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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Das Ganze war ein Wettrennen mit den abgeschnittenen Pika-Pedan, die hinter dem Eisklipper auf Hohen von sechs und sieben Metern heranwuchsen und beharrlich gegen den Boden des Schiffes drückten.
    Williams lief besorgt herum und versuchte, botanische und zoologische Expeditionen zu veranstalten, um die Geheimnisse des homogenisierten Waldes zu erforschen. Selbst Eer-Meesach hatte ein genügend gutes Gefühl für die Gefahr, um diesen Vorschlägen zu widersprechen. Niemand konnte sagen, was in den Tiefen solcher dichter Wälder der Äquatorgegend lauerte. Die bekannten Schrecken, wie der Kossief, reichten, um einen klugen Mann dazu zu veranlassen, an Bord des Schiffes zu bleiben. Es bestand keinerlei Notwendigkeit, neue erregende Todesarten zu suchen.
    Immerhin fand der enttäuschte Lehrer genügend wildes Leben in der Nähe, um sich beschäftigt zu halten. Wie ein Kind mit einem neuen Spielzeug sah er fasziniert zu, wie ein weiterer Kossief, der in der Nähe des ersten lebte, einen sechsbeinigen Pflanzenfresser einfing, der zwischen den abgestorbenen Stielen hinter dem Schiff herumstöberte. Seine flachen Krabbenaugen verdrehten sich voller Schrecken, während seine stumpfen Mahlzähne vergeblich nach den zähen Tentakeln schnappten, die ihn in die Tiefe zogen.
    Auch Ethan sah zu, nur daß seiner Faszination andere Gedanken zugrunde lagen. Der Schrei des Pflanzenfressers war nicht weniger bedauernswürdig, weil er so fremdartig klang. Für ihn war das eine Chance, sich sein eigenes Schicksal auszumalen, hätte September ihn nicht befreit.
    Sobald der Kossief dem unglücklichen Graser genügend Blut ausgesogen hatte, um ihn bewegungsunfähig zu machen, erzeugte der Gräber Hitze. Das Eis schmolz unter beiden, gefror über ihnen aufs neue geformt und angefüllt mit Wasser aus der Afterdüse, die Hunnar ihm gezeigt hatte. Sicher vor Aasjägern und anderen Räubern und durch eineinhalb Meter steinharten Eises geschützt, ließ sich der Kossief nieder, um seine Mahlzeit zu genießen.
    Ethan schauderte. Keine angenehme Art zu sterben. Er gelobte sich im stillen, nie wieder alleine einen Ort zu betreten, wo die dreieckigen grünen Pflanzen wuchsen.
    Am letzten Tage beschleunigten die Matrosen ihre Reparaturarbeiten, als sie erfuhren, daß einer der Späher in der Ferne den dröhnenden Ruf eines Droom vernommen hatte. Zum Glück kam das Monstrum nicht in Sichtweite, und der Wind wehte vom Ursprungsort des Schreies her, nicht auf ihn zu.
    Kleine vierbeinige Qun, etwa so groß wie Ethans Hand, rannten an den Stängeln ausgereifter Pika-Pedan auf und ab und fraßen sich in die dicken Stämme hinein, wie Mäuse, die man an einem riesigen Käse losgelassen hat. Sie begannen ziemlich weit oben am Stängel und fraßen sich nach unten. Hinter ihnen blieb nichts zurück. Sie zogen beschädigte oder kranke Stängel vor und halfen auf diese Weise mit, den Wald lebenskräftig zu erhalten.
    Ethans Favorit war ein Tier, das Eer-Meesach als Meworlf bezeichnete. Es hatte einen wurstförmigen Körper, von dem zehn dünne, mehrgliedrige, zwei Meter lange Beine herunterbaumelten. Über die ganze Länge seines zylinderförmigen Rückens verlief ein Sack. Wenn er aufgeblasen wurde, schwoll der Sack auf Ballongröße an. In der schwachen Brise, die zwischen den Pika-Pedan wehte, schwebte der Meworlf dann von Stängel zu Stängel und verankerte sich mit vier seiner zehn drahtigen Glieder an einem bestimmten Stamm und benutzte die anderen sechs dazu, Pflanzenfragmente abzureißen und sie in seinen kleinen Mund zu stopfen. Wenn er mit Fressen fertig war, trieb der Meworlf träge in der Brise oder ließ den Stängel los und trieb, wie ein Ball von einem Stängel zum nächsten hüpfend, durch den Wald.
    So faszinierend die außergewöhnliche Fauna des Pika-Pedan-Waldes auch für Williams war, so schnell begann sie für Ethan an Reiz zu verlieren. Am vierten Tage drängte es ihn wie jeden anderen Matrosen auch, wieder weiterzuziehen.
    Als dann wieder alle Segel gesetzt waren, bestätigten sich die schlimmsten Ängste der erfahrenen Eisleute.
    »Wir bewegen uns nicht«, stellte Ethan beunruhigt fest. Er wandte sich an den Kapitän. »Was stimmt denn nicht?«
    »Das hat mir viel Sorge bereitet, Freund Ethan.« Ta-hodings Ausdruck wirkte finsterer als gewöhnlich. »Aber wir hatten keine Wahl. Die Kufe mußte repariert werden.«
    »Natürlich.« Ethan deutete auf die sanft geblähten Segel unten an den Masten und die prallen höher oben, über den

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