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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Himmel standen gerade genug Stratuswolken, um den Unterschied zwischen einer Atmosphäre und dem tiefen Raum kenntlich zu machen. Im Mondlicht warfen die Bäume, die sich hartnäckig an die Klippenränder klammerten, doppelte Schatten. Der Eisozean selbst hatte die Schroffheit des Tages verloren und lag hart und unbewegt da, eingehüllt in das ätherische, blauweiße Mondlicht.
    Ethan sah auf sein Armbandthermometer. Die Landschaft schauderte unter achtundzwanzig Grad unter Null. Bis die Sonne wieder aufging, würde die Temperatur auf Minus zweiundsechzig oder dreiundsechzig Grad abfallen – und dazu kam dann noch der allgegenwärtige Wind. Er könnte seinen Schutzanzug ablegen und ganz mit dem Land eins werden. Nur ein paar Augenblicke, und sein Körper würde steif wie ein Brett sein.
    Hunnar wählte diesen Augenblick, um genau die falsche Frage zu stellen.
    Er wies zum Himmel und fragte Ethan: »Welche davon ist deine Heimatwelt?«
    Es dauerte ein paar Minuten, bis der Handelsvertreter antworten konnte, aber er brauchte diese Minuten nicht alle dazu, um die fremden Konstellationen am Himmel zu studieren. »Ich weiß nicht. Weit entfernt, unvorstellbar weit entfernt von hier, Hunnar.«
    »Wie viele Satch?« fragte der Ritter harmlos, und sein Blick suchte den nächtlichen Himmel ab.
    »Zu viele, als daß man sie zählen könnte«, antwortete Ethan, unterdrückte ein Lächeln und fragte sich gleichzeitig, weshalb sie beide im Flüsterton sprachen. »Die Sonne, die meine Welt umkreist, ist nicht sehr groß.« Er deutete nach oben. »In der allgemeinen Richtung, zu weit und zu schwach, um sie mit unseren Augen sehen zu können. Und zwischen deiner Welt und der meinen stehen andere Sterne, von denen einige Welten haben, die meine Leute und unsere Freunde, die Thranx, bewohnen.«
    Er deutete auf einen schwach rötlichen Lichtpunkt. »Weit außerhalb jenes Sterns kreist ein Land, wo das Wasser niemals gefriert, nur in Maschinen, die meine Leute zu diesem Zweck bauen müssen.« Hunnar schüttelte verblüfft den Kopf.
    »So warm. Ein schrecklich klingender Ort.«
    »Meine Leute mögen diese Welt auch nicht sehr, Hunnar. Aber unsere guten Freunde, die Thranx, gedeihen dort. Die Welt nennt sich Drax IV, und das Land versucht, die Leute zu fressen. Es ist ein seltsamer Ort. Ich werde dir ein andermal davon erzählen.« Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder der schweigenden, vom Wind gepeitschten Eissee zu. Schnee und Eispartikel huschten vorbei, und winzige Luftwirbel ließen sie im Mondlicht tanzen. Ethan sah unsichtbare Balletttänzer in juwelenbesetzten Kostümen, die im Lichte der beiden Monde ihre Kreise zogen.
    »Ich glaube, jetzt habe ich doch ein wenig Hunger.« Er schlug mit beiden Händen auf die Reling. »Ich komme mit dir zum Abendessen.«
    Sie gingen in die Offiziers- und Rittermesse im Innern der Zentralkabine. Als die Türen sich hinter ihnen geschlossen hatten, kam das einzige Licht auf Deck, sah man vom Mondlicht ab, aus ein paar dicken Bullaugen. Nirgends bewegte sich etwas, nur am Bug und Heck des Schiffes, wo die Wetterwachen geduldig auf und ab gingen, die Gesichter von Pelzen verhüllt. Wenn die Sonne untergegangen war, wurde es in der Nacht von Tran-ky-ky so kalt, daß selbst ein Eingeborener fröstelte.
    Sie hielten Ausschau nach schwarzen Wolken. Die schwarzen Pfoten, die mitschiffs die Reling packten, sahen sie nicht…

5
    Wachsame Blicke huschten über das Deck, hielten Ausschau, entdeckten kein lebendes Wesen. Eine Hand ließ die Reling kurz los, um den Gestalten unten ein Zeichen zu geben. Dann zog die Gestalt sich aufs Deck. Weitere folgten ihr, in der Dunkelheit kaum zu erkennen.
    Sie schlichen zwischen den zwei Hauptkabinen auf die Mitte des Decks zu. Andere Gestalten, die auf der gegenüberliegenden Seite in die Höhe geklettert waren, schlossen sich ihnen dort an. Leise Worte wurden gewechselt. Dann lösten sich ein paar Gestalten von der immer größer werdenden Gruppe und bewegten sich nach vorne, während andere nach hinten chivanierten. Ein paar Augenblicke lang herrschte auf dem Deck völlige Stille.
    Dann hallte ein halberstickter Schrei vom Steuerdeck. In der großen Gruppe, die sich mitschiffs versammelt hatte, fluchte ein Anführer.
    Eine Tür zur Mittelkabine öffnete sich, und eine Gestalt trat heraus, zeichnete sich deutlich im Licht von ihnen ab. Die Gestalt sah um sich, entdeckte nichts und schickte sich an, wieder hineinzugehen, als ein klirrendes Geräusch ertönte. Der

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