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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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uns, als die Hitze unsere dickpelzigen Brüder aus dem Eis beeinträchtigt.« Ethan registrierte, daß sie dieselben Maßeinheiten wie andere Tran benutzten.
    »Wir sind nicht imstande, anderswo als hier zu wohnen. Wir wissen durch eigenen Augenschein nichts vom Landesinneren. Doch unsere Legenden sagen uns, daß es verwunschen ist.« Auf einen fragenden Blick von Elfa hin, fügte er hinzu: »Böse Geister der vor langer Zeit Verstorbenen, die unrein gestorben sind. Wußtet ihr das nicht?« Er blickte erstaunt von einem seiner Begleiter zum anderen und sah dann wieder die Besucher an. »Wohin, glaubt ihr denn, gehen die Geister der Toten?«
    »Unsere Legenden«, erklärte Elfa entschieden, »besagen, daß sie ins Land der Toten gehen, wo sie in ewigem Frieden leben. Ein Ort des Gesanges und der sanften Winde.«
    »Vielleicht ist das wahr.« Ob der Saia das wirklich glaubte oder nur höflich war, konnte Ethan nicht sagen. »Doch wenn dem so ist, so gilt es nur, wenn jener Friede nicht von den Lebenden gestört wird. Deshalb würden wir selbst dann nicht ins Innere ziehen, wenn wir dazu imstande wären.« Er sah sie warnend an.
    »Wenn man sie stört, ist die Rache der Toten unvorstellbar.« Er hob den Speer und deutete damit landeinwärts. »Geht jenen Weg in das Land der unreinen Toten, wo die Geister in zielloser Wut leben. Vielleicht richten sie ihren Zorn auf euch, die Lebenden, vielleicht auch nicht. Wir werden euch nicht aufhalten. Das würden wir auch dann nicht tun, wenn wir es könnten. Aber wir werden als Freunde euer Hinscheiden beklagen. Es wird ihnen nicht gefallen«, schloß er dann bedeutsam, »daß man sie stört. Jeder Tran kann seinen Tod selbst wählen. Was uns betrifft, so bietet uns der Tag Licht, und wir müssen jagen. Lebt wohl!« Er lächelte Ethan an, so wie Tran lächeln. »Lebe wohl, pelzloser Freund. Unsere Legenden lügen nicht.«
    Als sie das Schiff wieder bestiegen hatten, umringten sie erregte Matrosen und Ritter, die das Gespräch nicht hatten mitanhören können. Als Ethan seinen kurzen Bericht beendet hatte, tanzte Williams wie ein von einer Vision Besessener herum – was er in gewissem Sinne ja auch war. »Wir müssen ihnen folgen! Ich muß ihr Dorf sehen, muß lernen, wie sie sich einem Klima angepaßt haben, das sich radikal vom Rest dieser Welt unterscheidet. Wir müssen ihre Legenden aufzeichnen, sie interpretieren…«
    »Wir müssen«, unterbrach ihn September mit einer Stimme, die erkennen ließ, daß er nicht vorhatte, sich auf lange Diskussionen einzulassen, »landeinwärts gehen und so schnell wie möglich einen Weg von diesem Plateau herunterfinden, Milliken. Dies ist keine wissenschaftliche Expedition.«
    »Aber eine Entdeckung dieser Größenordnung!« jammerte Williams. Und dann klang seine Stimme plötzlich fest. »Ich muß in aller Form protestieren, Skua.« Er stemmte die Hände in die Hüften und funkelte den Hünen kampflustig an.
    September wog mindestens doppelt so viel als der winzige Lehrer. Ohne auf die Kampfeslust des anderen einzugehen – ohne Zweifel ein Produkt eines Jahres auf Tran-ky-ky –, antwortete September humorlos:
    »Okay, nachdem du das jetzt losgeworden bist, fahren wir weiter.« Als es dann freilich so aussah, als würde der steigende Blutdruck des Lehrers ihm mehr schaden, als September das je zuwege bringen konnte, fügte der Hüne tröstend hinzu: »Milliken, ich bin bestimmt genauso neugierig wie du, was diese Leute angeht, aber schließlich gibt es eine ganze Menge mehr Leute, denen wir versuchen müssen zu helfen, erinnerst du dich nicht?«
    »Das ist wahr, Freund Williams«, fügte Sir Hunnar hinzu. »Wir sollten weiterziehen.« Der Lehrer wandte sich in seiner Verzweiflung zu Ethan, der nur ein Achselzucken für ihn übrig hatte.
    »Die haben recht, Milliken. Weißt du, wir…«
    »Barbaren. Ich bin von lauter Barbaren umgeben. Wo ist Eer-Meesach?« Er rannte davon und suchte das einzige Wesen, das er hier als intellektuell ebenbürtig anerkannte, rannte zu der Kabine im zweiten Stock hinauf, als wäre ein Stavanzer hinter ihm her.
    Ethan lächelte, als er dem Lehrer nachblickte, der die steile Rampe neben dem breiteren Eispfad hinaufeilte. Als sie auf dieser Welt abgestürzt waren, waren die Muskeln des Kleinen wahrscheinlich der Anstrengung, eine solche Rampe zu besteigen, überhaupt nicht gewachsen gewesen, geschweige denn in diesem Tempo. Tran-ky-ky hatte vielleicht ihre Kreditsalden nicht verändert, aber andere Aktiva hatten

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