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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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hätte ein oberflächlicher Beobachter annehmen können, daß Saia und Menschen verwandt wären, statt Saia und Tran. Nicht, daß die Saia etwas anderes gewesen wären als eine Gewächshausversion der Bewohner dieses Planeten. Ihre Augen und Ohren bewiesen das ebenso wie die Extremitäten.
    »Wir kommen«, begann Ethan seine inzwischen bereits vertraute Geschichte, »von einer anderen Welt als dieser.« Die sofortige Reaktion des redseligen Saia war alles andere als vertraut.
    »Das ist offensichtlich.« So als spräche er über etwas ganz Selbstverständliches, lehnte er sich auf seinen Speer und rieb an der feingewebten Weste, die er trug. »Von welchem Stern, und wie weit entfernt?«
    Wenn Ethan jetzt sprachlos war, dann nicht, weil ihm die Worte fehlten. Und als seine Gedanken dann aufhörten, sich im Kreise zu drehen, kam er auf die Idee, auf den aufwallenden Dampf zu zeigen. »Euer Land mußte stets so wie jetzt sein. Wie kommt es, daß ihr von anderen Sternen wißt, wo ihr doch nicht einmal den Himmel sehen könnt? Und wie kommt ihr auf die Idee, daß dort draußen auch Leute leben?«
    »Legenden.« Der Saia veränderte seine Haltung etwas. »Wir haben viele Legenden. Sie sind unser Erbe. Wir haben großen Respekt vor diesen Legenden.«
    An diesen Leuten war tatsächlich etwas, das auf verschwundene Größe deutete, dachte Ethan. Sie hielten sich anders als die durchschnittlichen Tran, so, als wären sie sich bewußt, etwas Besonderes zu sein, etwas Einmaliges, das weit über bloße physische Unterschiede hinausging.
    Hatte es auf Tran-ky-ky einmal eine hohe Zivilisation gegeben? Und wenn dem so war, waren diese Saia dann vielleicht Überreste einer solchen Zivilisation? Oder waren sie vielleicht einfach nur Empfänger von Wissen, das andere Leute ihnen übergeben hatten, Leute, die es jetzt entweder nicht mehr gab, oder die von einer anderen Welt stammten? Wurden Hunnar und seine Leute – und alle anderen Tran – dadurch nicht zu degenerierten Abkömmlingen einer höheren Spezies, anstatt der Gipfel der Entwicklung auf Tran zu sein?
    Aber das unterschiedliche Aussehen und Auftreten waren kein hinreichender Beweis für Überlegenheit. Hunnar und seine Gefährten betrachteten das Fehlen von langem Pelz, Dan und Chiv als Verbildungen, nicht als Beweis einer weiter fortgeschrittenen Entwicklung. Und wie stand es um die Kleidung dieser Saia? Einfache Westen und Röcke, eine gut geformte, aber doch primitiv aussehende Axt aus Metall an der Hüfte, Speere – nichts, was auf das Wissen um fortgeschrittene Technik hindeutete. Sie schienen in ihren Errungenschaften, wenn nicht ihrer Haltung ebenso barbarisch zu sein wie alle anderen Tran.
    Nur – Ethan bemühte sich um die richtige gedankliche Formulierung – psychologisch schienen sie fortgeschrittener. Sie waren offen und freundlich, nicht so mißtrauisch und argwöhnisch wie andere Tran. Viele primitive Völker kultivierten den Eindruck, mehr zu wissen, als tatsächlich der Fall war. Das war ohne Zweifel zu ihrem Vorteil, besonders wenn sie zahlenmäßig schwach waren. Der Anspruch auf übernatürliche Fähigkeiten, oder die Abkunft von mächtigen Ahnen half zweifellos, kriegerischer eingestellte Verwandte wie die Moulokinesen zu beeindrucken und bei ihnen so etwas wie Angst oder Ehrfurcht zu erzeugen. Eine Schutzfarbe kann ebenso verbaler Natur sein, erinnerte er sich, das beeinträchtigte ihre Wirksamkeit keineswegs.
    Nicht daß sie schwach und hilflos gewesen wären. Die Axt und die Speere mit den Metallspitzen sahen durchaus wirkungsvoll, wenn nicht gar fortschrittlich aus. Zumindest was ihre Fähigkeiten in der Metallbearbeitung anging, hatten die Moulokinesen nicht übertrieben.
    »Wohin führt euer Weg, Fremde?« erkundigte sich der mittlere Saia, nachdem einige Versuche, ein oder zwei Sterne des Commonwealth zu identifizieren, auf unüberwindliche semantische Schwierigkeiten gestoßen waren.
    Ethan deutete nach Südwesten. »Ins Landesinnere und weiter. Um zu forschen und, wie wir hoffen, einen weiteren Canyon zu finden, der diesem hier ähnlich ist.«
    »Kennt ihr einen solchen Ort?« Hunnars Frage klang wohl härter, fordernder, als er das beabsichtigt hatte. Neben diesen selbstsicheren, gelockerten Leuten kam er sich schwerfällig vor.
    »Nein, wir kennen keinen.« Die Stimme des mittleren Saia klang, als wolle er sich dafür entschuldigen.
    »Wir können nur wenige Kijat über die Grenzen unseres Landes hinaus reisen. Die Kälte wirkt schneller auf

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