Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman
Antwort, »sofern ich ein paar Leibwächter mitbringen kann!«
September entgleisten die Gesichtszüge. Wenn Trell so verrückt war, Gleiter und Kanone unbewacht zurückzulassen…
Das war er nicht. Als die mächtigen hölzernen Tore einen Spalt weit geöffnet wurden, traten Trell, zwei riesige Tran und Calonnin Ro-Vijar ein. Letzterer sah wie eine große, graue Cheshire-Katze aus.
Trell hatte sich gründlich vorbereitet. Er trug Schlittschuhe, ähnlich denen, die Ethan und seine Freunde sich beschafft hatten.
»Ihr habt also die ganze Zeit mit Trell gemeinsame Sache gemacht«, sagte Ethan.
»Bei was denn?« Trell blickte so unschuldig wie der Mann, der behauptet, seine Garrotte wäre ein Taschentuch. »Als Landgraf von Arsudun interessiert sich Ro-Vijar ganz natürlich für alles, was die Völker seiner Welt betrifft.«
»Wie zum Beispiel persönliche Profite?«
»Wir sind hier alle Geschäftsleute und Händler.« Ethans beabsichtigte Beleidigung prallte von Ro-Vijar ab. »Als Händler wäre ich sehr dankbar, wenn sich das alles in Ruhe erledigen ließe, ohne daß jemand zu sterben braucht. Ihr sollt tun, was euer Anführer fordert, und mit ihm zu eurer Station zurückkehren.«
»Das würde vielleicht die Dinge zwischen den Außenweltlern regeln.« Hunnar lehnte sich gegen die Mauer und prüfte die Schneide seines Schwerts. »Nachdem die Menschen sich entfernt haben, würden noch viele Dinge bleiben, die zwischen den Leuten geregelt werden müssen.«
»Es sei, wie Ihr wünscht.« Ro-Vijar machte eine unauffällige Geste in Richtung auf den Ritter, und Hunnars Muskel spannten sich.
»Es hat nichts zu sagen«, meinte Trell hastig. Er deutete auf Ethans Hüfte. »Falls Sie sich das gefragt haben sollten – der Gleit hat kein Strahlungsschild. Das ist auf dieser Welt überflüssig. Aber wir sind gerade außerhalb der Schußweite Ihrer Handstrahler. Sie reichen nicht einmal ein Zehntel so weit wie jene Kanone.
Ich würde es zwar ungemein bedauern, Sie zu töten, falls Sie sich weigern sollten, friedlich mit mir zurückzukehren, und weiterhin diesen illegalen Aktivitäten nachzugehen, aber ich würde das mit dem größten Bedauern dennoch tun. Was war es also, das Sie mir sagen wollten?« Seine Stimme klang ungeduldig. Im Schatten der Mauer war es kalt, und sein Schutzanzug paßte nicht richtig.
Ethan gab Sir Hunnar ein Zeichen. Der Ritter ging an die Tür eines Raumes, der in den Sockel der Mauer eingelassen war. Einige Matrosen der Slanderscree kamen heraus. Sie trugen Säcke aus Pika-Pina-Fasern. Vorsichtig wurden die Säcke ausgeleert und ihr Inhalt vor Trell auf dem Eis ausgebreitet. Messer, Teller, Reliefarbeiten, alle möglichen Reste aus der vergrabenen Metropole, die sie landeinwärts entdeckt hatten.
Ethan wünschte sich, Williams wäre zugegen, um eine wissenschaftlichere und verständlichere Erklärung zu liefern. Da dies aber nicht der Fall war, versuchte er sich an eine Analyse dessen, was sie entdeckt hatten. Sein Bericht führte bei Ro-Vijar und seinem Leibwächter zu einer viel auffälligeren Reaktion als bei Trell.
Das bedeutete nicht, daß der Kommissar nicht einschätzen konnte, welche Bedeutung die vor ihm ausgelegten Artefakte hatten. Er kniete nieder und untersuchte ein fremdartiges Werkzeug aus feinstem Stahl, feiner als er je welchen gesehen hatte. »Ich gebe zu, daß ich dergleichen nie zuvor gesehen habe. Das bedeutet, daß diese Moulokinesen hervorragende Handwerker sind.«
»Das glauben Sie doch selbst nicht, Trell. Man braucht kein Experte zu sein, um sagen zu können, wie alt dieses Zeug ist. Mit Hilfe des Commonwealth würden die Tran ihre Leistungen und ihr kulturelles Erbe von einem Warmzyklus bis zum nächsten bewahren können.«
»Diese Goldenen Saia, von denen Sie sprachen…«
Und Ethan fuhr begeistert fort: »Warmwetterversion der Tran, die wir rings um uns sehen, Leute, die in einer vulkanisch heißen Region aus der vergangenen warmen Periode überlebt haben. Dort haben auch Pflanzen und Tiere aus jener Epoche überlebt. Ein lebender Beweis dessen, was ich Ihnen gesagt habe, Trell. Die Tran leben während der warmen Zyklen in großen gesellschaftlichen Organisationen auf den Kontinenten. Sie brauchen ihnen bloß eine Kommunikationstechnologie zu geben, und schon haben Sie es mit einer echten planetarischen Regierung zu tun. Nur die Perioden der schrecklichen Kälte zwingen sie in Stadtstaaten, die miteinander um bewohnbares Territorium wetteifern.
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