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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Slanderscree mit hundertsechzig Kilometern die Stunde südwärts.
     
    Ein Tran kniete in der Spalte der Eismauer. Pelzbedeckte Finger sammelten einige Fragmente auf, die nicht weiß waren, und nicht aus Eis bestanden. Im wesentlichen waren sie schlank und unregelmäßig. Eines der Fragmente stach ihn in den Finger, und er fluchte. Aber er hatte ohnehin genug gesehen. Die Arme parallel zum Eis ausgestreckt, kreuzte er zu der Gruppe von Tran zurück, die ungeduldig am anderen Ende der Passage warteten.
    Dort ließ er die Arme sinken, schloß einen Dan und kam elegant zum Stillstand. Schließlich konnte man vor so vielen wichtigen Leuten nicht stolpern oder stürzen.
    »Das sind ein paar der Stücke, die ich gefunden habe, Ihr Herren. Am anderen Ende dieser Durchfahrt gibt es viele solcher Fragmente.«
    Tonx Ghin Rakossa, Landgraf von Poyolavomaar, nahm die paar Stücke aus zerbrochenem Holz entgegen. Er studierte sie, ohne dabei das eine zu berühren, das der Späher sich in den Finger gestoßen hatte.
    »Viele solche Fragmente? Genügend, um den Teil eines großen Schiffes zu bilden?«
    »Nein, Sire. Ich habe nicht viele gefunden.«
    Rakossa warf die Splitter verärgert aufs Eis. »Dann sind sie dem Rifs entkommen.« Er betastete vorsichtig die Binde, die er über dem rechten Arm trug. »Wenn auch nicht unbeschädigt.«
    »Die Furchen ihrer Kufen führen hinter der Spalte weiter südwärts, Sire«, fügte der Späher, auf Lob bedacht, hinzu.
    Rakossa ignorierte ihn. »Wenn wir nur wüßten, wie stark sie beschädigt sind. Jedenfalls haben sie Zeit gebraucht, um sich durch die Mauer durchzuarbeiten.« Die aufgetürmten Eismassen zeigten ihnen, wie die Passage bewerkstelligt worden war, und Rakossa staunte gierig über die Kraft und die Macht eines Schiffes, das solches Gewicht bewegen konnte.
    »Sie sind aufgehalten worden.« Er kniete nieder und wischte das pulverisierte Eis weg, das in den Furchen der Kufen lag. »Trotz des Rifs ist das noch nicht weggeweht. Sie sind sehr nahe, werden aber jetzt ihren Vorsprung wieder vergrößern.«
    »Dennoch werden wir sie einholen, Hoheit«, sagte Calonnin Ro-Vijar.
    »Ja, wir werden sie einholen, und diese Hure auch.«
    Rakossa wandte sich um und blickte zu den Schiffen, die hinter ihnen warteten. Mit ihren halbgerefften Segeln und den flatternden Wimpeln boten sie ein vertrauenerweckendes Bild. Die Verfolger hatten einen kleinen Wald von Masten zur Verfügung – soweit sie nicht vom Sturm abgerissen worden waren. Und sie hatten nur die Ausläufer des Rifs erfaßt.
    »Aber wir werden sie mit dreißig Schiffen einholen, statt mit fünfunddreißig. Drei sind schwer beschädigt. Ihre Kapitäne haben mir mitgeteilt, daß sie nie wieder segeln werden. Zwei sind fast so schlimm dran, können aber mit den Mannschaften der drei Wracks nach Hause fahren. Schon fünf Schiffe verloren, Ro-Vijar.«
    »Ein Grund mehr, Rache an den Verantwortlichen zu nehmen, mein Freund«, erwiderte der Landgraf von Arsudun, in dem Versuch, Vorteil aus dem Schaden zu schlagen. Rakossas Gemütszustand war der kritische Faktor, nicht der Zustand seiner Schiffe.
    »Mag sein«, sagte Rakossa nachdenklich. »Hier vergeuden wir Zeit.« Er stampfte mit dem Fuß auf, und drei Chiv zerschnitten das Stück Holz, das der Späher gebracht hatte, und hinterließen eine Marke im Eis darunter.
     
    Zwei Wochen, nachdem sie die Eismauer hinter sich gelassen hatte, erreichte die Slanderscree das Plateau. Hundert Meter jäher Basaltklippen, die sich in ungebrochener Glorie von Osten nach Westen dehnten. Ein kahl und verlassen wirkender Ort, ohne irgendwelchen Bewuchs, wie er die Klippen von Arsudun schmückte.
    Teeliam wurde auf Deck gebracht, und man zeigte ihr die undurchdringlichen Mauern, die den Eisozean teilten. »Dort liegt Moulokin«, sagte sie, sichtlich befriedigt.
    »Moulokin? Wo?« Hunnar gab sich keine Mühe, seinen Sarkasmus zu verbergen. »Ich sehe hier nichts als Eis, Fels und Himmel. In der Reihenfolge, und zwar ohne Ausnahme.«
    »Nichtsdestoweniger ist dies die Region von Moulokin.«
    »Und wo liegt diese Märchenstadt?«
    »Könnte sie irgendwo auf dem Plateau liegen, Töeliam?« fragte Ethan leise.
    »Nein, das ist absurd.« Die ehemalige Prinzgemahlin von Poyolavomaar nahm Ethans Höflichkeit, die in striktem Gegensatz zu Hunnars Skepsis stand, kaum zur Kenntnis. »Wie könnte ein Staat, der seinen Ruhm von den Schiffen bezieht, die er baut, viele Kijat über dem Ozean liegen?«
    »Das hatte ich mir

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