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Die Mondscheinbaeckerin

Die Mondscheinbaeckerin

Titel: Die Mondscheinbaeckerin
Autoren: Sarah Addison Allen
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fasziniert.
    Â»Sie haben also meine Mom gekannt?«, fragte Emily.
    Â»Ja«, antwortete Stella. »Dulcie und ich waren in einer Gruppe gut befreundeter Mädchen.«
    Â»Sassafras?«, erkundigte sich Emily.
    Â»Ja. Sawyer ist damals mit Holly gegangen und war somit männliches Mitglied ehrenhalber.«
    Â»Mit Julia waren Sie nicht befreundet?«, fragte Emily, Tomatensauce an der Oberlippe.
    Â»Ich war damals mit niemandem befreundet«, erklärte Julia und reichte ihr eine Serviette.
    Â»Warum nicht?«, wollte Emily wissen und wischte sich den Mund ab.
    Â»Das Teenagerdasein ist hart. Den Mädchen von Sassafras schien alles so leichtzufallen. Ich passte nicht zu ihnen.«
    Â»Was hat Sassafras gemacht?«, erkundigte sich Emily. »Gemeinnützige Arbeit? Spendensammeln?«
    Stella musste lachen. »Nein, damit hatte unsere Gruppe nichts am Hut. Ich hole mal die Jahrbücher.« Sie warf den abgenagten Rand der Pizza in die Pappschachtel und verließ die Küche. Kurz darauf kehrte sie zurück. »Da wären wir.« Sie legte ein grün-silberfarbenes Buch mit der Aufschrift HEIMAT DER KAMPFKATZEN ! vor Emily auf den Tisch und schlug es auf. »Das ist Sassafras, natürlich mit deiner Mutter in der Mitte. Wir haben jeden Morgen vor dem Unterricht auf den Stufen vor der Schule Hof gehalten. Da ist deine Mutter beim Klassentreffen. Und als Königin des Schülerballs. Hier hätten wir Sawyer in der Fußballmannschaft.«
    Sawyer schüttelte den Kopf. »Ich hab selten gespielt.«
    Stella sah ihn an. »Weil du dir nicht dein hübsches Gesicht ruinieren lassen wolltest.«
    Â»Ist doch nicht die schlechteste Ausrede, oder?«
    Stella blätterte weiter. »Und das ist Julia.«
    Auf dem Foto saß sie ganz oben auf den Rängen des Football-Stadions und aß ein Sandwich. Julias Stammplatz. Vor dem Unterricht, in der Mittagszeit oder wenn sie Schule schwänzte, manchmal sogar nachts.
    Â»Wie lang deine Haare waren! Und so pink!«, rief Emily aus und nahm das Bild genauer in Augenschein. »Ist das schwarzer Lippenstift?«
    Â»Ja.«
    Â»Damals wusste keiner so recht, was er von Julia halten sollte«, erklärte Stella.
    Julia schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich war harmlos.«
    Â»Für andere vielleicht«, murmelte Sawyer, und Julia zog unwillkürlich ihre langen Ärmel ein Stück weiter hinunter.
    Â»Julias Vater hat sie nach unserem zweiten Highschool-Jahr aufs Internat geschickt«, erklärte Stella Emily. »Sie war lange weg. Als sie wiederkam, hat niemand sie mehr erkannt.«
    Â»Ich schon«, widersprach Sawyer.
    Stella verdrehte die Augen. »Natürlich.«
    Emily blätterte weiter in dem Jahrbuch und hielt jedes Mal inne, wenn sie auf ein Foto ihrer Mutter stieß. »Schaut!«, rief sie aus. »Da trägt Mom ihr Glücksarmband! Das hier!« Emily hob ihr Handgelenk hoch.
    Julia streckte, einem plötzlichen Impuls folgend, die Hand aus, um Emily eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. Emily schien das nicht zu bemerken, doch Sawyer und Stella sahen sie mit großen Augen an.
    Â»Wer ist denn das bei meiner Mom?« Emily deutete auf einen dunkelhaarigen Jungen in elegantem Anzug mit Fliege. »Er ist auf vielen Fotos mit ihr.«
    Â»Logan Coffey«, antwortete Julia.
    Â»Ach, den hat er gemeint.« Emily lehnte sich zurück. »Ich bin heute einem Win Coffey begegnet, und der hat seinen Onkel Logan Coffey erwähnt. Er schien sich zu wundern, dass ich ihn nicht kenne.«
    Oje , dachte Julia. Das wird übel enden.
    Â»War Logan Coffey ihr Freund?«, fragte Emily.
    Â»Das haben wir uns alle gefragt. Er und Dulcie haben es bestritten«, antwortete Julia. »Logan war ein schüchterner, rätselhafter Junge, den deine Mutter aus seinem Schneckenhaus locken wollte.«
    Â»Lebt er noch hier? Könnte ich mit ihm über meine Mom reden?«
    Schweigen.
    Am Ende fasste Julia sich ein Herz. »Logan Coffey ist schon lange tot.«
    Â»Oh.« Als Emily die veränderte Stimmung bemerkte, schloss sie zögernd das Buch. »Schätze, ich sollte jetzt gehen. Danke, dass ich mir das Jahrbuch ansehen durfte.«
    Stella winkte ab. »Nimm’s mit. Das ist alles lange her. Ich brauche keine Erinnerung an diese Zeit.«
    Â»Echt? Danke!« Emily stand auf, und Julia begleitete sie zur Tür und wünschte ihr eine gute Nacht.
    Als Julia zu
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