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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ganz bestimmt nicht…« Hunnar hielt inne, sammelte sich. »Die hätten niemals ihre Leiche mitgenommen.« Seine Zähne lagen frei, und er lächelte nicht. »Sie würde niemandem etwas nützen – wenn sie tot wäre. Wir müssen annehmen, daß die fliehenden Feinde sie entführt haben.«
    Der dienstälteste Krieger unter den versammelten Tran, Balavere Longax, grinste grimmig in Richtung auf die finstere Insel. »Dann kann ich denen nur mein Mitgefühl ausdrücken.«
    »Suaxus, Budjir, wählt zwanzig Freiwillige als Suchtrupp.« Hunnar blickte zu dem lautlos vor Anker liegenden Eissegler auf. »So viele können wir entbehren, ohne das Schiff zu entblößen, für den Fall, daß diese Entführung das Ziel hat, unsere Verteidigung zu schwächen.«
    »Du bist dir doch darüber im klaren«, brummte September und hob dann seine Stimme, um sich über dem Heulen des Windes Gehör zu verschaffen, »daß es verdammt schwierig sein wird, sie herauszuholen, falls die sich in einem befestigten Lager versteckt halten.«
    »Würdest du denn vorschlagen, es bleiben zu lassen?« fragte Hunnar ruhig, aber Ethan bemerkte wohl, daß der Ritter sich große Mühe gab, die Fassung zu bewahren.
    »Natürlich nicht.« Ethan erkannte nicht, ob der Hüne jetzt sarkastisch war oder nicht, und konnte auch seinen Gesichtsausdruck unter der Gesichtsmaske des Schutzanzugs nicht erkennen. Er griff an die winzige Waffe, die er an der Hüfte trug. »Wenn ihr überhaupt eine Chance haben sollt, braucht ihr unsere Feuerkraft.« Hunnar wandte sich Ethan zu.
    »Dies ist nicht euer Kampf, mein Freund.«
    »Hunnar, ich kenne dich jetzt seit achtzehn Monaten, aber so etwas Dummes hast du in der ganzen Zeit noch nicht gesagt.«
    Hunnars Gesichtsausdruck dankte. Daß er den Dank nicht in Worte kleidete, machte ihn nicht weniger vielsagend.
    »Wir müssen die anderen Dinge holen, die wir aus Brass Monkey mitgebracht haben«, fuhr Ethan fort. »Wir brauchen nur ein paar Minuten, um uns fertig zu machen.«
    »Es dauert auch einige Zeit, die Gruppe zusammenzustellen«, meinte Balavere.
    Die beiden Menschen gingen wieder an Bord. Als sie aufs Eis zurückkehrten, setzten sie sich und begannen an ihren Füßen herumzufummeln. Hunnars Neugierde lenkte ihn einen Augenblick lang von Elfa ab.
    »Williams wird an Bord bleiben«, sagte Ethan, der vor Anstrengung keuchte. »Wir sollten wenigstens einen Strahler auf dem Schiff lassen, für den Fall, daß die noch einen Angriff versuchen.«
    »Ich glaube nicht, daß sie das tun werden«, sagte Hunnar und starrte irritiert auf Ethans Füße. »Aber ein weiser Mann läßt immer eine Falle neben der Tür seines Hauses, wenn er zur Jagd geht.« Und dann konnte er nicht länger an sich halten und deutete auf September.
    »Was macht ihr da mit euren Füßen?«
    Ethan stand auf, schwankte etwas, hielt sich aber auf den Beinen. »Man nennt das Schlittschuhe, Hunnar.« Er beugte sich vor, zog einen Riemen straff. »Das sind künstliche Chiv, die an unsere chivlosen Füße passen. Sie sind ziemlich speziell. Wir hatten herausgefunden, daß einige der Arbeiter in Brass Monkey sie in der Versuchswerkstätte der Station angefertigt hatten. In die Sohlen sind gyroskopische Kompensatoren eingebaut.«
    »Ich verstehe dieses Giroskopisch nicht. Aber was kompensieren sie denn?«
    »Unsere Schwerfälligkeit.« Er stolperte, schien hinzufallen, als seine Füße sich plötzlich wie von selbst bewegten, und er das Gleichgewicht zurückgewann.
    Hunnar fragte sich, ob die Kompensation wohl reichen würde. Vielleicht brauchten sie noch mehr Giroskopike.
    Die versammelten Mannschaftsmitglieder blickten alle finster drein.
    »Ich glaube, daß diese Expedition glatter abläuft«, meinte September, »wenn Ethan und ich uns darauf konzentrieren, auf den Beinen zu bleiben.«
    »Ich verstehe.« Hunnar rief jemandem, der sich über die Reling beugte, etwas zu. Man warf einige Rollen Pika-Pina-Kabel herunter.
    Die Kabel wurden zusammengespleißt, Hunnar reichte Ethan das Mittelstück. Zwei Matrosen nahmen die zwei anderen Enden und öffneten die Arme. Wind füllte ihre Dan, und Ethan merkte, daß er plötzlich nach vorne gezogen wurde. September stand neben ihm und ließ sich ebenfalls ziehen.
    Und plötzlich rasten sie mit fast sechzig Kilometern die Stunde auf die Klippen zu.
    Ethan knirschte hinter der Maske mit den Zähnen. Wenn er bei diesem Tempo das Gleichgewicht verlor oder ihm das Tau entglitt, dann konnte eine raue Stelle auf diesem Eisozean selbst

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