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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Klippenrand und spähte hinunter. Keine Spur von Hunnar und den anderen. So sollte es auch sein. Er war zuversichtlich, daß sie lautlos, in den Schatten und Höhlungen verborgen, auf das Signal der Menschen warteten.
    Die oberste Treppenstufe wurde von zwei bewaffneten Tran bewacht. Ihre Aufmerksamkeit war nach unten gerichtet und ihre Lanzen wiesen drohend auf die Treppe. Von dort, wo er stand, am Felsrand, konnte Ethan die Zinne unmittelbar über dem Eingang deutlich sehen.
    »Keine Wachen oben«, flüsterte er dem wartenden September zu.
    »Warum sollten auch welche dort sein, Jungchen?« Der Riese wirkte wie ein braun bekleideter Brocken, einfach ein weiteres Stück Felsgestein der Außenmauer. »Wachen an der Treppe, vielleicht noch an der Zugbrücke, genügen doch.«
    Ethan dachte erneut über die Unfähigkeit der Tran nach, an glatten Flächen emporzuklettern. An der Treppe, die spiralenförmig nach unten verlief, gab es kein Versteck. Ein einziger Tran würde einen Angreifer entdecken, Alarm schlagen, frühstücken und dann zurückkehren, ehe der Kampf begann. Ein paar Soldaten mit Pfeil und Bogen oder Speeren konnten hier eine ganze Armee aufhalten.
    Wieder flüsterte September: »Ich nehme den Fetten, Junge. Nimm du den anderen.« Er griff nach der kleinen Axt, die er am Gürtel trug. Ethan würde einen Dolch benutzen. Er hoffte, daß sie keine Strahler würden einsetzen müssen. Nicht, daß sie mehr Lärm als Axt oder Messer machen würden, aber die grellen Lichtstrahlen würden vielleicht jemandem im Inneren der Festung auffallen.
    Er kroch wieder neben den Riesen. Gemeinsam schoben sie sich bäuchlings auf die Wachen zu, hielten sich in den Schattenregionen dicht an der Mauer. Der Wind half, die Geräusche zu übertönen, die sie verursachten; die Tran verfügten nämlich über ausgezeichnetes Gehör.
    Dreieckige, pelzbewachsene Ohren bewegten sich in ihre Richtung, und einer der Wächter drehte sich herum, kniff die Augen zusammen. Die zwei Menschen verschmolzen förmlich mit der Landschaft.
    »Bist du das, Smigere?« Die doppelten Lider des Wachmannes öffneten sich gegen den Wind. »Du bist doch erst in drei Vate dran.« Ethan hielt den Atem an. Der neugierige Wächter trat einige Schritte auf sie zu. »Smigere, ist dir nicht gut?«
    Obwohl der Posten Ethan geradewegs anstarrte, konnte er sich offenbar immer noch nicht vorstellen, daß ein Feind hinter ihm sein konnte. Der andere Wachmann musterte seinen Gefährten neugierig.
    Jetzt war keine Zeit mehr für antike Waffen. Auf so kurze Distanz war es unmöglich, mit einem Strahler sein Ziel zu verfehlen. Die beiden Tran wurden von dünnen, azurblauen Lichtfäden durchbohrt. Smigeres Freund ging mit einem Ausdruck der Überraschung und des Schmerzes zu Boden, als könnte er immer noch nicht ganz glauben, was ihm geschah. Er blickte auf das Loch in seiner Brust hinunter, ließ die Lanze fallen und starrte verwirrt in die Schatten. Seine Augen schlossen sich, und er fiel um. Sein durchstrahlter Kollege war nach hinten getaumelt und fiel über den Klippenrand.
    Nach einem weiteren Blick auf die vom Mondlicht beschienenen Zinnen über ihm erhob sich September und trat neben die liegengebliebene Leiche des Wächters. Er untersuchte sie kurz und hob sie dann an einem Arm und einem Bein in die Höhe. Ein leichter Stoß übergab sie der Nacht und dem Eis. Wind und Distanz wirkten zusammen, daß sie den Aufprall der Leiche weit unter ihnen nicht hörten. Ethan hatte dagegen nichts einzuwenden, obwohl er sich geistesabwesend fragte, ob die fallenden Leichen möglicherweise einen ihrer Freunde getroffen hatten. Aber jetzt war nicht die Zeit, sich darüber Sorgen zu machen.
    Sie schlichen zur Tür. Der Zugang zur Festung wurde von einer einzigen, sich nach außen öffnenden Tür aus dickem Holz versperrt. Sie war gerade hoch und breit genug, um einem einzigen Tran den Durchgang zu ermöglichen. Wenn es also einem Angreifer wirklich gelungen sein sollte, über die Treppe hinaufzuklettern, dann konnte man ihn spielend leicht wegputzen, wenn er versuchte, sich Zugang zu der Burg zu verschaffen.
    Sie hatten erst die Hälfte ihrer Aufgabe hinter sich gebracht. Man mußte annehmen, daß drinnen ein Torwächter stand, wenn nicht gar zwei. Aber offenbar waren die beiden blauen Lichter am nächtlichen Himmel niemandem aufgefallen. Der Tod der beiden Wächter war offenbar unbemerkt geblieben.
    September hatte den Strahler wieder ins Halfter zurückgesteckt und erneut die

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