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Die Mordaugen von Brüssel

Die Mordaugen von Brüssel

Titel: Die Mordaugen von Brüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf den Aufprall, der ihr Leben auslöschte und den Tod brachte.
    Sie schlug auch auf. Nur eben nicht unten auf der Fahrbahn, dafür auf dem Boden ihres Büros, in das sie die drei Helfer gelegt hatten.
    »Ruth, mein Gott, wie konnte das passieren…?«
    Sie schlug die Augen auf. Zuerst sah sie nichts. Nur graue, tanzende Schatten, aus denen sich allmählich etwas hervorformte. Es war das bebrillte Gesicht des Chefs vom Dienst, das so verzerrt aussah und ihr vorkam wie die Physiognomie eines Monstrums.
    »Geh weg!« jammerte sie. »Geh weg!«
    »Ich bin es doch nur, Ruth. Ich, dein Kollege Goubeau.«
    Ruth atmete keuchend aus, so daß sogar der Speichel ihren Mund verließ. »Du, Jean?«
    »Ja, ich.«
    »Aber was ist los? Ich bin… das Feuer… nein, erst das Auge. Es stand plötzlich hier im Büro.«
    »Holt mal einen Schnaps.«
    Jemand rannte zu einem anderen Schreibtisch und faßte neben den Papierkorb, wo die Flasche mit Cognac stand. Ein Glas hatte er auch gefunden und brachte es mit.
    Die edle Flüssigkeit gluckerte zwei Daumenbreit hoch hinein. Goubeau kniete neben Ruth, die auf dem Boden lag. Er winkte dem Mann. »Her mit dem Zeug.«
    Goubeau riß ihm das Glas aus der Hand und führte es vorsichtig an die Lippen der liegenden Frau. »Du mußt jetzt einen Schluck trinken, Ruth, dann geht es dir besser.«
    Sie schluckte automatisch, als die Flüssigkeit ihre Lippen berührte. Der Cognac brannte im Hals, sie verschluckte sich, hustete, trank dann noch einmal, bekam wieder mehr Farbe in die Wangen und schaute den Chef vom Dienst aus großen Augen an.
    »Geht es wieder besser, Ruth?«
    »Ja, etwas…«
    »Kannst du aufstehen?«
    »Wenn du mir hilfst.«
    »Klar.«
    Sie bekam zwei Helfer, die sie auf die Beine zogen, stützten und auf einen Schreibtischstuhl setzten. Ein anderer schloß das Fenster. In den Gesichtern der Männer stand die Spannung zu lesen. Sie wollten endlich wissen, was geschehen war, doch Ruth leerte erst das Glas und atmete einige Male tief durch, bevor sie mit ihrem Bericht anfing.
    »Es war da. Ein… Auge stand plötzlich im Raum.«
    »Wie?« fragte jemand.
    »Halt doch dein Maul!« zischte der Chef vom Dienst, weil er wollte, daß Ruth weitererzählte.
    »Es war da!« flüsterte Ruth. »Es… es kam aus dem Nichts und starrte mich an. In seiner Pupille lauerte etwas Teuflisches, etwas Grauenhaftes und Böses. Es wollte mir in die Seele hineinbrennen. Ich… ich kam nicht dagegen an…«
    »Wie groß wares denn?« erkundigte sich ein Kollege.
    »Größer als ein normales Auge. Wie ein Kopf.«
    »Und dann?«
    »Ich wollte fliehen, weil ich Angst bekommen hatte. Das Fenster hatte ich schon zuvor geöffnet, wegen der Luft. Dann war das Feuer da, als ich losrannte. Das Auge zerplatzte und wurde zu einer Feuersäule. Ich rannte nach hinten, dachte nicht mehr an das Fenster und… und… und…« Sie hörte auf zu sprechen, begann plötzlich zu weinen und preßte ihre Stirn gegen die Handfläche.
    Die Kollegen wußten nicht, was sie sagen sollten. Einige grinsten, anders Goubeau. »Verschwindet«, sagte er. »Laßt mich mit ihr allein!«
    »Glaubst du den Unsinn denn?«
    »Es ist kein Unsinn«, meldete sich Ruth mit leiser Stimme. »Mein Vater hat es geahnt. Er hat recht gehabt.«
    »Was hat er geahnt?« fragte Goubeau.
    »Ach, schon gut.«
    Die andern gingen. Der Chef vom Dienst und Ruth blieben zurück.
    »Möchtest du eine Zigarette?«
    »Nein, jetzt nicht.« Ruth beugte sich vor, nahm die Hände herab und schüttelte den Kopf. »Wenn ich mir vorstelle, daß ich jetzt da unten hätte liegen können.«
    »Du liegst aber nicht dort.«
    »Dank deiner Hilfe.«
    »Vergiß es.«
    »Nein, ich bedanke mich noch mal, aber ich bin durcheinander, weißt du? Ich sitze hier, denke, erinnere mich und habe das Gefühl, eingekreist zu sein. Das Auge war da.« Sie schaute Goubeau an, der ebenfalls einen Schluck trank. »Du glaubst mir nicht, wie?«
    »Habe ich das gesagt?«
    »Nein, aber ich sah es dir an.«
    »Ach, Unsinn. Sicher, du hast ein Auge gesehen.« Er stellte das Glas hart zur Seite. »Außerdem mußt du daran denken, daß du unter Druck stehst. Du hast mehr als zwölf Stunden gearbeitet. So etwas steckt man nicht so einfach weg, verstehst du?«
    »Wenn du damit das Wort Einbildung vornehm umschreiben wolltest, hast du dich geirrt. Ich weiß genau, was ich gesehen habe und was passiert ist.«
    »Schon gut, entschuldige. Darf ich dich denn nach Hause fahren, Ruth?«
    »Ja.«
    »Dann komm. Ein

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