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Die Mordbeichte

Die Mordbeichte

Titel: Die Mordbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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niemand war gekommen. Es war kein großartiger Platz, aber die Mauern waren weiß getüncht, im Ofen brannte ein Koksfeuer, und Bänke und Tischböcke standen herum. Anna saß hinter einem und strickte einen Pullover. Vor ihr stand in einem wärmespeichernden Behälter die Suppe, daneben stapelten sich Teller und mehrere Brotlaibe vom gestrigen Tag, die eine Bäckerei kostenlos zur Verfügung stellte.
      Pater da Costa schüttete Koks in den Ofen und stocherte ungeduldig mit dem Feuerhaken herum.
      Anna hörte zu stricken auf. »Wie erklärst du dir das?«
      »Weiß der Himmel, was passiert ist!«
      Er ging nach draußen. Die Straße wirkte verlassen. Es nie selte im Moment nur. Er ging wieder rein.
      Der Ire O'Hara trat aus der Toreinfahrt eines kleinen Hofes, etwas weiter die Straße unten, und stellte sich unter eine La terne. Es war ein breitschultriger Mann, mindestens einen Meter neunzig groß, mit gekräuseltem, schwarzem Haar und einem stereotypen Lächeln. Der Mann, der aus dem Schatten auftauchte, um sich ihm anzuschließen, war etwa sechs bis acht Zentimeter kleiner und hatte ein gebrochenes Nasen bein.
      In diesem Augenblick bog Fallon am Ende der Straße um die Ecke. Er näherte sich lautlos, und als er O'Hara und seinen Freund sah, blieb er kurz stehen, trat dann in einen Hausein gang und lauschte.
      »Na, ich glaube, der Pfaffe ist jetzt soweit, Daniel«, sagte O'Hara. »Wie viele haben wir hier versammelt?«
      Daniel schnalzte mit den Fingern, und einige Gestalten tauchten aus der Dunkelheit auf. Er zählte rasch. »Acht. Das sind zehn mit uns.«
      »Neun«, sagte O'Hara. »Du bleibst draußen und behältst die Tür im Auge – nur für den Fall. Sie wissen, was sie zu tun haben?«
      »Dafür hab' ich gesorgt«, versicherte Daniel. »Für ein Pfund pro Mann werden sie den Schuppen auseinandernehmen.«
      O'Hara wandte sich den Gestalten zu. »Vergeßt eines nicht: Da Costa gehört mir!«
      Daniel fragte: »Macht dir das nichts aus, Kumpel? Ich meine, du bist doch ein Ire und so. Schließlich ist er ein Prie ster.«
      »Ich muß dir ein schreckliches Geständnis machen, Daniel.« O'Hara legte eine Hand auf Daniels eine Schulter. »Einige Iren sind Protestanten – und ich bin einer von ihnen.« Er wandte sich den anderen zu. »Kommt, Jungens!«
      Sie überquerten die Straße und verschwanden durch die Tür der Krypta. Daniel wartete am Geländer, die Ohren spitzend.
      Hinter ihm hustete jemand leise, und als er sich umwandte, stand Fallon keine zwei Meter von ihm entfernt, die Hände in den Taschen.
      »Wo zum Teufel kommen Sie denn her?« fragte Daniel.
      »Das spielt keine Rolle. Was geht da drinnen vor?«
      Daniel schätzte den Mann restlos falsch ein. Verächtlich zischte er: »Du kleiner Wichtigtuer, verschwinde, verdammt noch mal!«
      Er machte eine schnelle Bewegung, die Arme zum Angriff abgewinkelt, aber sie konnten sich nur an der dünnen Luft festhalten, als seine Beine geschickt unter ihm weggeschlagen wurden. Er knallte auf das nasse Pflaster und rappelte sich, Obszönitäten von sich gebend, mühsam wieder auf. Fallon packte sein rechtes Handgelenk mit beiden Händen und drehte es hoch und dann herum. Daniel stieß einen Schmer zensschrei aus. Ihn weiter im Griff haltend, rammte Fallon ihn mit dem Kopf gegen das Geländer.
      Daniel zog sich hoch, eine Hand demütig bittend vorge streckt. Blut strömte über sein Gesicht. »Um Himmels willen, hören Sie auf!«
      »Gut. Dann antworte! Worum geht es?«
      »Wir sollen den Schuppen auseinandernehmen.«
      »Für wen?«
      Daniel zögerte, und Fallon schlug ihm wieder die Beine unter dem Leib weg. »Für wen?«
      »Jack Meehan«, plapperte Daniel rasch.
      Fallon zog ihn in die Höhe und trat zurück. »Das nächste Mal bekommst du eine Kugel in die Kniescheibe. Das ist ein Versprechen. Und jetzt verschwinde!«
      Daniel taumelte davon.
      Pater da Costa begriff sofort, daß es Ärger geben würde. Er machte ein paar Schritte vorwärts. Eine Bank flog um, dann eine zweite. Hände grapschten nach ihm. Jemand zog an seiner Soutane. Anna schrie ängstlich auf, und er wirbelte herum und sah, wie O'Hara sie von hinten umfaßte, die Arme um ihre Taille gelegt.
      »Nun, Liebling, wie wär's mit einem kleinen Kuß?« fragte er.
      Sie riß sich in panischem Schrecken los, streckte die Hände vor, prallte gegen den Tisch und stieß ihn um. Die Suppe ergoß sich über den

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