mich fest, während er weiter zustieß. Selbst dem Wolf in mir gefiel das langsam überhaupt nicht mehr. Ich packte seine Hände und wollte sie wegziehen, doch ich war zu schwach, und das merkwürdige Summen im Kopf machte es mir schwer, mich zu konzentrieren. Dann begann zu allem Überfluss auch noch das Licht zu flackern.
Talon kam, und das war das Letzte, woran ich mich erinnerte.
5
I ch wachte immer wieder kurz auf und verlor sofort wieder das Bewusstsein, als würde ich ständig aus einem Traum gerissen. Um mich herum hörte ich undeutliche Stimmen, dann blendete mich etwas, als würde ich in die Sonne sehen. Ich spürte einen Schnitt und einen brennenden Schmerz am Arm. Dann wurde mein Bauch ganz kühl, als würde er vereist. Der Schmerz in meinem Arm ließ nach. Eine Weile herrschte Dunkelheit.
Langsam kehrten die Traumfetzen zurück und formten sich zu einem Bild überwältigender Lust. Ich wand mich auf einem seidenen Laken und stöhnte, meine Haut stand in Flammen, jeder Muskel schrie vor Verlangen. Jemand streichelte mich. In mir breitete sich immer größere Hitze aus. Ich bebte, während mein Körper unablässig bedrängt wurde, bis ich kaum noch Luft bekam und nur noch erlöst werden wollte.
Ich wachte auf und stellte fest, dass ich nicht träumte. Talon lag auf mir, war in mir, und mich beschlich das seltsame Gefühl, soeben total betrogen worden zu sein. Als ich jedoch zum Höhepunkt kam, der wie eine Flutwelle über meinem Körper zusammenschlug und mich berauschte, vergaß ich diesen Gedanken. Wir kamen gleichzeitig, aber er hörte nicht auf zu stoßen, als wollte er absolut
sichergehen, dass auch noch der letzte Samentropfen in mir blieb.
Schließlich ließ er von mir ab und rollte sich zur Seite.
»Du bist fantastisch, kleiner Wolf.«
Ich fühlte mich gar nicht fantastisch. Ich war verwirrt. Als ich mich
Weitere Kostenlose Bücher