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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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umrundeten mehrere Hangars und hielten neben einem schimmernden Lear Jet. Sofia tastete nach dem Türgriff.
    Brad hielt ihre Hand fest. »Warten Sie bitte noch.« Sofia warf einen Blick aus dem Fenster. Mehrere Sicherheitsleute standen rings um das Flugzeug herum und beobachteten aufmerksam ihren Wagen. Die Männer aus den Begleitfahrzeugen stiegen zuerst aus und redeten mit den Bewachern des Flugzeugs. Einer kletterte die Gangway hinauf und verschwand in der Maschine. Eine Minute später stand er wieder in der Luke und winkte Brad mit der Hand. So jetzt können wir raus«, sagte Brad, öffnete die Tür und stieg aus.
    Fr half ihr aus dem Wagen und blieb dicht hinter ihr, als sie die Gangway hinaufkletterte. Als sie das Flugzeug betraten, tippte Brad dem Mann in der Luke mit der Hand auf die Schulter. Der Mann nickte und ging. Bald darauf kam Lance an Bord. Die Gangway wurde eingezogen, und die Luke schloß sich.
    Sofia setzte sich auf den vordersten Sitz in der kleinen Kabine und blickte neugierig aus dem Fenster.
    Zwei Männer aus den Begleitfahrzeugen stiegen in die Limousine um, in der sie gekommen war. Die Triebwerke des Jets begannen zu dröhnen, und die Wagen fuhren davon. Einen Augenblick später rollte der Lear Jet zur Startbahn.
    Sofia warf einen Blick auf die Uhr. Es war zehn Minuten vor zehn. Über ihrem Kopf leuchtete die rote Warnlampe auf, und sie schnallte sich an. Rasch gewann das Flugzeug an Fahrt und hob ab. Die Lichter von San Francisco verschwanden im Dunkel. Müde lehnte sie sich in den Sitz zurück. »Wie lange dauert der Flug?« fragte sie. »Ungefähr eine Stunde«, antwortete Brad. »Und wie geht es dann weiter?«
    »Das weiß ich nicht. Wir haben Anweisung, Sie einem anderen Team zu übergeben.«
    Sofia wandte sich wieder dem Fenster zu, schloß die Augen und döste vor sich hin. Plötzlich spürte sie eine Hand und einen winzigen Einstich am Arm. Erschrocken öffnete sie die Augen und starrte in das Gesicht ihres Bewachers. »Was ... «
    »Keine Angst«, unterbrach Brad sie gelassen. »Das ist nur eine kleine Spritze gewesen, damit Sie gut schlafen.«
    Mühsam öffnete Sofia die Augen. Ihre Umgebung erschien ihr äußerst verschwommen. Ihr Blick wanderte von der hellblauen Decke zum Fenster. Helles Sonnenlicht strömte herein. Noch ehe sie die Krankenschwester sah, sagte ihr ein vertrauter Geruch, daß sie in einer Klinik sein mußte. Die Krankenschwester war eine zierliche Japanerin mit langen schwarzen Haaren, die sich vorteilhaft von ihrer weißen Uniform abhoben. Sie lächelte Sofia freundlich an. Eine kleine runde Brosche glänzte an ihrem Häubchen. »Guten Morgen«, sagte sie in akzentfreiem Amerikanisch. Dann nahm sie den Hörer des Telefons, das neben dem Bett stand. »Dr. Walton, Ihre Patientin ist jetzt wach.« Mit einem Knopfdruck stellte sie das Kopfteil des Bettes höher, so daß Sofia aufrecht saß. »Ist es bequem so?« fragte sie. »Keine Angst, Sie sind hier bei Freunden.« Wieder lächelte das Mädchen. »Ich hole Ihnen ein Glas frischen Ananassaft. Das wird Sie muntermachen.« Benommen sah Sofia zu, wie die Japanerin aus dem Kühlschrank in der Zimmerecke eine Schale mit Ananasscheiben herausnahm und die Stücke in eine Saftpresse kippte. Eine Minute später brachte sie das eisgekühlte Glas mit dem Fruchtsaft.
    Das aromatische Getränk war äußerst erfrischend. Sofia leerte das Glas in einem Zug. Sie hatte gar nicht gewußt, daß sie so ausgetrocknet war. Als ob sie ihre Gedanken lesen könnte, preßte ihr die Kranke nschwester sofort noch einmal Ananasscheiben aus.
    Diesmal trank Sofia langsamer und sah sich gleichzeitig um. Eines der üblichen Krankenhauszimmer war das nicht. Statt kahler weißer Wände gab es zarte blaue Farben, tropische Gemälde, einen Eßtisch mit modernen Stühlen und einen ge mütlichen Sessel zum Lesen. »Wo
    ist denn das Bad?« fragte Sofia.
    Die Krankenschwester stieß eine Tür im Hintergrund auf. Sofia sah eine bunte Fülle tropischer Kacheln und blitzender Armaturen. Sie wollte sich aufrichten, fiel aber gleich wieder in die Kissen zurück.
    »Wenn Sie sich schwindlig fühlen«, lächelte die Schwester, »kann ich Ihnen gern helfen.«
    Sofia schüttelte den Kopf. »Nein, nein, es geht schon.« Sie hob die Beine über den Bettrand, und diesmal klappte es besser. Vorsichtshalber hielt sie sich allerdings am Bettpfosten fest. »Ich komme schon zurecht.« »Sie können in Ruhe duschen«, sagte die Schwester. »Dr. Walton bleibt bestimmt noch

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