Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman
augenblicklichen Handelsvereinbarungen sind für alle Betroffenen befriedigend. Außer du bist der Ansicht, daß jemand anderer als ich unseren Handel besser überwachen könnte.«
»Auch ich finde die gegenwärtigen Übereinkünfte zufriedenstellend.«
Dann verstummten sie, jeder tief in Gedanken, wobei sie äußerlich den Anschein erweckten, als konzentrierten sie sich auf die Bauarbeiten, die unter ihnen fortgesetzt wurden. Lärmende Arbeitertrupps zogen jetzt die erste neue Wand hoch und stützten die vorgespannte Plastikwand gegen den Wind. Sobald sie einmal festgeschweißt war, würde man hinter dem so geschaffenen Windschutz bequemer arbeiten können.
»Was soll also geschehen, Freund Trell? Kannst du selbst nichts unternehmen?«
»Ich fürchte, nein, Freund. Ich kann Credits und Kisten verbergen und Listen und Ausfuhrpapiere abändern, aber es wäre gefährlich, wenn man versuchte, drei Bürgerleichen verschwinden zu lassen. Und doch müssen wir etwas unternehmen… Aber diesmal nicht so ungeschickt, daß man etwas sieht.
Diese drei Menschen sind Fremde in Arsudun, aber nicht auf deiner Welt, Landgraf. Sie haben viele Monate unter den Tran gelebt. Sie sind intelligent. Sie beherrschen eure Sprache in allen Feinheiten, viel besser als meine eigenen Spezialisten. Man hat mich zwar informiert, daß eine Vereinigung, wie sie sie im Auge haben, höchst unwahrscheinlich ist – dennoch sollte man ihnen nicht Gelegenheit geben, meinen Xenologen zu beweisen, daß sie unrecht haben. Man sollte sie entmutigen.«
»Entmutigen«, wiederholte der Landgraf und ahmte die menschlichen Vokale, so gut er konnte, nach. »Aber nicht hier. Ich verstehe. Sobald sie abgereist sind, werde ich die besten Argumente aufbieten, die mir zur Verfügung stehen.«
»Ich bin sicher, daß das sehr wirksame Argumente sein werden.«
Die beiden drehten sich um und sahen zu, wie die zweite Wand in die Höhe gezogen wurde, und die menschlichen Ingenieure darangingen, die Verbindungskante zu verschweißen. Es fiel kein Wort mehr, das die Mannschaft der Slanderscree betraf. Das war auch überflüssig. Die beiden Gesprächspartner gehörten zwar verschiedenen Rassen an, verstanden sich aber dank ihrer gemeinsamen Interessen vollkommen…
»Was weißt du über dieses Poyolavomaar?« Ethan hielt sich an einer Wante fest, während er mit Ta-hoding sprach. Sie arbeiteten sich jetzt mühsam aus dem Hafen von Arsudun nach Süden und kreuzten gegen eine steife Brise.
»Nur das, was die anderen Kapitäne am Eisufer mir gesagt haben, Freund Ethan. – Vier Sterne Backbord!« Die beiden kräftig gebauten Steuerleute reagierten auf seinen Befehl und mühten sich, das riesige, hölzerne Rad zu drehen. Vom Heck des mächtigen Eisseglers war ein kreischendes Geräusch zu hören, das ein wenig höher war als das übrige Fahrgeräusch, als die Duralumkufe, die dazu diente, das Schiff zu steuern, sich seitwärts gegen das Eis stemmte. Langsam dreht die Slanderscree auf den neuen Kurs.
Sie rasten jetzt schon seit ein paar Tagen parallel zur Inselküste von Arsudun. Nach Williams Schätzung hatten sie bereits über einhundert Kilometer zurückgelegt. Es war offensichtlich, daß Arsudun viel, viel größer als Sofold, Hunnars und Ta-hodings Heimatinsel, war. Das flache Land, das Stadt und Hafen umgab, hatte schon längst Klippen Platz gemacht, die steil aus dem Eis aufstiegen und bis zu dreißig Meter Höhe erreichten. Bäume und Sträucher wuchsen bis zum Rande der Klippen und bildeten oben einen ungleichmäßigen Rand, so daß die Klippen wie der Rücken einer grünen Katze aussahen.
»Ihr habt mir gesagt«, fuhr Ta-hoding fort, »daß wir unsere Suche mit einem in der Nähe liegenden, aber wichtigen Staat beginnen sollten. Alle Kapitäne und Händler, mit denen ich sprach, stimmten darin überein, daß Poyolavomaar, abgesehen von Arsudun selbst, in dieser Gegend am mächtigsten sei. Offenbar eine sehr interessante Stadt.«
Da weit und breit keine anderen Schiffe zu sehen waren, die ihren Kurs stören könnten, war Ta-hoding in Gesprächslaune. »Zho Midan-Gee, der Kapitän, von dem ich am meisten erfahren habe, sagte, Poyolavomaar sei eine Ansammlung von zehn oder mehr dicht beieinander liegenden, sehr steilen Inseln. Er sagte, sie lägen so nahe beieinander, daß man ungefährdet von einer zur nächsten chivanieren kann. Er war selbst in den letzten Jahren zweimal dort und erinnert sich deutlich daran, daß diese Inseln einen Kreis bilden. Mächtige
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