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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wollte nicht…«, begann Ethan zu argumentieren, aber Hunnar, der sich große Mühe gab, sein Vergnügen über diese Offenbarung menschlicher Moral zu verbergen, ließ ihn stehen, ehe der Handelsvertreter fortfahren konnte.
    Polos Mirmib studierte die imposante Waffensammlung, als das letzte Schwert auf den Haufen gelegt wurde. Schneiden und Spitzen funkelten im schwachen Licht des Canyons.
    »Für Leute, die nur Freundschaft bringen wollen, reist ihr wohlbewaffnet.«
    Elfa antwortete schlagfertig: »Wir haben auch viel, für das es sich zu töten lohnt.«
    »Wohlgesprochen, Mylady.« Mirmib verneigte sich bewundernd.
    »Was nun?« Septembers Ungeduld ließ ihn nervös erscheinen, was er nicht war. »Schieben wir das Ganze einfach über die Reling? Oder kommt jetzt jemand, um das Ganze abzuholen?«
    »Keines von beiden.« Mirmib zeigte dem Hünen sein breitestes Lächeln, zu dem er fähig war, ohne die Zähne zu zeigen. »Eure Bereitschaft, einem Brauch zu gehorchen, der euch eine schwere Zumutung ist, ist genügender Beweis eurer guten Absichten.« Er deutete desinteressiert auf das Arsenal. »Ihr könnt euch jetzt eure Waffen zurückholen. Euer Verhalten hat uns gezeigt, was wir wissen wollten.« Während die Mannschaft den Diplomaten verblüfft anstarrte, drehte er sich um und ging zur Reling. Eine leichte Bö der unablässigen arktischen Winde von Tran-ky-ky ließ ihn stolpern, und Ethan wunderte sich erneut über die Gebrechlichkeit des Mannes. Aber wie viele Geschöpfe eines großen Charakters trug Mirmib sein Eisen und seinen Stahl innerlich.
    Er rief den beiden Tran, die in dem winzigen Floß unten warteten, etwas zu. Ethan konnte nur ein paar Satzfetzen auffangen. Der Akzent, der hier benutzt wurde, war ihm fremd.
    Einer der Tran blies ein paar unreine Töne auf einem Horn. Ein Horn an der ersten Mauer antwortete dem kläglichen Jammern mit einem jubilierenden Stoß. Ein weiteres Hörn ertönte an der zweiten Mauer, und dann schlossen sich noch ein paar an, bis die ganze Schlucht wie ein Konzert von Thranx bei der Paarungsfeier klang.
    Als der letzte Ton sich in den Mauern verkrochen hatte, konnte Ethan die Jubelrufe der moulokinesischen Soldaten an den Mauerkronen ausmachen. Das kleine Floß entfernte sich aus dem Schatten der Slanderscree und bezog vor ihrem Bug Warteposition.
    »Wo ist euer Kapitän?« fragte Mirmib. Hunnar, der gerade dabei war, sein Schwert in die Scheide zurückzuschieben, wies mit der anderen Hand zu dem hohen Steuerdeck. Ta-hoding stand dort und starrte neugierig auf sie herunter. »Ich werde zu ihm gehen und ihm den Weg zu unserer Stadt weisen.«
    Ethan und ein paar andere folgten Hunnar und Mirmib zum Steuer. Während Ta-hoding Anweisungen entgegennahm und sich mit Mirmib beriet, zog Hunnar Ethan beiseite.
    »Sieh doch, die haben die Kabel von den Toren entfernt, wir könnten jetzt das Tor durchbrechen und entkommen.«
    Ethan musterte seinen massiven, haarigen Freund. »Ist das dein Wunsch?«
    »Nein. Du klagst mich mit deiner Frage an, Freund Ethan.«
    Diesmal ließ Hunnar den anderen stehen, wenn auch aus einem anderen Grund.
    Ta-hoding ließ die notwendigen Segel setzen. Langsam schob sich der Eissegler auf das zweite Tor zu und manövrierte vorsichtig durch die enge Biegung im Canyon. Als sie sich ächzend durch das Tor bewegten, studierten die Soldaten auf den Mauern das Schiff und seine Besatzung gespannt. Im Gegensatz zur Durchfahrt der Slanderscree durch das erste Tor freilich drängten die Soldaten einander immer wieder zur Seite und schnatterten aufgeregt miteinander. Ihre Waffen hingen ihnen locker in den Pfoten oder lagen vergessen an Mauern und Felsen. Ein paar riefen sogar der Mannschaft des Eisklippers Fragen und Grüße zu.
    Der Canyon veränderte seine Form nicht, als sie Mirmibs Floß über das Eis folgten. Basaltmauern türmten sich rings um sie immer noch höher. Bald beschrieb der Canyon einen weiteren Bogen nach Osten und verlief wieder landeinwärts. Die sie begrenzenden Mauern schienen jetzt etwas niedriger, und hin und wieder erschienen jetzt in den bislang senkrechten Klippen Kamine und Schrunden, in denen man vielleicht nach oben klettern konnte.
    Jetzt, da sie wieder dem Plateau-Inneren zugewandt waren, konnte Ethan über dem Bug die dichten Wolken sehen, die sie draußen vom Eisozean aus so seltsam gefunden hatten. Sie schwebten über einem Punkt und wichen dem Wind nur widerstrebend. Jetzt wußte er, weshalb sie ihm ursprünglich so vertraut

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