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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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treffen uns in zehn Minuten unten im Auto.«
    Merlin eilte davon. »Richte dich hier häuslich ein«, wandte sich Judd an Sofia. »Ich bin spätestens in zwei Tagen zurück.«
    Sie warf ihm einen schelmischen Blick zu. »Ich bin noch nie in Acapulco gewesen.« »Dann komm doch mit.« »Und was soll ich anziehen?« Judd lachte. »In Acapulco brauchst du bloß einen Bikini.«
    Als das Flugzeug in Acapulco landete, kam ein Offizier der Armee an Bord der Maschine und salutierte zackig vor Judd. »Ich bin Oberstleutnant Ayala«, sagte er auf englisch. »Ich bin Judd Crane.« Er schüttelte dem Offizier die Hand. »Ich bin der Adjutant von General Mar-tés«, fuhr Ayala fort. »Ich habe alle Informationen, die Sie verlangt haben.« Er zeigte auf einen Schnellhefter. »Vielleicht ist es am einfachsten, wenn ich es Ihnen mündlich erkläre. Der Bericht ist in spanischer Sprache abgefaßt.« »Vielen Dank, Herr Oberst.«
    Judd führte Ayala zum Konferenztisch, wo dieser seine Papiere ausbreiten konnte.
    »Señor Hughes wohnt in der Penthouse-Suite des Aca-pulco-Princess-Hotels. Hier ist der Grundriß. Dieses Eckzimmer mit Blick auf das Meer ist sein Schlafzimmer. Direkt daneben befindet sich ein etwas kleineres Zimmer mit mehreren Tele fonapparaten, einem Fernschreiber, Tischen, Stühlen und Feldbetten. Dieses Zimmer ist ständig besetzt, und die Tür zum Zimmer von Señor Hughes steht Tag und Nacht offen Außerdem gibt es noch vier weitere Räume im Penthouse, die alle mit Personal von Señor Hughes besetzt sind. In der Regel sind das fünfzehn Mann, aber wie viele zur Zeit im Hotel sind, ist nicht bekannt. Wir wissen nur, daß sich vier Männer gegenwärtig nicht in Mexiko aufhalten, und daß auch Señor Hughes' Leibarzt nicht in Mexiko ist. Vor einigen Tagen hat nämlich einer seiner Leute den Hotelarzt gebeten, Señor Hughes zu untersuchen. Wir wissen, daß Señor Hughes krank ist und dringend ins Krankenhaus müßte. Aber ehe sein Leibarzt nicht zurückkommt, darf niemand etwas für ihn unternehmen.«
    »Hat der Hotelarzt gesagt, ob die Krankhe it von Mr.
    Hughes ernst ist?« fragte Judd.
    »Was sein Leibarzt angeordnet hat, wissen wir nicht«, erwiderte Ayala. »Es war nur von einer Blutuntersuchung die Rede. Aber ob sie gemacht worden ist, wissen wir nicht.« »Sind Hughes' Männer bewaffnet?«
    »Einige ja. Aber es sind keine professionellen Leibwächter, sondern Büroangestellte und persönliche Assistenten.
    Nur an der Aufzugtür steht ein richtiger Wächter. Aber das ist ein mexikanischer Hotelangestellter, keiner von Hughes' eigenen Leuten.«
    Judd studierte den Grundriß. »Glauben Sie, daß man irgendwelchen Lärm in den anderen Zimmern hören würde?« »Das kommt darauf an, wie laut der Lärm ist.« »Keine Schußwaffen und kein lautes Rufen.«
    »Das wäre wohl kaum ein Problem«, meinte Ayala. »Wenn wir den Lastenaufzug benutzen und nicht durch die Halle kommen, können wir den Wächter am Aufzug bestimmt überrumpeln, denn er steht direkt gegenüber dem Personenaufzug. Wahrscheinlich genügt das Überraschungsmoment dann, um die anderen zu überwältigen, die sich in der Suite befinden.«
    Judd starrte immer noch auf den Plan des Gebäudes. »Ich möchte nicht, daß irgend jemand verletzt wird«, erklärte er. »Ich will nur reden mit Hughes, sonst nichts.«
    »Ich verstehe, Señor. Werden Sie der einzige sein, der uns be gleitet?« Judd überlegte einen Moment, dann wandte er sich an Sofia.
    »Könntest du mitkommen? Wenn er krank ist, braucht er vielleicht deine Hilfe.« »Ja, natürlich«, willigte sie ein.
    Judd wandte sich an Ayala. »Die Dame ist meine Ärztin. Sie wird uns begleiten.«
    Ayala verzog das Gesicht, aber seine Stimme blieb re-spektvoll: »Wie Sie meinen, Señor.«
    Vom Flughafen bis zum Hotel waren es acht Kilometer, und vom Tor bis zur Auffahrt waren es noch einmal anderthalb Kilometer. Sofia betrachtete den riesigen Golfplatz, an dem sie entlangfuhren. »Schön ist es hier. Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit.«
    Judd lächelte. »Ein Freund von mir hat hier eine Villa. Vielleicht können wir mal das Wochenende bei ihm verbringen.«
    »Vorläufig nicht«, bestimmte sie. »Erst machen wir deine Tests.«
    Oberst Ayala, der neben dem Fahrer saß, drehte sich zu ihnen um. »Wir fahren zum Hintereingang«, erklärte er. Judd warf einen Blick aus dem Rückfenster. Die Soldaten in ihrer Begleitung folgten ihnen in einem unauffälligen schwarzen Kleinbus mit verdunkelten Scheiben. Sie

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