Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
wann wir in der Nähe der Slanderscree sind, Milliken?«
    »Du liebe Güte. Ich weiß nicht. Der Winkel, in dem wir uns von der Burg entfernt haben… ich weiß es wirklich nicht.«
    »Dann tue dein Bestes. Gleichgültig, wo wir heraufkommen, jedenfalls haben wir eine Chance.«
    Als diese Information dem Rest der Mannschaft übermittelt wurde, der teilweise noch in der Kaverne verteilt war, steigerte das die Stimmung erheblich. Tran, die inzwischen schon lange Geist und Seele dem Finsteren anvertraut hatten, fanden Hoffnung in der Aussicht darauf, wieder Feinden aus Fleisch und Blut entgegentreten zu dürfen.
    Der offene Korridor wand sich an dem versunkenen Ufer entlang. An einer Stelle war die Erde so warm, daß das Eis zu schwarzem Wasser wurde, aber die Matrosen weigerten sich, hindurchzuwaten. Ethan und September mußten wertvolle Energie vergeuden, um einen trockenen Weg durch das Eis und dann wieder hinunter zum Korridor zu schneiden. Sie gingen vorsichtig. Es wäre schlimm gewesen, wenn sie den Kontakt mit dem massiven Land verloren hätten, und sich ihren Weg in die enorme Eisplatte hätten bohren müssen, die den Ozean bedeckte.
    Sie ruhten aus, und einige der Tran waren schon wieder selbstbewußt genug, um nach Essen zu verlangen. Stunden später sagte Williams vorsichtig: »Hier.« Er hob die linke Hand und deutete im schwachen Winkel nach oben. »Hier wollen wir schneiden. Wenn wir im Fünfundvierzig-Grad-Winkel nach oben gehen, sollten wir unter dem Schiff herauskommen.«
    »Wie sicher bist du deiner Sache, Milliken?«
    Der Lehrer sah Ethan ziemlich bedrückt an. »Nicht sehr.«
    »Eine ehrliche Antwort. Ich will anfangen, Jungchen.« September drehte am Einstellknopf seines Strahlers. Nach einigen Versuchen fand er die Einstellung, die einerseits einen ziemlich weiten Strahl, andererseits auch genügend Energie lieferte, um die weiße Decke über ihnen schnell zu schmelzen. Wasser rann ihnen über die Füße, was Tran und Menschen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, gleichermaßen unangenehm war.
    Ethan, der unmittelbar hinter September ging, entdeckte, daß sein Herz heftiger schlug, als es dem Weg zuzuschreiben war. Sein Atem ging schnell und schwer, und seine Augen huschten in dem kreisförmigen Tunnel herum. Er stellte fest, daß sein Atem leichter ging und das Hämmern in seiner Brust sich verlangsamte, wenn er sie schloß. Williams berührte ihn am Fuß, und er zuckte zusammen.
    »Klaustrophobie?« Ethan sah sich um, ohne die Augen aufzuschlagen, und nickte heftig. »Versuche, nicht daran zu denken. Denke an gar nichts. Denke dir Musik.«
    Das tat Ethan und erinnerte sich an ein Lied aus seiner Jugend. Sein Herzschlag verlangsamte sich, und er entdeckte, daß er auch ohne Mühe wieder atmen konnte. Konzentrier dich, sagte er sich. Konzentrier dich auf Merriwillya, Merriwillya mit dem blonden Haar, dem blonden Haar. Nicht auf die Tonnen und Tonnen und Tonnen von Eis über deinem Kopf, unter deinen Händen und Knien, die von allen Seiten hereindrängen und drücken und drücken…
    Er brachte es nicht über sich, sich am Schmelzen zu beteiligen. Er erstarrte nicht und wurde auch nicht ohnmächtig, aber der Anblick von massivem Eis vor ihm und das Wissen, daß ihm Hunderte ängstlicher Tran den Rückzug versperrten, war einfach mehr, als er ertragen konnte. Sie zeigten Hunnar, wie der Strahler zu bedienen war, und er trat an Ethans Stelle und sagte nichts, als er an dem halb paralysierten Handelsvertreter vorbeikroch.
    Glücklicherweise verlängerte sich der Tunnel ebensoschnell, wie sie klettern konnten. Die kräftige Energiestrahlung ließ den kleinen Strom gleichmäßig um Knöchel und Knie fließen.
    Als September seinen Strahler abschaltete, mit Williams’ Platz tauschte und dann innehielt, um nach oben zu spähen, sagte er: »Licht über uns… da kommt Licht durch das Eis!«
    Vergnügte Rufe hallten betäubend durch den Tunnel, bis die Ritter und Schiffsoffizieren ihre Männer beruhigten. September sah Ethan mitfühlend an.
    »Das wird dann besser, Jungchen, wenn wir nach Sonnenuntergang durchbrechen. Wenn du es nicht ertragen kannst, können wir ja…«
    Ethan lehnte sich gegen die Tunnelwand, umklammerte die Knie mit den Händen und stützte den Kopf auf sie. »Ich kann warten«, sagte er kurz angebunden. September nickte nur.
    Die Information wanderte nach hinten in den Tunnel. Die Matrosen richteten sich darauf ein, in unbequemer Lage zu schlafen, während andere sich damit

Weitere Kostenlose Bücher