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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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beschäftigten, ihre Klauen und ihre Chiv zu säubern, die einzigen Waffen, die sie besaßen.
    Hunnar unterhielt sich mit leiser Stimme mit Elfa und mit Teeliam Hoh, die unter ihr stand. Ethan, der gelegentlich ein Wort auffing, begriff, daß sie über das redeten, was sich in der Burg ereignet hatte. Er wandte sich von ihnen ab, weil er keinerlei Bedürfnisse verspürte, gewisse barbarische Methoden kennenzulernen. Es reichte schon, daß er die Schrammen und Wunden an Elfas Gesicht und Körper gesehen hatte. Er hatte schon genug Alpträume, die ihn des Nachts plagten.
    Als es draußen dunkel geworden war, wurden die Schläfer wachgerüttelt. Alle Fackeln wurden gelöscht.
    »Laß mich!« sagte Ethan. September sah ihn prüfend an und tauschte dann den Platz mit ihm.
    »Halt deinen Strahl kurz und flach, Jungchen.«
    »Ich bin ja nicht ganz hilflos, weißt du.« Ethan wandte sich dem Eis über sich zu und begann zu schmelzen, wobei kaum ein blauer Schimmer aus der Linse seines Strahlers kam. September sagte nichts, was Antwort genug war.
    Eine Art versteinerte Beleuchtung erschien vor ihnen. Ethan schaltete den Strahler ab, hob die beiden behandschuhten Hände, und drückte kräftig. Splitter fielen an seiner Gesichtsmaske vorbei, als er durch die Oberfläche brach.
    Vorsichtig hob er den Kopf. Wie ein lang vermißter Freund fegte ihm der allgegenwärtige Wind ins Gesicht.
    Eine lange, hölzerne Mauer lag etwa zehn Meter rechts von ihm und säumte das Ufer von Poyolavomaar. Er drehte sich herum. Rings um ihn lagen Piers. Ein paar kleine Eisflöße waren vertäut. Nichts bewegte sich, und nur auf einem der Flöße brannte Licht. Die Temperatur war inzwischen bereits auf kühle dreißig Grad Minus gefallen, und Matrosen wie Händler suchten jetzt ohne Zweifel Zuflucht in wärmeren Kneipen und Kabinen.
    In der Ferne, über der Ufermauer zusammengedrängt, flackerten hell die Lichter der Stadt. Gelegentlich war irgendwo ein Ruf zu hören. Ethan sah sich um und duckte sich in den Tunnel. Besorgte Gesichter, mit Pelz oder Masken bedeckt, starrten ihn erwartungsvoll an. »Wir sind im Hafen, zwischen dem Ende von zwei Piers, aber ich kann nichts erkennen und sehe auch das Schiff nicht.«
    »Laßt mich durch.« Hunnar schob sich an Ethan vorbei. Elfa, Teeliam, Tersund und ein weiterer Matrose folgten ihm, ihr Körpergeruch hing schwer in dem engen Korridor. Hunnar blickte zu Ethan zurück.
    »Meine fremdgekleideten Freunde, ihr müßt hier bleiben. Ihr und eure Wunderwaffen sind zu auffällig.« Dann breitete Hunnar seinen Dan aus, beugte sich vor und ließ sich vom Wind davontreiben.
    Aus Minuten wurden Stunden der Sorge. Was, wenn man sie gefangen nahm? Und schlimmer noch, wenn ein wandernder Poyosoldat das Loch im Eis entdeckte? Diese Vorstellung und ein Dutzend anderer beschäftigten Ethan, ehe Hunnars Stimme von oben flüsterte.
    »Wir haben das Schiff gefunden. Zwei Piers weiter. Es stehen nur ein paar Wachen an Bord, und die schlafen die Träume der Gelangweilten. Manche schlafen sogar noch tiefer.«
    Stumm, aber offensichtlich froh, wieder an der Oberfläche zu sein, schob sich die Mannschaft der Slanderscree aus dem Tunnel. Ethan wußte, daß die Wachen, die >noch tiefer schliefen<, jene waren, die, ohne es zu wollen, Hunnar und seinen Begleitern die Schwerter und Lanzen geliefert hatten, die sie jetzt trugen.
    Die Gefangenen versammelten sich unter einem fünfunddreißig Meter langen Handelsfloß. Es war breit genug gebaut, um ihnen allen Deckung zu bieten.
    »Es gibt keine bessere Strategie, als so schnell wie möglich zum Schiff zu chivanieren und die Segel zu setzen, ehe die Patrouillen in der Stadt reagieren.« Hunnar zog sein Schwert. »Waffen haben wir genug.«
    »So ist es!« knurrte eine Matrose und krümmte die pelzbedeckten Finger, die mit scharfen Klauen bewehrt waren.
    »Seid ihr einverstanden, meine Freunde?« Hunnar sah die drei Menschen an.
    September nickte. »Ich halte auch nicht viel von subtilen Strategien. Machen wir es.«
    Alle drei machten ihre Strahler wieder schußbereit und hofften, daß es nicht nötig sein würde, die verräterischen Energiewaffen einzusetzen. Hunnar trat ins Mondlicht hinaus, und dann raste die Mannschaft in fünf Gruppen über das Eis auf den wartenden Eissegler zu.
    Da die drei Menschen ihre Schlittschuhe an Bord zurückgelassen hatten, benutzten sie die einfachste Methode, über die schlüpfrige Eisfläche zu ziehen. Sie setzten sich, und jeder hob die Arme über den

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