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Die Mordbeichte

Die Mordbeichte

Titel: Die Mordbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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schadet. Er war glänzender
Wissenschaftler. Hat zwei Doktorti tel. Und was haben sie ihm
eingebracht? Eine sterbende Gemeinde im Herzen einer ziemlich
unfreundlichen Indu striestadt, und eine Kirche, die buchstäblich
zusammen kracht.«
      Miller schlug die Akte nochmals auf.
»Und wie es scheint, kann er auch physisch einiges einstecken.
Wie hier steht, ist er während des Krieges dreimal in Jugoslawien
und zweimal in Albanien mit dem Fallschirm abgesprungen. Zweimal wurde
er verwundet.« Er hob ungeduldig die Schultern. »Aber es
muß doch eine Erklärung geben. Es muß! Weshalb weigert
er sich sonst, ins Präsidium zu kommen?«
      »Hat er sich denn tatsächlich geweigert?«
      Miller runzelte die Stirn und
versuchte, sich genau an die Worte des Priesters zu erinnern.
»Nein, nicht direkt. Er sagte,
    es hätte keinen Sinn, da er nicht in der Lage wäre, zu helfen.«
    »Das ist wirklich eine seltsame Formulierung.«
      »Und als ich ihm sagte,
daß ich ihn jederzeit vorführen lassen könnte,
entgegnete er, daß ihn keine Macht der Welt dazu bringen
könnte, über diese Angelegenheit zu sprechen.«
      Fitzgerald war bleich geworden. Er
stand auf und beugte sich über den Schreibtisch. »Das hat er
gesagt? Sind Sie si cher?«
      »Ganz sicher.« Miller runzelte die Stirn. »Warum?«
      Fitzgerald ging ans Fenster.
»Ich kann mir nur eine Situation denken, in der ein Priester so
sprechen würde.«
      »Und welche?«
      »Wenn die Information, die er zur Verfügung hat, Teil einer Beichte ist.«
      Miller starrte ihn an. »Aber
das ist nicht möglich! Ich meine, er hat diesen Typ doch
tatsächlich auf dem Friedhof gesehen.«
      »Und wenn der Mann einfach zur
Beichte gegangen ist? Da Costa könnte sein Gesicht im Beichtstuhl
nicht sehen.«
      »Und Sie wollen mir
erzählen, daß da Costa, sobald der Kerl sich ausgekotzt hat,
die Hände gebunden sind?«
      »Ganz sicher.«
      »Aber das ist verrückt!«
      »Nicht für einen
Katholiken. Was zwischen dem Priester und dem Sünder während
der Beichte ausgetauscht wird – wie schändlich es auch immer
sein mag –, ist höchst vertraulich.«
      Er hob die Schulter. »Genauso
wirksam wie eine Kugel, Sir. Hat Pater da Costa Ihnen nicht auf dem
Friedhof gesagt, daß er es eilig hätte, weil er um ein Uhr
die Beichten abnehmen müßte?«
      Miller schoß hoch und schnappte
mit der gleichen Bewe gung seinen Regenmantel. »Sie können
mitkommen, viel leicht hört er auf Sie.«
      »Und was ist mit der Autopsie?« fragte Fitzgerald. »Sie
    wollten doch persönlich anwesend sein.«
      Miller sah auf seine Uhr. »Wir haben noch eine Stunde Zeit.«
      Alle Lifte waren in Betrieb. Er
stürmte die Treppe runter, immer zwei Stufen auf einmal nehmend.
Sein Herz klopfte wild.
      Als Fallon in die schmale
Straße zu Holy Name einbog, war Varley nicht mehr als
dreißig Meter hinter ihm. Fallon hatte ihn, kaum daß er
Jennys Wohnung verlassen hatte, bemerkt – aber Varley störte
ihn nicht. Er betrat die Kirche, und Varley steuerte auf die
Telefonzelle an der Ecke zu und rief Meehan an.
      »Mr. Meehan, ich bin's. Er ist in die Kirche in der Rockings ham Street gegangen. Holy Name.«
      »Ich bin in fünf Minuten da.«
      Sie kamen mit dem scharlachroten
Scimitar. Billy saß am Steuer. Varley stand bibbernd an der
Straßenecke. Er kam auf sie zu, während sie ausstiegen.
»Er ist noch drin, Mr. Mee han.«
      »Guter Junge.« Meehan
betrachtete die Kirche. »Sieht so aus, als ob sie jeden Moment
einstürzen könnte.«
      »Sie schenken gute Suppe
aus«, sagte Varley. »An Penner. In der Krypta. Ich bin mal
drin gewesen. Der Priester und seine Nichte schmeißen den Laden.
Sie ist blind. Spielt die Orgel hier.«
      Meehan nickte.»Gut. Du wartest in einem Hauseingang. Wenn er rauskommt, folge ihm wieder! Komm, Billy!«
      Er öffnete leise das Portal. Sie schlüpften schnell hinein, und Meehan schloß das Tor rasch wieder.
      Das Mädchen spielte Orgel. Er
konnte ihren Hinterkopf sehen. Der Priester kniete vor den
Chorschranken, im Gebet. Fallon saß in der Mitte des
Seitenschiffes, am Ende einer Bankreihe. Auf der rechten Seite
entdeckte Meehan eine kleine Kapelle für St. Martin de Porres.
Nicht eine einzige Kerze flackerte vor dem Bildnis. Meehan zog Billy
hinter sich her in die schützenden Schatten und setzte sich in
eine Ecke.
      »Was zum Teufel wollen wir hier?« flüsterte Billy.
      »Halt den Mund und paß

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