Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
immer auf die Waffe zuschob, blickte er wie benommen zu Ro-Vijar hinüber, der sich jetzt an die Wand gestellt hatte. »Calonnin, was ist…!«
    Der erste Pfeil traf den planetarischen Kommissar über der in die Stirn geschobenen Eisbrille. Er prallte von seinem Schädel ab und tötete ihn daher nicht gleich. Die darauf folgenden Pfeile verrichteten bessere Arbeit.
    Ro-Vijar und Rakossa hatten sich aus der Schußlinie weggeduckt. Und Ro-Vijar war zur Türe hinausgerannt, auf die er sich vorsichtig zubewegt hatte, während Rakossa hinter dem Tisch in Deckung gegangen war. Trell hatte gerade noch Zeit, einen Schuß abzufeuern. Sein Strahler durchbohrte nur das Kabinendach.
    Als die Matrosen, die vor den Fenstern versteckt gewesen waren, ihr Werk getan hatten, kehrten sie wieder an ihre Arbeit zurück. Alle, mit Ausnahme einiger weniger, die ihre Anweisungen von Rakossa erhalten hatten.
    Die Gesichter der drei Menschen – auch die Friedenshüter hatte man niedergemacht – waren unter der Vielzahl der Pfeile, die in ihnen steckten, fast unkenntlich.
    »Waren so viele notwendig?« erkundigte sich Ro-Vijar und musterte die Leichen etwas verunsichert.
    »Ihr selbst, Landgraf von Arsudun, habt uns gesagt, Ihr wüßtet nicht genau, wo ihre lebenswichtigen Organe säßen. Wir gehen kein Risiko ein. Wartet!«
    Die Prozession kam zum Stillstand, und ihre schaurige Last besudelte das saubere Deck. Rakossa trat neben Trells reglose Gestalt. Er griff durch einen kleinen Wald von Pfeilen und hob den Kopf mit seinen leeren Augen am Haar, starrte ihn mit flammenden, schwarzgelben Augen an.
    »Du hältst dich wohl immer noch für soviel klüger, als wir das sind, Trell aus dem Himmel?« Er grinste ein blutdürstiges Grinsen. »Seltsam, er gibt keine Antwort. Vielleicht haben wir ihn dazu veranlaßt, seine Meinung zu ändern.« Er ließ den Schädel fallen, und die Matrosen trugen die Leiche weg.
    »Bist du sicher, daß du die große Waffe der Außenweltler bedienen kannst?« fragte er Calonnin.
    »Ich habe auf unserer Reise hierher auf mannigfache Art versucht, Trell dazu zu veranlassen, daß er es mir zeigte, aber dazu war er zu schlau. Als wir dann aber vor der Mauer den Menschen gegenüberstanden, habe ich ganz scharf hingesehen, wie die Frau die Maschine vorbereitete. Ich bin sicher, daß sie bereit war, Trell zu schützen, die Waffe war also sicherlich feuerbereit. Ich habe mir den Vorgang so gut es ging gemerkt.«
    »Ausgezeichnet. Was wird jetzt geschehen, da wir den Anführer der Außenweltler getötet haben?«
    »Er ist nur der Anführer der einen kleinen Stadt, die sie auf unserer Welt unterhalten«, erklärte Ro-Vijar nachdenklich und kratzte sich hinter dem Ohr, wo ihn ein hartnäckiges Insekt schon seit Tagen quälte. »Wenn du oder ich sterben sollten, dann würden die Ritter und Adeligen entweder einen unserer Nachkommen oder einen aus ihrer eigenen Mitte auf den Thron erheben. Ich nehme an, daß es bei den Himmelsleuten ganz ähnlich ist. Sie werden einen aus ihrer Mitte auswählen, um Trell zu ersetzen, bis ein neuer Anführer von jenseits des Himmels gesandt werden kann, um seine Stelle einzunehmen.
    Und wer auch immer dann kommt, wird nichts von dem wissen, was hier geschah. Diejenigen Menschen in der Außenstation, die mich kennen, werden mir glauben, werden meinen Bericht über seinen Tod und seiner Gefährten akzeptieren, da es ja sonst nichts gibt, was sie glauben können.«
    »Und du als einziger Zwischenträger zwischen den Himmelsleuten und Tran wirst sicher bleiben?«
    »Ja, wahrhaftig, so ist es, Freund Rakossa.« Ro-Vijar hatte inzwischen alle Besorgnis abgelegt. In gewissem Maße kannte er die Kräfte, die die Himmelsleute besaßen. Wie aber stand es um die Kräfte, von denen er nichts wußte?
    Trell hatte ebenso geblutet und war ebenso schnell wie jeder Tran gestorben, als die Pfeile ihn durchbohrten. Kein Außenweltler war gekommen, um ihn zu retten oder zu rächen. Wahrscheinlich würde auch keiner kommen. Er fühlte sich jetzt viel, viel besser.
    »Ich werde den ganzen Handel unter Kontrolle halten. Wie versprochen, wirst du deine Belohnung für die Arbeit dieses Tages erhalten.«
    »Und das Floß. Vergiß das Floß nicht.«
    »Ja, das große Eisfloß soll auch dir gehören.« Ro-Vijar lieferte den Eissegler ohne Bedenken aus. Warum auch nicht? Schließlich war da noch der Gleiter der Himmelsleute, der keine Kufen brauchte, um schneller als jedes Eisschiff über Eis oder Land zu fahren. Ohne Zweifel

Weitere Kostenlose Bücher