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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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um die Kabel keine Sorgen. Die halten, aber das Schiff besteht nur aus Holz.«
    Hölzer ächzten im Inneren des Schiffes, aber der Eisklipper rührte sich nicht vom Fleck. Ebenso gut hätten die Kufen ins Eis eingefroren sein können.
    So kam das Geräusch, das plötzlich von der Eismauer herüberhallte und das so klang, als ob man einen Weinkelch zerschlüge, um so unerwarteter. Die Slanderscree, die Masse von der Größe eines Raumshuttle hinter sich herziehend, begann sich schwerfällig nach Norden zu bewegen.
    Die Matrosen, die nicht unmittelbar damit beschäftigt waren, stießen einen Freudenschrei aus. Die Segel hielten. Ebenso die Kabel und das Deck, an dem sie verankert waren.
    Der Eisklipper wurde langsamer. Ta-hoding brüllte ein Kommando. Die Rahen drehten sich. Jetzt schwang das Schiff zehn, fünfzehn Grad nordostwärts aus seiner ursprünglichen Lage und übte damit von einem anderen Winkel aus Zug auf den Eisblock aus.
    Mit einem dumpfen Krachen, als ob man einen Grabstein herausrisse, löste sich der Block aus der Eisbarriere und folgte dem Eisklipper auf dem Eise. Es dauerte ein paar Minuten, bis Ta-hoding den Befehl zum Reffen der Segel geben konnte, um damit die zunehmende Geschwindigkeit der Slanderscree wieder abzubremsen.
    Menschen und Tran chivanierten und liefen auf Schlittschuhen zu der mächtigen, gefrorenen Masse. Weiß und unregelmäßig reichte sie fort bis an die Unterseite des Schiffes.
    Williams blickte zu der breiten Lücke in der Eismauer. Ethan mußte unwillkürlich an einen Zahn denken, den man herausgeschlagen hat.
    »Besser, als wir gehofft hatten«, sagte der Lehrer. »Indem wir diesen Block ganz unten losbrachen, haben wir eine nicht unbeträchtliche Menge von Eis oben gelockert.«
    Tatsächlich waren einige andere massive weiße Monoliten auf die flache Meeresfläche gefallen. Man konnte sie viel leichter wegschleppen als den ersten Block.
    Die Tran arbeiteten vergnügt daran mit, Kabel um den nächsten Brocken zu legen. Sie waren jetzt wenigstens zur Hälfte sicher, daß diese Eismauer nicht die Straße war, auf der Jhojoog Kahspen, Dämonenherrscher des offenen Meeres, gereist war, wie einige besonders fantasiebegabte Männer der Mannschaft ursprünglich zitternd angedeutet hatten.

11
    Ein paar Tage später war eine für die Slanderscree ausreichend breite Schneise durch die Mauer fast fertiggestellt. Nur noch ein paar letzte Eisblöcke trennten sie von dem offenen Ozean dahinter.
    Ta-hoding machte sich Sorgen um sein Schiff und hatte Angst, die beständige Anspannung durch Zug und Druck könnte den Aufbauten schaden, war dann freilich immer zuversichtlicher geworden, als ein tonnenschwerer Block nach dem anderen losgerissen und weggezogen wurde, ohne daß das Heck des mächtigen Schiffes irgendeinen Schaden erlitten hatte.
    Noch drei oder vier Eisblöcke mittlerer Größe, und sie würden durch sein. Die Kabel wurden gerade dafür vorbereitet, an einem der letzten Blöcke befestigt zu werden, als ein erregter Schrei vom Ausguck am Hauptmast sie unterbrach.
    »Rifs! Nordnordwest!«
    Auch Ethan, der mit der Kabelmannschaft arbeitete, hörte den Warnruf. Ebenso wie seine nichtmenschlichen Gefährten stellte er sofort die Arbeit ein, als hätte jemand ihm einen Dolchstich verpaßt, wirbelte herum und sah in die Richtung, aus der die Gefahr nahte.
    Sie waren dem Rifs bis jetzt erst einmal begegnet, und das war schon einmal zu viel. Ein Rifs war eine meteorologische Anomalie, die für Tran-ky-ky typisch war, die Manifestation extremen Wetters, das sich über einem Ozean formte, der kalt und massiv, anstatt warm und flüssig war. September hatte den Rifs als einen linearen Hurrikan beschrieben, der Winde von mehr als zweihundert Stundenkilometer Geschwindigkeit vor sich hertrieb.
    Schwerfällig auf seinen Schlittschuhen dahingleitend, folgte September dem Rest der Mannschaft über den Eispfad zur Mauer. Als er wieder hervortrat, konnte man im Nordwesten eine schwarze Linie sehen, die die Entfernung freilich unbedeutend erscheinen ließ. Doch sie wuchs vor seinen Augen an, drohte den Horizont zu überwältigen.
    Jene schwarze Linie war eine rußigschwarze, den Himmel erfüllende Mauer aus Wind, der wie ein atmosphärischer Schwamm zusammengedrückt war. Der Orkan war imstande, das Eis von jeglichem Leben freizufegen, sah man einmal von festgewurzelter Vegetation wie Pika-Pedan oder kolossalen Lebensformen wie Stavanzer ab.
    Die Slanderscree aber war weder fest verwurzelt noch

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