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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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heranwachsen, wie ihr selbst es seid.«
    Der Wind zerrte hartnäckig an Türen und Fenstern, doch das war das einzige Geräusch im Raum.
    Schließlich sagte Hunnar, jedes Wort sorgfältig auswählend: »Du hast uns jetzt genügend Beleidigungen an den Kopf geworfen, daß man dir dafür die Zunge kürzen könnte. Aber ich glaube, du hast es getan in der Hoffnung, uns etwas Gutes zu tun. Was du sagst, ist wahr.« Einige der anderen Edlen sahen jetzt Hunnar von der Seite an und musterten sich dann gegenseitig. Ein unzufriedenes Murren war zu hören, und ein paar drohende Blicke richteten sich auf Colette.
    »Hört Euch doch selbst an!« Ethan glaubte, er hätte jemand hinter Colette gesehen, als sie durch die Türe trat. Jetzt trat auch diese zweite Person ein.
    Elfa Kurdagh-Vlate sah wie eine bärtige Amazone in Umhang und leichter Robe aus. Ihr durchsichtiger Dan fing das Licht der Öllampen hinter ihr auf und wirkte wie eine orangerote Flamme, als sie die Arme hob.
    »Ihr bestätigt das, was die Menschenfrau sagt, jedes Mal, wenn Ihr sprecht. Sie nennt Euch unwissend, und wenn Ihr dann auf ihre vernünftigen Worte antwortet, gebt Ihr dumme, drohende Geräusche von Euch, wie Junge, die man beim Gemüsestehlen ertappt hat.«
    »Wir geben ja zu, daß ihre Worte weise sind«, murrte einer der Adeligen am Tisch. »Nur die Art, wie sie es gesagt hat…« Obwohl Elfa die Erbin des Landgrafentitels war, hatte der Adelige keine besonders ehrerbietige Form gewählt, als er sie ansprach, stellte Ethan fest. Diese Formlosigkeit zwischen Herrschern und Beherrschten zählte zu den erfreulichsten Dingen auf Tran.
    »Aber würde Phulos-Terva oder irgendein anderer unserer Grenzherrscher das gleiche tun?« schloß der Adelige. Um den Tisch erhob sich zustimmendes Murmeln.
    »Möglicherweise nicht«, räumte Elfa bereitwillig ein. »Aber ein völlig Fremder könnte das tun. Phulos-Terva würde vermutlich alles, was mein Vater vorschlagen würde, mit Argwohn betrachten. Ein Fremder würde ihn nicht kennen.« Sie deutete auf die Menschen im Raum, wies auf jeden einzelnen.
    »Hier sind unsere Freunde vom Himmel, ein Beweis jener Wahrheit, von der wir andere überzeugen wollen. Niemand kann ihre Existenz einfach abtun. Deshalb ist es möglich, daß andere ihre Worte ebenso akzeptieren, wie wir das getan haben.«
    »Das ist möglich«, pflichtete ihr ein schneidiger Ritter namens Heso-idn zu. »Wenn sie bereit sind, mit uns zu kommen.« Er sah Ethan erwartungsvoll an.
    »Oh, ich werde bleiben.« Milliken Williams schien überrascht, daß man überhaupt eine andere Möglichkeit ernsthaft in Betracht zog. Der alte weißbärtige Tran, der neben ihm saß, meinte:
    »Sir Williams und ich haben noch so viel miteinander zu besprechen. Er könnte jetzt nicht weggehen.«
    »Natürlich könnte ich das nicht.« Williams Begeisterung trug viel dazu bei, das Selbstvertrauen der versammelten Tran anzuheben, als er sich am Tische umsah. »Ihr seid viel interessanter als meine alten Schüler, und ich kann hier viel mehr lernen. Ich könnte unmöglich hier weggehen.«
    »Ihr müßt begreifen, ihr alle, daß Bürger Williams als gebildeter Bürger, der vieles geleistet hat, damit sein Stimmrecht aufgibt.« September gab sich große Mühe, seine Stimme feierlich klingen zu lassen. »Das ist etwas, was kein qualifizierter Bewohner des Commonwealth leichtfertig tut, das kann ich euch versichern.«
    »Und wie steht es mit dir, Freund September?« fragte Hunnar.
    »Oh, ich denke, ich werde noch eine Weile hier bleiben.« Er stocherte mit einer dreckigen Gabel, die noch von der letzten Mahlzeit zurückgeblieben war, in den Zähnen herum. »Euer Klima sagt mir ja nicht sonderlich zu, aber das Essen ist gut; was es zu trinken gibt, ist erstklassig, und die Gesellschaft ist sympathisch. Viel mehr kann man ja nicht verlangen. Außerdem stellt mir niemand zu viele Fragen.« Er drehte sich nach rechts. »Wie steht’s mit dir, Jungchen?«
    Ethan stellte plötzlich fest, daß ihn alle ansahen, und ertappte sich bei dem Wunsch, jetzt unter dem Tisch, statt an ihm zu sitzen. Er blickte in seinen Schoß, suchte nach einer Antwort.
    »Ich weiß nicht, Skua… Hunnar.« Sein Mund fühlte sich an, als hätte plötzlich jemand seinen Speichel mit Klebstoff vertauscht. »Ich habe andere Interessen, andere Verpflichtungen. Da gibt es eine Stellung, für die ich einen Vertrag…«
    »Alles ist verständlich, Freund Ethan.« Hunnar lächelte jenes einfache tranische Lächeln, das

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