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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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benutzter Zufluchtsort vor Stürmen?
    >Normale< Eissegler sollten keine Schwierigkeiten haben, ihre Fahrzeuge zu wenden und getrieben von dem Wind, der vom Land her wehte, wieder den eisgefüllten Canyon hinunterzurasen. Aber der Canyon war ebenso schmal, wie die Slanderscree lang war. Es würde unmöglich sein, sie herumzudrehen. Sie würden rückwärts segeln müssen, mit dem Heck voraus, und das würde das Steuern ungewöhnlich schwierig machen.
    September hatte sich in seinen Theorien eine Biegung im Canyon zurechtgelegt. Und tatsächlich bog dieser plötzlich scharf nach Süden. Die Mannschaft hatte alle Mühe mit den Leinen und Rahen, um den Eisklipper sicher um die Biegung zu lenken.
    Der Wind wehte nach wie vor vom Plateau herunter, blies aber jetzt etwas sanfter. Der Eissegler konnte mit weniger Manövrierarbeit weiterfahren.
    Nur, daß die Schlucht jetzt versperrt war.
    Zuerst dachte Ethan, es handle sich um einen Erdrutsch, der von den so stabil scheinenden Klippen heruntergepoltert war. Aber als sie näher kamen, wurde offenkundig, daß das Hindernis von Tranhand geschaffen war: die großen Steine und Blöcke waren sorgfältig aufeinandergetürmt und bildeten eine Mauer, die sich wie ein Netz aus Granit über die Eisenge erstreckte.
    Sie war vielleicht dreißig Meter hoch und ziemlich dick. Wie auf Tran-ky-ky üblich, war das kolossale Doppeltor aus Holz gebaut. Es erhob sich fast ebenso hoch wie die steinernen Mauern selbst und war zu beiden Seiten von je einem dreieckigen Turm flankiert.
    Das Bauwerk verblüffte ihn. So eindrucksvoll die Tore auch sein mochten, dies konnte unmöglich das sagenumwobene Moulokin sein. Hinter der Mauer türmten sich die Klippen ebenso hoch und noch enger gedrängt als vor ihnen in die Höhe. Hinter der Mauer war kein Platz für eine Stadt. Und wenn es dort tatsächlich eine geben sollte, sagte er sich, so würde man sie ohne Zweifel vom Mastkorb aus sehen können.
    Die Mauer selbst war ein typisches Bauwerk einheimischer Ingenieurkunst. Sie wirkte massig und undurchdringlich. Aber hinter jenem Tor mußte etwas liegen, denn die vielen Furchen im Eis führten geradewegs durch das doppelte Tor.
    Sie waren ihm schon sehr nahe gerückt, als der Klang eines Horns an ihr Ohr drang. Dreimal tönte es und verstummte dann wieder. Ethan rannte zum Bug und fand dort Elfa, Teeliam, Hunnar, September und viele andere, die alle nach vorne starrten.
    Eine Stimme rief sie von einem der beiden Türme an. Ihr Klang, der bei so vielen Transätzen und Wörtern von entscheidender Bedeutung ist, war weder feindselig noch einladend. »Wer seid ihr in dem großen Schiff? Woher kommt ihr, und was wollt ihr von dem friedlichen Volk von Moulokin?«
    Ein erregtes Raunen erhob sich unter der Mannschaft, wanderte an den Masten empor und drang in die tiefsten Kabinen. Es gab Moulokin; Moulokin war Wirklichkeit! Zumindest hatte eine unsichtbare Stimme auf einer eindrucksvollen Mauer die Realität einer Legende für sich in Anspruch genommen.
    Hunnar antwortete: »Wir kommen von einem fernen Staat, der Wannome heißt und im Nordosten von euch liegt. Wir haben den Wunsch, mit eurem Landgrafen und eurem Rat über eine Angelegenheit zu verhandeln, die für alle Tran von großer Wichtigkeit ist. Und wir haben drei wichtige Besucher bei uns.«
    »Tritt vor, Junge. Zeit, uns zu zeigen.« September schob seine Maske zurück, damit die verborgenen Wächter in der Mauer unbehindert sein pelzloses Antlitz sehen konnten. Williams und Ethan taten es ihm gleich.
    »Sie stammen von einer anderen Welt als Tran-ky-ky.« Hunnar wies himmelwärts. »Einer Welt in dem Ozean aus schwarzem Eis.«
    Plötzlich herrschte Bewegung auf den Wällen. Ethan konnte Transoldaten aus ihren Unterständen hervortreten sehen. Sie gestikulierten zu dem Eissegler herüber und schienen erregt miteinander zu diskutieren.
    Das Erscheinen der drei Menschen hatte sie also überrascht. Jetzt konnte er sich etwas entspannen. Calonnin Ro-Vijar hatte sich also nicht einen Gleiter oder ein anderes modernes Fahrzeug herbeigezaubert und war ihnen hierher zuvorgekommen, hatte Ärger aufgerührt und Lügen verbreitet, wie er sie in Poyolavomaar mit solchem Erfolg gesät hatte.
    »Sie haben euch viel Wichtiges mitzuteilen, so wie sie es auch uns mitgeteilt haben«, fuhr Hunnar fort. »Wichtige Dinge, die ganz Tran nützlich sein können.«
    »Diese Tran hier sind aus Moulokin und denken zuallererst an Moulokin«, erwiderte die Stimme aus dem Turm. »Aber

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