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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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öffentliche Versammlungsorte, selbst etwas, bei dem es sich um ein offenes Amphitheater zu handeln schien. Ein offenes Stadion auf Tran-ky-ky!
    Es bedurfte keiner dreißig Jahre Erfahrung, auch nicht mehrerer wissenschaftlicher Grade für Tran oder Menschen, um daraus auf ein Klima zu schließen, das völlig anders als das der Gegenwart war. Nachdem Williams diesen Schluß gezogen hatte, überließ er die Archäologie Eer-Meesach und den anderen. Mit Hilfe der primitiven Navigationsinstrumente der Tran und der unzureichenden, aber nützlichen, die den Schutzanzügen beigegeben waren, widmete er sich einer gründlichen Untersuchung der Sterne. Keine noch so sorgfältig geformte Metallschale, oder eine detaillierte, in den Stein gehauene Inschrift konnte ihn von seinem plötzlichen, geradezu fanatischen Interesse für Astronomie ablenken. Der vakuumklare Himmel, die Navigationskarten der Tran und ihre alten Legenden schienen ihn noch in seiner Entschlossenheit zu bestärken, seine einsamen nächtlichen Studien fortzusetzen. Ethan konnte sich vorstellen, was der Lehrer zu beweisen versuchte.
    Aber damit hatte er nur teilweise recht.
    Als Ethan schließlich seinen Argwohn zu bestätigen suchte, fand er den Lehrer ins Gespräch mit Ta-hoding vertieft. »Ich will nicht stören, Milliken, aber ich möchte gerne wissen – warum eigentlich dieses plötzliche Interesse für die lokale Astronomie? Ich hätte geglaubt, du würdest in den Städten herumwühlen, statt hier, draußen auf Deck des Nachts zu erfrieren. Du versuchst doch, Beweise zu finden, daß das Klima hier einmal viel wärmer war, nicht wahr?«
    »Nicht nur hier auf diesem Plateau.« Damit äußerte Williams nur, was für ihn offensichtlich war. Sein herablassender Ton war keineswegs beleidigend gemeint. Ethan war noch nie einem weniger sarkastischen menschlichen Wesen begegnet. »Überall auf Tran-ky-ky. Die greifbaren Beweise in der vergrabenen Metropole im Verein mit dem wenigen, was ich bisher berechnen konnte, deuten darauf hin, daß das so war. Und was noch wichtiger ist, es ist zugleich auch ein Hinweis darauf, wer diese aufeinanderfolgenden Städte gebaut hat.«
    »Mach es nicht so spannend, Milliken. Wer war es? Die Tran, die Saia, oder ein heute ausgestorbenes Volk? Ich wette, daß letzteres der Fall ist, und daß die Erbauer dann starben, als es plötzlich überall kälter wurde. Die Saia waren ihre Zeitgenossen und bewahren die Erinnerung an sie in den Legenden.«
    »Das wäre plausibel, entspricht aber wahrscheinlich nicht den Tatsachen.« Er tippte etwas in den Rechner, der in seinen Ärmel eingebaut war. »Diese Städte wurden sowohl von den Tran als auch den Saia gebaut.«
    Ethan mußte an sich halten, um nicht laut aufzulachen. »Das ist verrückt, Milliken. Hier ist es jetzt für die Saia viel zu kalt, und wenn sie diese Städte gebaut hätten, würden sie sich doch ganz bestimmt daran erinnern. Und für die Tran ist das hier jetzt zu verlassen. Und wenn man davon ausgeht, daß das Klima wärmer war, dann muß es früher für sie zu heiß gewesen sein.«
    »Damit vernachlässigst du den wichtigsten Punkt, weil…« Williams hielt inne, atmete tief. »Es kommt nicht nur darauf an, daß es früher einmal heiß war und jetzt kalt ist, Ethan. Ich glaube, daß Tran-ky-ky eine Störung seiner Bahn um seine Sonne aufweist, deren Periodizität berechenbar ist.«
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Ich werde versuchen, dir das zu erklären. Jeder erfahrene Astronom hätte es binnen einer Woche feststellen können, wenn man ihm die richtigen Fakten geliefert hätte. Aber der einzige Astronom, der diese ferne Welt besucht hat, war die Drohne der ersten Forschungsexpedition, die Tran-ky-ky entdeckte. Und die Regierung des Commonwealth interessierte sich in allererster Linie für die Tatsache, daß es sich um einen bewohnbaren Planeten mit stabilem Klima und ebensolcher Flora und Fauna handelte. In den Akten über Tran-ky-ky werden relativ langfristige Änderungen auftauchen, aber es gibt keinen Anlaß, vor Beginn der nächsten Periode etwas zu unternehmen.«
    »Welche nächste Periode?«
    »Eine Warmwetterperiode. Ich würde, ganz grob gesagt, schätzen, daß es eine bestimmte Ära der Kälte gibt, der eine kürzere Periode warmen Klimas folgt, während der Planet näher an seiner Sonne vorbeizieht. Sagen wir zehntausend Jahre. Der Übergang vom kalten zum heißen Wetter vollzieht sich relativ schnell, da die Orbitalgeschwindigkeit von Tran-ky-ky,

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