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Die Mordaugen von Brüssel

Die Mordaugen von Brüssel

Titel: Die Mordaugen von Brüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bewegte.
    Plötzlich blieb es stehen. Mit einem letzten Ruck hatte es die Schaufel noch in die Frontseite des Erdhaufens gerammt. Der Motor tuckerte noch nach, dann war er verstummt.
    »Das war es dann wohl«, sagte ich.
    Maurice Reuven hustete und schüttelte den Kopf. »Fernbedienung, das Ding muß durch eine Fernsteuerung gefahren sein. Was anderes kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Oder Magie«, sagte Bill.
    »Wieso? Ich…«
    »Klar, Maurice. Irgend jemand will, daß wir nicht weiter nachforschen. Was wir eben erlebten, war ein magischer Mordanschlag auf uns. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Dann stehen wir ja unter Kontrolle!«
    »Ich würde es nicht abstreiten.«
    Die beiden unterhielten sich, während ich dabei war, die Raupe zu untersuchen. Daß an ihr magisch manipuliert worden war, konnte ich nicht feststellen. Ich wurde auch nicht angegriffen, als ich in das Führerhaus kletterte und mich auf den Sitz drückte. Selbst mein Kreuz
    »meldete« mir keine magische Gefahr.
    Ich dachte noch einmal über das Erlebte nach, und auch über den Text auf den beiden Steinplatten. Er war apokalyptisch gewesen, und hinter diesen apokalyptischen Voraussagen mußte jemand stecken, der sich die Texte zu eigen gemacht hatte.
    Nur — wer war es?
    Der Satan persönlich, der große Antichrist, der namentlich ebenfalls in der Apokalypse erwähnt wird und den auch Nostradamus nicht verschwiegen hatte?
    Wahrscheinlich irrte ich mich. Möglicherweise war dieser uralte Originaltext gar nicht mal so wichtig. Nicht so bedeutend, wie die beiden Zeilen unten auf der zweiten Platte.
    Neun Höllenringe, dachte ich. Waren sie tatsächlich identisch mit den Augen, die Maurice Reuven in den Kugeln des Atomiums gesehen hatte? Demnach mußte es zwischen der modernen Technik und diesem alten, magischen Spruch eine Verbindung geben. Möglicherweise auch eine Feindschaft. Vielleicht wollte die alte Magie die Technik zerstören und ihr damit beweisen, daß sie mehr konnte.
    Bill zog die Fahrertür auf. »Nichts, wie?« sagte er und zeigte auf das Zündschloß. »Auch kein Schlüssel — oder?«
    »Nein, die Raupe fuhr von allein.«
    Der Reporter schüttelte den Kopf. »Alles was recht ist, das begreife ich nicht.«
    »Magie gewinnt über Technik. Ist doch einfach.«
    »Klar. Jetzt brauchst du mir nur den Grund zu nennen, dann ist alles paletti.«
    »Den weiß ich auch nicht.« Ich schwang die Beine herum. »Aber ich kann dir etwas anderes sagen, Bill.«
    »Und was, bitte sehr?«
    »Wir sehen aus wie die Schweine, die sich im Dreck gewälzt haben.«
    »So ähnlich habe ich mich auch gefühlt.« Bill gab den Weg frei, damit ich aussteigen konnte. Maurice wartete einige Meter entfernt.
    »Niemand hat oder will etwas bemerkt haben«, sagte er. »Keiner kommt, spricht uns an. Sind die Leute denn blind?«
    »Das glaube ich nicht, sie werden mit ihrer Arbeit genug zu tun gehabt haben.«
    »Dann wollen Sie den Fall auch nicht melden?«
    »Nein.«
    Der Belgier nickte mir zu. »Von nun an ziehe ich mich zurück. Mir ist der Fall zu heiß, verstehen Sie? Das ist jetzt Ihre Sache, Sinclair. Oder was meinst du, Bill?«
    »Seit wann bist du so ängstlich?«
    Reuven lachte. »Mir wäre es bald an den Kragen gegangen. Das habe ich schon öfter erlebt, dann aber wußte ich immer, mit welchen Gegnern ich es zu tun hatte. Diese hier kann ich nicht sehen, nicht riechen und nicht fühlen.«
    »Würdest du uns wenigstens noch einige Auskünfte geben?«
    »Worüber?«
    »Zum Beispiel die Augen.«
    »Bill, die habe ich nur gesehen, mehr nicht. Ich weiß nicht, wo sie herkommen.«
    »War da nicht noch etwas mit einem Kloster oder einem alten Mönch, den Sie kennen?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Könnte man dort nachforschen?«
    »Wenn Sie wollen.«
    »Sie nicht?«
    Er überlegte. »Ich weiß nicht so recht. Mich geht das eigenlich nichts an.«
    »Hören Sie, Reuven. Der Mordanschlag hat auch Ihnen gegolten. Wollen Sie nicht wissen, wer sich dafür verantwortlich zeigt.«
    Der Belgier grinste verschmitzt. »Das können Sie mir ja im nachhinein sagen, falls Sie es überstehen.«
    »Machst du jetzt mit oder nicht?« fragte Bill scharf.
    Reuven überlegte, bevor er nickte und eine einschränkende Antwort gab. Er zeichnete mit beiden Händen eine waagerecht verlaufende Linie durch die Luft. »Aber nur bis zu einer gewissen Grenze.«
    »Wann ist die erreicht?«
    »Das sage ich dir noch früh genug.«
    »Du hast dich verändert, Maurice!«
    »Man wird eben älter!« Er

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