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Die Mordbeichte

Die Mordbeichte

Titel: Die Mordbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Boden, Teller klapperten.
      Pater da Costa kämpfte sich zu ihr durch.
      O'Hara lachte schallend. »Na sieh mal, was du angestellt hast!«
      Eine leise, ruhige Stimme rief von der Tür her: »Mickeen O'Hara, bist du das?«
      Es wurde still im Raum. Alle warteten. O'Hara wandte sich um. Ungläubiges Staunen spiegelte sich in seinem Gesicht, ein Ausdruck, der rasch durch eine Mischung aus Ehrfurcht und Angst ersetzt wurde.
      »Gott im Himmel«, murmelte er. »Bist du das, Martin?«
      Fallon ging auf ihn zu, die Hände in den Taschen. Alle warteten.
      »Sag ihnen, daß sie aufräumen sollen, Mick! Und dann warte draußen auf mich!«
      O'Hara gehorchte, ohne zu zögern, und steuerte auf die Tür zu. Die anderen begannen die Tische und Bänke wieder auf zustellen. Einer schnappte sich einen Eimer und einen Schrubber und wischte den Boden auf.
      Pater da Costa versuchte Anna zu beruhigen.
      Fallon trat zu ihnen. »Tut mir leid, Pater. Es wird nicht wieder vorkommen.«
      »Meehan?« fragte da Costa.
      Fallon nickte. »Haben Sie etwas Ähnliches erwartet?«
      »Er besuchte mich etwas früher am Abend. Man könnte sagen, daß wir nicht besonders gut miteinander auskamen.« Er zögerte. »Der große Ire – er kannte Sie?«
      »Ich bin bekannt wie ein bunter Hund.« Fallon lächelte und wandte sich der Tür zu. »Gute Nacht!«
      Pater da Costa lief ihm nach und hielt ihn am Arm zurück. »Wir müssen uns unterhalten, Fallon. Das schulden Sie mir.«
      »Gut. Wann?«
      »Den Morgen über bin ich beschäftigt, aber die Beichte mittags fällt aus. Wäre Ihnen ein Uhr recht? Im Pfarrhaus?«
      »Ich werde kommen.«
      Fallon ging hinaus, schloß die Tür hinter sich und überquerte die Straße. O'Hara wartete nervös unter der Laterne.
      »Bei Gott, wenn ich gewußt hätte, daß du in die Sache verwickelt bist, Martin, hätte ich mich nicht mal bis auf eine Meile herangewagt. Ich dachte, du wärst schon tot. Alle dachten das.«
      »Wieviel hat dir Meehan gezahlt?« fragte Fallon.
      »Fünfundzwanzig Pfund, fünfzig, wenn ich dem Priester einen Arm breche.«
      »Wieviel im voraus?«
      »Nichts.«
      Fallon zog zwei Zehn-Pfund-Noten aus seiner Brieftasche und reichte sie ihm. »Reisegeld – eingedenk alter Zeiten. Ich glaube kaum, daß die Luft jetzt sehr gesund für dich hier sein wird, wenn Jack Meehan erst herausgefunden hat, daß du ihn hast hochgehen lassen.«
      »Gott segne dich, Martin! Ich werde noch diese Nacht ver duften.« Er wollte sich abwenden, zögerte dann aber. »Quält es dich immer noch, Martin – das, was damals passiert ist?«
      »Jede einzelne Minute meines Lebens.«
      Pater da Costa trat aus der schützenden Dunkelheit des Portals und sah, wie O'Hara die Straße überquerte und auf das Pub an der Ecke zusteuerte. Er betrat die Saloon-Bar. Der Pater folgte ihm.
      Es war ruhig im Saloon. O'Hara war immer noch ziemlich durcheinander. Er bestellte einen großen Whisky, den er auf einmal hinuntergoß. Als er nach dem zweiten verlangte, öffnete sich die Tür, und Pater da Costa trat ein.
      O'Hara versuchte, frech aufzutreten. »Oh, da sind Sie ja, Pater! Wollen Sie einen mit mir heben?«
      »Ich würde noch eher mit dem Teufel trinken.« Da Costa zog ihn in eine Nische und setzte sich ihm gegenüber. »Woher kennen Sie Fallon?«
      O'Hara starrte ihn erstaunt an, das Glas halb erhoben. »Fallon? Ich kenne niemanden, der Fallon heißt.«
      »Martin Fallon, Sie Dummkopf«, sagte da Costa ungedul dig. »Ich habe Sie doch eben vor der Kirche mit ihm sprechen
    sehen.«
    »Oh, Sie meinen Martin! Nennt er sich jetzt Fallon?«
    »Was können Sie mir über ihn erzählen?«
    »Weshalb sollte ich Ihnen etwas erzählen?«
      »Weil ich sonst die Polizei anrufe und Sie wegen des Überfalls verhaften lasse. Kriminal-Superintendent Miller wird sich sicherlich sehr freuen.«
      »Also gut, Pater, pfeifen Sie Ihre Hunde zurück.« O'Hara, durch die zwei großen Whiskys enthemmt, ging zur Bar, um sich einen dritten zu holen. »Weshalb fragen Sie?« wollte er wissen, als er zurückkehrte.
      »Spielt das eine Rolle?«
      »Für mich – ja. Martin Fallon – wie Sie ihn nennen – ist wahrscheinlich der beste Mensch, dem ich je in meinem Leben begegnet bin. Ein Held.«
      »Für wen?«
      »Für das irische Volk.«
      »Ich kann Ihnen versichern, daß ich ihm nichts Böses will.«
      »Geben Sie mir Ihr

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