Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman
Drohung der Hölle kontern können. In einer Stunde wissen wir Bescheid.«
»Angenommen, er lehnt ab, Skua… was tun wir dann!« September sagte nichts. Sein Gesichtsausdruck genügte als Antwort.
18
Der Schweber hing neben dem königlichen Floß der Flotte von Poyolavomaar in der Luft. In der Kabine unterhielten sich Trell, Ro-Vijar und Rakossa. Die beiden Friedenshüter standen in der Nähe und unterhielten sich halblaut, ohne auf die neugierigen Blicke der sie umgebenden Tran zu achten.
»Freund Calonnin«, sagte Trell müde, »ich sage dir das immer wieder, aber du willst mich einfach nicht verstehen. Ich habe jetzt in dieser Sache keine Wahl mehr. Die Ereignisse haben sich so entwickelt, daß ich die Kontrolle über sie verloren habe.«
»Du hast recht«, erwiderte Ro-Vijar mit angespannter Stimme. »Ich verstehe wirklich nicht, weshalb du sagst, du hättest keine Wahl. Warum gebrauchst du nicht deine Lichtwaffe, um aus diesen drei Außenweltlern Asche zu machen, die du dann über den Ozean verstreuen kannst?«
»Hier geht es jetzt nicht mehr um drei Leute.« Trell saß in dem viel zu wuchtigen Transessel und bewegte nervös die Finger. Sie rieben und kratzten unentwegt aneinander und verkrampften sich dann wieder ineinander.
»Alles, was sie über die Zukunft eures Volkes gesagt haben, ist völlig richtig, wenn man bedenkt, wie genau sie ihre Entdeckungen interpretiert haben. Ich neige dazu, mich dieser Interpretation anzuschließen. Außerdem gefällt mir die Vorstellung gut, daß mein Name in die Geschichte eingehen kann. Der deine übrigens auch.«
»Eure Geschichte ist nicht die meine.«
»Sie wird es aber sein.«
»Das wird sich ja noch erweisen.«
»Keiner von uns wird wegen dieser Entwicklung in Armut versinken, Calonnin. Du wirst immer noch Landgraf von Arsudun sein. Und wenn der Hafen von Brass Monkey sich ausweitet, um zusätzlichen Handel aus den restlichen Städten Tran-ky-kys zu bewältigen, dann werden auch Arsudun und du persönlich Nutzen daraus ziehen.«
»Wie viele deiner Jahre wird das dauern?«
»Bald, bald«, meinte Trell.
»Und was ist mit anderen, neuen Häfen?«
»Es könnte einen oder zwei geben«, räumte Trell ein. »Aber Arsudun wird immer der erste bleiben.«
»Was geschieht, wenn ich einmal nicht mehr am Leben bin, interessiert mich wenig, Freund Trell. Mich interessiert nur, was morgen geschehen wird und vielleicht noch am Tage darauf.«
Trell blickte auf eine zweite Gestalt im Raum, die im Schatten stand. »Was ist mit dir, Rakossa von Poyolavomaar? Was willst du?«
Rakossa trat ins Licht. »Wir besitzen genug Reichtum, um uns für alle Zukunft zufrieden zu machen. Wir haben Macht und Rang. Was nach unserem Tode aus unserem Namen wird, interessiert uns einen K’nith. Uns interessiert nicht einmal, was morgen geschieht, nur heute. Was wir wollen? Gerechtigkeit wollen wir! Diese Händler, die es wagen, sich gegen uns zu stellen, und…«
»Ja, ich weiß, ich weiß.« Trell seufzte. Die kindische Sturheit dieser unwissenden Primitiven brachte ihn zur Verzweiflung. »Calonnin hat mir das von der Konkubine erzählt. Eure Wünsche sind ebenso beschränkt wie Euer Weitblick, Rakossa.«
»Ihr glaubt, wir stünden unter Euch, Außenweltler. Unser Weitblick«, sagte er dann mit einer Stimme, bei der sich Trells Nackenhaare seltsam sträubten, »ist vielleicht gar nicht so beschränkt, wie Ihr glaubt.«
»Und was soll das bedeuten?«
»Wir versuchen, alles vorherzusehen«, erklärte Rakossa geheimnisvoll. »Auf diese Weise haben wir bis zum heutigen Tage überleben können, und das in einem Hofe, der mit Intrigen angefüllt ist und wo überall raffinierte Feinde auf uns lauern. Auch sie halten uns für närrisch und verrückt, glauben, unsere Wünsche verblendeten uns. Aber Hartnäckigkeit ist nicht Blindheit, und wir sind nicht so besessen, daß wir nicht die Möglichkeiten der Zukunft erkennen und nicht alle Möglichkeiten sehen könnten.«
Trells rechte Hand hatte sich langsam auf die Tasche in seinem Schutzanzug zugeschoben und das innere Hitzesiegel geöffnet, so daß er die Hand in den Overall schieben konnte, den er darunter trug.
»Zuerst habt Ihr gesagt, Euch interessiere nur der heutige Tag. Jetzt behauptet Ihr, in die Zukunft sehen zu können. Ihr seid nicht konsequent, wenn Ihr schon nicht verrückt seid, Rakossa.«
»Auf diese Weise schützen wir die Wünsche von heute, Außenweltler.«
Trell kam plötzlich ein Gedanke. Während sich seine Hand noch
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