Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
sich redliche Mühe, ebenso sicher wie Ta-hoding zu klingen.
    »Eine kühne Entscheidung, aber typisch für dich.« Sie schenkte ihm ihr schönstes Lächeln, entfernte sich dann aber, um Eer-Meesach eine Frage zu stellen, ehe Ethan ihr erklären konnte, daß er nur Ta-hodings Entscheidung beigepflichtet hatte.
    Ethan wandte sich um und ertappte Hunnar dabei, wie er ihn finster anstarrte. Als der Ritter bemerkte, daß der andere seinen Blick bemerkt hatte, wandte er sich um und chivanierte die Rampe zum Hauptdeck hinunter.
    Ethan überlegte, ob er ihm folgen sollte, um zu erklären, und entschied sich dann dagegen. Offenbar war es auch seinen wiederholten Protesten nicht gelungen, Hunnars absurde Eifersucht zu besänftigen. Wenn er erneut seine Unschuld beteuerte, würde das ebenso wenig bewirken wie zuvor.
    Ein leichter Stoß ging durch das Schiff, zwang ihn, sich an der Reling festzuhalten. Es fühlte sich an, als hätte die Slanderscree einen gigantischen Schwamm gerammt. Das weitläufige Panorama aus grünen Feldern und blauem Himmel war der mächtigen smaragdgrünen Mauer gewichen, die jetzt zu beiden Seiten des Schiffes dahinglitt. Bei einem Tempo von mehr als neunzig Stundenkilometern hatte der Eissegler den Pika-Pedan-Wald gerammt und mahlte sich durch ihn hindurch.
    Ein Blick nach hinten zeigte ihm eine immer länger werdende Schneise, die sich wie ein Band entrollte: die Pika-Pedan-Stiele, die von der dahinjagenden Schiffsmasse vier Meter über dem Eis abgeschnitten wurden. Grüne Stämme lagen über den Stümpfen, Fragmente vom Besen eines chlorphyllischen Kolosses.
    Da ihnen jegliche Orientierungspunkte in der Ferne fehlten, war es schwierig, ihr Tempo einzuschätzen. Ethan vermutete, daß das Schiff seine Fahrt seit dem Aufprall verlangsamt hatte, sich aber immer noch mit respektabler Geschwindigkeit bewegte. Wasser und Pulpe bespritzte seinen Schutzanzug, und er mußte sich umdrehen, um nichts ins Gesicht zu bekommen. Vorne am Bugspriet war es bestimmt noch viel schlimmer.
    Die Vorstellung, daß die dichte Vegetation dem Schiff so leichte Durchfahrt ermöglichte, fiel ihm schwer. Aber die Pika-Pedan sahen zwar viel massiver und baumähnlicher als ihre miniaturisierten Verwandten aus, waren aber innen genauso weich und schwammig und bestanden in erster Linie aus mit Wasser vollgesogenen, weichen Fasern, die unter dem Gewicht der Slanderscree sofort abknickten.
    Von Backbord hallte ein schrilles Kreischen herüber. Als Ethan hinübersah, sah er ein Paar erschreckter Guttorbyn – geflügelte, drachenähnliche Räuber – aufsteigen. Ein paar Minuten lang flogen sie parallel zum Schiff und zischten und kreischten ihre Wut zur Mannschaft herüber, ehe sie in südöstlicher Richtung abbogen. Ein ganzes Rudel hätte sie ohne Zweifel angegriffen, aber da dies nur zwei waren und sie noch dazu erschrocken waren, zogen sie die Flucht dem Angriff vor.
    Die pelzbedeckten, schmetterlingsähnlichen Geschöpfe waren in der hohen Vegetation reichlich vorhanden, und einmal dachte Ethan, er hätte etwas Langes, Glänzendes entdeckt, wie ein sich windender Sonnenstrahl, das sich mit unglaublicher Geschwindigkeit aus dem Weg davonschlängelte, den das Schiff sich bahnte. Statt zu schreien, gab es seltsame Flötentöne von sich, während es im dichten Grün verschwand. Ethan sollte nie erfahren, daß er in Wirklichkeit gar nicht das Geschöpf selbst, sondern nur seinen strahlenden Schatten gesehen hatte.
    Der Wind fuhr immer wieder kräftig unter die Gipfel der Pika-Pedan. An Bord war es ungewöhnlich ruhig, nicht nur weil der vertraute Orkan fehlte, sondern auch, weil jedes Mitglied der Mannschaft seinen eigenen Gedanken nachhing. Ethan wußte, daß die Tran gewöhnlich nicht in die wogenden Pika-Pedan-Wälder eindrangen und sie erforschten. Das lag sowohl an ihrer Undurchdringlichkeit als auch daran, daß ganze Herden gewisser Tiere in ihnen weideten.
    Aber diesmal hatten die Tran den Vorteil auf ihrer Seite. Die Mäste der Slanderscree ragten ebenso wie die Rücken der Tiere, die sie fürchteten, über den Wald auf. Aus den verschiedenen Ausguckkörben konnte man wenigstens jene Tiere rechtzeitig entdecken, die einen Rücken hatten, und hatte daher eine Chance zur Flucht.
    Vielleicht waren die Männer in den Ausguckkörben zu beschäftigt, um jene besondere Gefahr zu entdecken. Vielleicht hätten sie sie auch ohnehin nicht bemerkt.
    Plötzlich erbebte das ganze Schiff und verlor seinen Schwung. Ethan und alle anderen, die

Weitere Kostenlose Bücher