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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Zusammenarbeit.«
    »Floß kommt!« rief der Ausguck vom Besanmast, und sie rannten zum Heck. Man drängte sich an der breitesten Stelle des Eisseglers über der Heckkufe an Steuerbord.
    Ein winziges Eisfahrzeug zog von hinten auf die Slanderscree zu. Es kam aus einem Dock an der Innenseite der ersten Mauer und sah aus wie ein braunes Blatt, das unsicher über die harte, weiße Fläche auf sie zuwehte. Es war von drei Tran besetzt: Einer steuerte, einer bediente das einzige Segel des Fahrzeugs, während der letzte am Bug stand und neugierig zu dem Eisrigger herüberblickte, der über ihm aufragte.
    Einer der Matrosen, die an der Reling standen, knurrte: »Sie tragen keine Waffen.«
    »Und haben keine Fahne gesetzt«, sagte Hunnar und fügte dann bewundernd hinzu: »Sie haben gesagt, sie würden uns durch dieses Tor lassen, und dann würden wir reden. Und reden werden wir, wenn dies auch nicht die Umgebung für eine Verhandlung ist, wie ich sie mir ausgesucht hätte.« Dann sagte er zu einem seiner Maate gewandt: »Vasen, welche Chance haben wir, die Segel zu wenden und durch dieses Tor zu brechen?«
    Der Maat antwortete, als hätte er sich die Frage bereits sorgfältig überlegt. »Bei der Dicke dieser Mauer, Sir Hunnar, würde ich es nicht versuchen wollen. Wir könnten vielleicht die hölzernen Tore durchbrechen, obwohl wir nur wenig Platz haben, um auf Geschwindigkeit zu kommen. Aber die Pika-Pina-Kabel scheinen gut an den Steintürmen befestigt zu sein. Die würden nicht zerreißen, und ich möchte das Risiko nicht eingehen, daß wir ihre Verankerungen aus der Mauer reißen.« Er überlegte eine Weile und fuhr dann fort:
    »Mit Hilfe unserer Armbrüste und der Lichtwaffen unserer menschlichen Freunde könnten wir vielleicht die Wachen auf der Mauer überwältigen. Aber dann müßten wir immer noch aufschließen und die Kabel entfernen, die uns den Weg versperren.« Er deutete zum Bug und der zweiten Mauer, die canyonaufwärts lag. »Und wie viele Soldaten vielleicht außer Sichtweite hinter jener Mauer warten, kann ich nicht abschätzen. Sie könnten uns von hinten angreifen und uns mit schierer Übermacht überwältigen.« Er machte eine enttäuschte Handbewegung. »Es wäre klug, zuerst zu verhandeln. Dann können wir dem Abgesandten immer noch die Kehle durchschneiden, ehe wir die Flucht versuchen.«
    Hunnar antwortete mit einem Knurren. Er haßte es zu warten. Geduld war kein Wesenszug der Tran. Die Menschen hatten ihn deshalb schon oft gescholten. Nun, er konnte ebenso geduldig sein wie jeder haarlose Mensch und würde sich freundlich und höflich mit diesem Gesandten unterhalten.
    Wie Vasen schon gesagt hatte, den Hals konnten sie ihm immer noch durchschneiden.
    Schließlich dachte jemand daran, eine Enterleiter auszuwerfen. Sie klapperte an der Schiffswand des Eisklippers hinunter. Das winzige Floß ging längsseits. Die Leiterkabel mit beiden Händen umfassend, kletterte der Tran, der am Bug gestanden hatte, auf sie zu und bewegte sich sehr geschickt für einen Zweibeiner, der drei scharfe Chiv anstelle eines flachen Fußes hatte.
    Dann stand der Tran an Deck, einem halben Hundert feindlicher Blicke gegenüber, und doch mit einem Selbstbewußtsein und einer Würde, die Ethan nur bewundern konnte.
    Er war so schlank, daß er schon beinahe ausgemergelt wirkte, und nicht breiter als Ethan selbst, schien dabei aber durchaus gesund. Nachdem er sich mit einem halben Lächeln in der Runde umgesehen hatte, blieb sein Blick an den drei Menschen hängen. Seine doppelten Augenlider blinzelten, um die Augen vor den vom Wind getragenen Eispartikeln zu schützen.
    »Ist es wahr? Ihr kommt wahrhaft von einer anderen Welt als dieser?«
    »So ist es«, erwiderte Ethan. »Aber wir ziehen es vor, wenn man uns nicht als Fremde betrachtet. Es ist uns viel lieber, wenn man Freunde in uns sieht, wenn es auch so scheint, als würdet Ihr anders empfinden.«
    »Im Gegenteil, Ausländer. Wir wünschen dasselbe. Ich heiße Polos Mirmib, Königlicher Ratgeber und Hüter des Tores.«
    »Welchen Tores?« Hunnars Ton ließ das, was er sagte, als viel mehr als eine bloße Frage erscheinen. »Das Tor, durch das man uns sichere Passage geboten hat, oder jenes, das man benutzt hat, um uns einzusperren?«
    »Das Tor von Moulokin natürlich«, erwiderte Mirmib, den Hunnars Feindseligkeit nicht zu beeindrucken schien und der seinen Andeutungen diplomatisch auswich. »Das ist ein Tor, das nicht aus Stein oder Holz gemacht ist, sondern in erster

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