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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Gesichtsverband an. »Kleben Sie es fest«, bat er die japanische Schwester. Mit energischen Handgriffen klebte das Mädchen Leukoplast über den Verbandsmull. Judds Gesicht war fast völlig bedeckt, nur Augen und Mund waren noch frei. »Ist es so recht?« erkundigte sich die Schwester. »Wie fühlen Sie sich?« fragte Walton. Judd grunzte verärgert. »Als ob meine Nase verstopft wäre.«
    »Das muß der schmutzige Schnee von der Straße sein, den Sie geschnupft haben«, grinste Fast Eddie. »Ich habe Ihnen schon immer gesagt, Sie würden mal eine Nase aus Plastik bekommen.«
    Sehr witzig«, knurrte Judd, mußte aber doch grinsen. Die Japanerin wandte sich an Sofia. »Jetzt sind Sie dran, Mrs. Evans.«
    Sofia erschrak. »Ich dachte, ich wäre fertig.« »Die chirurgischen Eingriffe sind abgeschlossen«, lächelte das Mädchen. »Aber es gibt noch ein paar Kleinigkeiten. Ihre Hände und Ihre Arme zum Beispiel, und der Ausschnitt stimmt auch nicht.« Sofia musterte ihre Hände. »Ich finde, sie sehen völlig okay aus.«
    »Halten Sie die Hände mal vors Gesicht«, befahl Walton. »Sie sind völlig weiß. Ihr Gesicht ist viel brauner.
    Das würde Sie sofort verraten, wenn Sie jemand genauer ansieht.«
    Sofia gab keine Antwort.
    »Jane hat einen erstklassigen Bräunungsspray«, lächelte Walton. »Es wird nicht lange dauern.«
    »Zwei Behandlungen werden wahrscheinlich genügen«, meinte das Mädchen. »Die erste Schicht bleibt zehn Minuten auf der Haut, dann wird sie abgespült, und wir tragen die zweite Schicht auf. Die brennen wir Ihnen dann mit dem Fön in die Haut. Die Tönung bleibt ungefähr zwei Monate, auch wenn Sie jeden Tag zehnmal duschen.«
    Sofia warf Judd einen fragenden Blick zu. »Haben wir
    noch soviel Zeit?«
    »Es bleibt uns gar keine andere Wahl«, sagte er.
    Sofia nickte der Japanerin zu und ging ins Bad. »Fangen wir an!«
    Die Krankenschwester nahm ihre Tasche und schloß die Badezimmertür hinter sich. »Bitte ziehen Sie sich vollkommen aus, Mrs. Evans. Und waschen Sie Ihr gesamtes Make-up ab.«
    Sofia streifte ihre Sachen ab und entfernte ihr Make-up mit Cold Cream. Dann wusch sie sich das Gesicht mit kaltem Wasser und trocknete es mit einem Handtuch. »Sehr gut«, sagte Jane. »Jetzt treten Sie bitte in die Duschkabine. Setzen Sie Ihre Duschhaube auf, und schließen Sie fest Ihre Augen.« Sie hatte eine kleine Spraydose in der Hand, »Die Tönung brennt etwas auf der Haut. Aber das geht schnell vorbei. Drehen Sie sich bitte erst um, wenn ich es sage.«
    »Okay.« Sofia schloß ihre Augen und hörte das Zischen der Spraydose. Der Farbnebel legte sich auf ihre Haut. Erst war er kühl, dann begann er zu brennen. Langsam bewegte sich das Brennen von ihren Brüsten zu ihren Füßen hinunter. Nach einigen Minuten hörte es auf.
    Die Hand des Mädchens berührte ihren Arm. »Halten Sie die Augen weiter geschlossen«, befahl die Schwester. »Ich drehe Sie um. Legen Sie die Hände gegen die Wand, und spreizen Sie etwas die Beine.
    Bitte bleiben Sie vollkommen ruhig.« Wieder begann das Brennen. Diesmal wanderte es vom Nacken über den Rücken hinunter. Dann spürte sie den feinen Strahl der Spraydose auf der Innenseite der Schenkel und auf den Waden.
    Dann hörte sie Jane kichern. »Es tut mir leid, Mrs. Evans, aber könnten Sie sich etwas bücken? Zwischen
    Ihren Pobacken sind Sie noch weiß.«
    »Wenn es sein muß«, brummte Sofia und beugte sich vor. »Au, verdammt! Das tut aber weh.«
    »Es tut mir wirklich sehr leid«, entschuldigte sich Jane. »Aber sonst sähe es vielleicht etwas merkwürdig aus.« Sofia lächelte über die Verlegenheit des Mädchens. Sie richtete sich auf, verließ die Duschkabine und betrachtete sich im Spiegel. »Ich bin ja vollkommen gelb!« rief sie erschrocken. Das Mädchen kicherte.
    »Ja, sehr japanisch. Aber keine Angst, nach der zweiten Tönung wird Ihre Haut so aussehen, als ob Sie sehr sonnengebräunt wären.« Als Sofia aus dem Bad zurückkehrte, war Judd allein im Zimmer. Hinter ihr schlüpfte die Japanerin mit ihrer Tasche heraus.. »Ich komme gleich wieder«, sagte sie. »Dann bringe ich Ihnen Ihre Sachen und helfe Ihnen mit dem Make-up, Mrs. Evans.«
    »Ich komme schon zurecht«, sagte Sofia, »vielen Dank.« Sie setzte sich an den Schminktisch und zog ihre Lippen nach. Im Spiegel sah sie, daß Judd sie beobachtete. Sie drehte sich um. »Ist was?«
    Er schüttelte den Kopf. »Du siehst jedesmal anders aus, wenn ich dich sehe.«
    »Das ist wahrscheinlich die

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