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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Verkehr.
    »Jetzt sind sie weg«, sagte Jane. »Was war eigentlich los?« fragte Valerie. »Genau weiß ich es auch nicht«, erwiderte Jane. »Aber solche Dinge kommen hier öfter vor. Doktor Walton ist einer der be sten Chirurgen für kosmetische Operationen, und viele Patienten möchten gern inkognito bleiben.«
    Valerie setzte sich an den Tisch. »Habt ihr noch was anderes zu trinken als diesen Ananassaft?« »Im Kühlschrank liegt eine Flasche Wein«, sagte Jane. »Worauf warten wir noch?« fragte Valerie grinsend.
    Jane holte zwei Gläser und machte den Wein auf. »Eine besonders tolle Sorte ist es wohl nicht«, meinte sie, als sie den Plastikkorken herauszog.
    »Ich beschwere mich bestimmt nicht«, lächelte Valerie. »Jetzt brauchen wir nur noch ein paar Zigaretten und ein bißchen Schnee.«
    Jane füllte die beiden Gläser, zog ein Päckchen Zigaretten aus ihrer einen und eine Kapsel mit einem halben Gramm Kokain aus ihrer anderen Tasche und legte beides auf den Tisch. »Das dient natürlich nur medizinischen Zwecken. Es stammt aus der Apotheke der Klinik.« »So, jetzt feiern wir unsere Party«, grinste Valerie. Ein paar Minuten später saßen sie entspannt in den Sesseln. Jane hielt der Stewardeß ihr Feuerzeug hin. »Meine Güte, war das alles ein Streß«, seufzte sie.
    Valerie stieß den Rauch aus und nahm einen Schluck Wein. »Der Arzt ist süß. Hat er Vorurteile gegen schwarze Mädchen?«
    Jane kicherte. »Nein, aber das nützt dir auch nichts.« »Vielleicht kann ich ihn dazu überreden«, lächelte Valerie. »Das würde wohl die Hälfte der Schwestern im Krankenhaus gerne tun, aber es wäre völlig umsonst.« »Warum?« fragte Valerie. »Ist er so ein sturer Wissenschaftler?«
    »Stur nicht«, kicherte Jane, »sondern schwul.« »Mist.« Valerie war enttäuscht. »Immer hab' ich solches Pech. Kaum gefällt mir mal einer, ist er unweigerlich schwul.« »Dein Chef ist aber auch ganz schön merkwürdig«, sagte Jane. »Verdammt merkwürdig«, nickte die Schwarze. »Hast du es je mit ihm getrieben?«
    »Nein«, erwiderte die Stewardeß, »er ist ein ziemlicher Eis berg.« Sie warf der Schwester einen raschen Blick zu. »Ich frage mich, was er eigentlich an dieser Mrs. Evans findet. Ein Teenager ist sie ja nicht gerade.«
    »Vielleicht hat er eine Schwäche für ältere Frauen«, kicherte Jane.
    Valerie lächelte. »Sag mal, Jane, ich habe so eine gewaltige Nase. Glaubst du, dein Chef würde eine kle ine Nasenoperation für mich springen lassen? Dann wäre dieser Aufenthalt hier wenigstens kein totaler Verlust.« Jane lachte.
    »O verdammt«, rief Valerie plötzlich und schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn, »jetzt hätte ich es beinahe vergessen. Ich wollte doch meine Schwester besuchen. Sie lebt bei diesem indischen Maharishi in der Kirche des Ewigen Le bens. Und jetzt sitze ich hier in Hawaii fest. Kann ich sie in Los Angeles anr ufen?« »Natürlich«, nickte Jane. »Du kannst direkt durchwählen.«
    Summend glitt die große Limousine durch den Verkehr. Walton und Fast Eddie saßen auf den Klappsitzen links und rechts von der Konsole mit der Bar, dem Fernseher, dem Funkgerät, dem Telefon und dem Nummernspeicher. »Setzen Sie sich auseinander«, bat Walton Sofia und Judd, »damit man Sie nicht durchs Rückfenster sieht.« Er rückte in die Mitte, warf einen Blick nach hinten und wandte sich dann an den Fahrer. »Nehmen Sie die alte Straße zum Flughafen, die hinter dem Einkaufszentrum entlangführt.«
    »Wird gemacht«, sagte der Fahrer über die Schulter. »Sie sind direkt hinter uns«, erklärte Walton. Er drückte einen Knopf auf dem Funkgerät, und eine Reihe von Lämpchen flackerte auf. »Sie benutzen ein Autotelefon. Mal sehen, ob wir mithören können.« Er schaltete den automatischen Frequenzsucher ein.
    Fast Eddie drehte sich zum Fahrer um. »Können Sie mir den Trompetenkasten geben, den ich auf den Beifahrersitz gelegt habe?«
    Der Fahrer reichte ihm den schwarzen Instrumenten-kasten. Fast Eddie legte ihn auf seinen Schoß und ließ die Verschlüsse aufschnappen.
    »Wollen Sie jetzt Trompete blasen?« fragte Walton. Eddie grinste.
    »Wißt ihr nicht, daß Musik auch die wildesten Bestien be sänftigt?« Er öffnete seinen Kasten und nahm einen schwarzen Zylinder heraus, der ungefähr einen halben Meter lang und zehn Zentimeter dick war. Er befestigte zwei Stahlklammern und einen flachen rechteckigen Kasten an der Röhre und hielt das Gerät beifallheischend in die Höhe. »Ist es

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